Drei Fragen an Intendantin Sonja Anders

 

Aufgrund der aktuellen Situation und der Ausbreitung des COVID-19 finden derzeit keine Vorstellungen mehr am Schauspiel Hannover statt; noch ist ungewiss, ob der Spielbetrieb Ende Dezember wieder aufgenommen werden kann. Was macht ein Theater, wenn es nicht mehr spielen darf? Wir haben uns mit Intendantin Sonja Anders getroffen und sie zur aktuellen Lage befragt.

 


Sonja Anders
Foto: Katrin Ribbe
 

 

Wann rechnen Sie damit, dass das Schauspiel Hannover wieder öffnen darf?

 

Sonja Anders: Wir warten auf eine Entscheidung der Politik, aber ich befürchte, dass auch im Dezember nicht vor Publikum gespielt werden kann. Das ist schlimm für uns, zumal die Theater sehr gut funktionierende Hygiene-Konzepte entwickelt haben. Ich hoffe, dass wir bald eine Perspektive bekommen, denn die Ungewissheit und das Hin und Her zwischen Öffnung und Schließung sind extrem belastend für alle.

 

Was bedeutet das für den Theaterbetrieb?

 

Sonja Anders: Ich bin froh, dass unsere Proben weiterlaufen. Denn nur so können die Stücke, die wir jetzt nicht zeigen können, zu einem späteren Zeitpunkt zur Premiere kommen. Je länger der Lockdown andauert, desto schwieriger wird es für uns – aber auch für die vielen Solo-Selbstständigen, die für uns arbeiten und denen die Einnahmen wegbrechen. Teile unserer Belegschaft befinden sich derzeit in Kurzarbeit und leisten so einen Beitrag, um unsere Einnahmeausfälle teilweise zu kompensieren.

 

Wie geht es jetzt weiter?

 

Sonja Anders: Wir sind sehr gut vorbereitet auf verschiedene Szenarien, auch wenn sich so ein Theaterbetrieb nicht von heute auf morgen herunter- und wieder hochfahren lässt. Für unser Publikum bleiben wir mit kostenlosen Video- und Audio-Angeboten auf der Website und in den Sozialen Medien präsent. Die Gültigkeit unserer Abonnements wurden bis Ende 2021 verlängert, ausgefallene Vorstellungen werden automatisch erstattet. Zum Glück haben wir ein sehr tolles und verständnisvolles Publikum, das uns auch in dieser Zeit die Treue hält. Dafür sind wir sehr dankbar! Wir brauchen jetzt alle viel Geduld und Ausdauer.

 

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