Termine und Karten
Übersicht
Die diesjährigen Thementage am Staatstheater Hannover richten sich an Kulturschaffende aus allen Sparten und Beschäftigungsfeldern im Bühnen- und Veranstaltungsbereich. Sie geben Raum, sich über zukunftsfähige Arbeitsstrukturen und Veränderungsprozesse auszutauschen. Willkommen sind Beschäftigte aus allen Arbeitsfeldern von Kultur, Kunst, Konstruktion und Technik und Auszubildende in diesen Bereichen. Die Fachtagung lädt mit sechs verschiedenen Workshops und zwei Gesprächsrunden alle Interessierten sehr herzlich ein, im gemeinsamen Miteinander Batterien aufzuladen, sich Tools anzueignen, die unser aller Arbeitsalltag stärken.
Wir wollen unsere Blickwinkel in den geplanten Runden für möglichst unterschiedliche Generationen und Menschen mit vielfältigen Erfahrungswerten öffnen, wir wollen miteinander Begriffe klären und bestehende, vielleicht unterschiedliche Zielvorstellungen unserer Arbeitsstrukturen auf deren Umsetzbarkeit prüfen. Damit unsere Kulturbetriebe zukunftsfähig, beweglich und freudvoll bleiben. Die Opernpremiere von Turning Turandot und die Schauspielproduktion Die Wut, die bleibt sind im Programm eingebettet, da sie Kernfragen der Thementage inhaltlich aufgreifen und in zeitgemäße Arbeitsprozesse zu integrieren versuchen.
Verantwortlich für die Planung der Thementage sind die Gleichstellungsbeauftragte Cornelia León-Villagrá, für den Betriebsrat Sarah Nerlich und Johanna Bantzer aus dem Vorstand der Bühnenmütter e.V.
Anmeldung an thementag@staatstheater-hannover.de unter Angabe von Titel und Datum des Workshops. Bedarfe von Kinderbetreuung, Barrierefreiheit oder Übersetzung in englischer Sprache bitte anmelden. Anmeldeschluss für die Workshopteilnahme ist der 29. Oktober 2023
Programmablauf
Sonntag, 5. November 2023
11:00 Uhr, Ballhof Zwei
Begrüßung durch Laura Berman unddie Organisator:innen der Thementage
12:00 – 14:30 Uhr
Workshops :
„Ärmel hoch!“ Moritz von Rappard
„Selbstverteidigung“ Tobias Naumann
„Denkmuster, Verständnis und das Warum“ Fabian Ristau
„Ich mache das!“ Stefanie Beckmann
16:00 – 17:00 Uhr, Foyer Ballhof Eins
Gespräch zu Die Wut die bleibt mit Regisseurin Jorinde Dröse und Schauspielerin Johanna Bantzer
17:00 – 18:00 Uhr, Foyer Ballhof Eins
Gespräch mit Beteiligten aus dem kreativen Leitungsteam von Turning Turandot Moderation: Katharina Schellenberg
Montag, 6. November 2023
10:00 Uhr, Ballhof Zwei
Impulsvortrag zu familienfreundlichen Strukturen an Theatern
Prof.in Dr.in Nicola Scherer lehrt Kulturmanagement und Kulturelle Arbeit an der Hochschule Niederrhein und arbeitet aktuell an einem Forschungsprojekt zu Vereinbarkeit an Theatern im deutschsprachigen Raum. Ziel der Forschung ist, familienfreundliche Bedingungen und Parameter für Theaterbetriebe zu erkennen und zu benennen, um diese systemisch modellhaft an einem Haus zu implementieren.
11:00 – 13:30 Uhr
Workshops:
„Ärmel hoch!“ Moritz von Rappard
„Selbstverteidigung“ Tobias Naumann
„Denkmuster, Verständnis und das Warum“ Fabian Ristau
„Wenn Vereinbarkeit die Lösung ist, was ist das Problem?“ Gründerinnen der Bühnenmütter e.V.
„Ich mache das!“ Stefanie Beckmann
„Auf Augenhöhe: Kreativität und Struktur.“ Nadine Becker
15:00 – 17:00 Uhr, Ballhof Zwei
Fishbowl „Wie wollen wir in Zukunft miteinander arbeiten?“
Moderation: Leyla Ercan, geladene Gäste: Alrun Hofert, Denise M‘Baye, Prof.in Dr.in Nicola Scherer, Cornelie Kunkat, Johannes Leppin und Hannah Jacob
Workshops
ÄRMEL HOCH! g3-Methode
Um eine Balance zu schaffen zwischen den Anforderungen unseres Arbeitsalltages und persönlichen Bedürfnissen, empfiehlt es sich vom Reden ins Tun zu kommen! Mithilfe der g3-Methode, die auf Bausteinen der Kreativmethode Design Thinking basiert, entwickeln die Teilnehmenden, was sie direkt am Montag anders machen können.
Sie erleben eine Arbeitsweise, mit der sie ohne professionelle Moderation intuitiv, spielerisch und unkompliziert zu konkreten Ergebnissen finden. Immer wieder und überall dort, wo etwas in Bewegung kommen soll. Die Teilnehmenden erhalten am Ende des Workshops ein Handbuch, mit dessen Hilfe sie die Methode in unterschiedlichsten Arbeitszusammenhängen selbst anwenden können.
Moritz von Rappard hat Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Germanistik und Pädagogik an der Universität zu Köln studiert. Nach vielfältigen Projekten als Kurator, Regisseur und Dramaturg sowie einer Zusatzqualifikation als Moderator und Mediator beschäftigt er sich seit 2015 intensiv mit Partizipation, Öffnung und Teilhabe in Kulturinstitutionen. Außerdem war Moritz von Rappard 2022 Moderator des bildungswerk-Projekts „Künstlerische Praxis im Feld der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit – Ohne Wenn und Aber“.
www.moritzvonrappard.de/
ICH MACH‘ DAS!
In diesem Workshop wollen wir uns erinnern, warum wir unseren Arbeiten am Theater nachkommen, was uns Freude daran bereitet und Energie gibt. Dazu werden wir unsere Werte, Ressourcen und den Radius der eigenen Selbstwirksamkeit erkunden, anstatt die These von der Unveränderbarkeit der Dinge fortzuschreiben.
Stefanie Beckmann begann ihre Arbeit am Theater als Regieassistentin und Dramaturgin u.a. an der Volksühne-am-Rosa-Luxemburg-Platz und dem Hamburger Schauspielhaus. Seit mehr als 11 Jahren arbeitet sie als Coach in den Künsten nach dem systemischen und integralen Ansatz. Zu ihren Auftraggebenden gehören sowohl freischaffend Tätige und Kollektive als auch Mitarbeitende aller Arbeitsebenen aus Kultureinrichtungen und an Hochschulen. Lehraufträge, bei denen sie den systemischen Ansatz für künstlerische Arbeitsprozesse übersetzt, führten sie u.a. an die Zürcher Hochschule der Künste, die Bayerische Theaterakademie und die Hochschule für Musik und Theater München. Gemeinsam mit der Hamburg Open Online University veröffentlicht sie die online Selbst-Coaching-Reihe „Impulse zur Selbstwirksamkeit“.
www.linkedin.com/in/stefanie-b...
WENN VEREINBARKEIT DIE LÖSUNG IST, WO IST DAS PROBLEM?
Wir werden gemeinsam Kriterien für familienfreundliche Strukturen erarbeiten und diese auf ihre Umsetzbarkeit überprüfen. Was sind konkrete Bedürfnisse der einzelnen Abteilungen im Theater, wenn es um familienfreundliche Strukturen geht? Welche Ideen und Ansätze zur Veränderung gibt es? Jede:r Teilnehmer:in wird den Workshop mit Ideen verlassen, die konkret und sofort umsetzbar sind. Mütter und Väter, Großeltern, alle Care-Arbeit Leistenden, auch solche, die es noch werden wollen, sind herzlich willkommen.
Die Opernsängerinnen Verena Usemann und Annika Mendrala haben die Initiative Bühnenmütter ins Leben gerufen, innerhalb derer sie 2022 eine Pilotstudie veröffentlichen konnten, die eine Grundlage bietet für kulturpolitische Auseinandersetzung mit dem Wiedereinstieg von Bühnenkünstler:innen nach der Mutterschaft. Annika und Verena haben an zahlreichen Netzwerkveranstaltungen zum Thema Vereinbarkeit in Kulturbereich teilgenommen und dafür das genannte Workshop-Format erarbeitet.
www.buehnenmuetter.com/
DENKMUSTER, VERSTÄNDNIS UND DAS WARUM?
Eine explorative Reise in die Welt des kreativen Prozesses, der offenen Kommunikation und einem tieferen Verständnis.
Wir werden die Bedeutung transparenter Kommunikation untersuchen, in dem wir Grundlagen erlernen, die wir später anwenden können. Wir wollen ein Verständnis für Ideen, Konzepte und Perspektiven anderer entwickeln, indem wir unsere Empathie fördern und verstehen, was andere motiviert und bewegt. Außerdem betrachten wir den kreativen Prozess von der Ideenentwicklung bis zur Umsetzung. Denkmuster beeinflussen unsere Wahrnehmung. Wir lernen, wie wir diese erkennen und positiv beeinflussen können.
Der Workshop wird durch eine Mischung aus interaktiven Präsentationen, Gruppendiskussionen, praktischen Übungen und Fallstudien geprägt sein. Ziel ist es, eine inspirierende und erkenntnisreiche Umgebung zu schaffen, in der die Teilnehmer:innen sich fehler-freundlich entfalten können.
Fabian Ristau ist Schlagzeuger, Komponist und Theatermusiker. Sein musikalischer Kosmos speist sich aus Jazz- und elektronischer Musik. Zusammen mit der Sängerin Natalia Mateo, gewann er 2016 den Jazz-ECHO als bester Newcomer. Er arbeitet seit 15 Jahren als freischaffender Musiker und Komponist. Neben eigenen musikalischen Projekten (Mono Green), war er als musikalischer Leiter an verschiedenen Theaterhäuser tätig. Seit 2022 arbeitet er zusätzlich als psychologischer Berater und systemischer Coach. Er ist Mitglied im Vorstand der IG JAZZ Berlin und begleitet politische Prozesse zur Stärkung der freien Szene. Er ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Zwillingsmädchen in Prenzlauer Berg.
www.kreative.coach/meinangebot...
SELBSTVERTEIDIGUNG
Sowohl in einem praktischen als auch theoretischen Teil, bekommt ihr ihr in diesem 2.5 stündigen Workshop einen Einblick in die Grundlagen der Selbstverteidigung. Alle können sich anmelden, es sind keine Vorkenntnisse nötig. Bequeme Kleidung, Wechselklamotten und Getränke sind für diesen Workshop ratsam, aber kein Muss.
Tobias Naumann Ist unser langjähriger Kollege in der Tontechnik im Schauspielhaus. Er hat in seiner Freizeit schon zahlreiche Selbstverteidigunsgworkshops gegeben wir freuen uns sehr, dass er uns sein Wissen im Rahmen unserer Thementage zur Verfügung stellt.
AUF AUGENHÖHE: KREATIVITÄT UND STRUKTUR
(Dieser Workshop findet nur am Montag statt)
Kreativ zu arbeiten erfordert Offenheit, Flexibilität, bestenfalls den Flow zu spüren, neue Eindrücke, Interesse, Neugierde und Intuition. Struktur umfasst Routinen, feste Planungen und Organisation. Wie können beide Systeme effizient und produktiv voneinander lernen? Wie können Sie sich verstehen und positiv beeinflussen? Der Workshop öffnet den Raum für ein Miteinander und will in einem gemeinsamen Prozess positive Effekte einer Kooperation von Strukturen und kreativen Mustern herausarbeiten.
Nadine Becker ist ausgebildet als Systemische Beraterin und Coachin, Veranstaltungskauffrau und Entspannungstrainerin (in Ausbildung) und Mutter von zwei Kindern. Sie ist als Producerin und Tourmanagerin für Kunst und Kulturprojekte rund um den Globus gereist (2005-2019) und arbeitet seit 2017 in der PR und an Social Media Konzepten. Nadine hat bereits in mehreren Städten einen Neuanfang gewagt und lebt in einer interkulturellen Familienstruktur.
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