Schauspiel

Don Karlos

von Friedrich Schiller

1. Teil: ca. 1 Stunde 40 Minuten, 2. Teil: ca. 55 Minuten

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Spanien im 16. Jahrhundert. Philipp II. regiert sein Weltreich mit harter Hand – denen, die aufbegehren, droht tödliche Strafe durch die Inquisition. Unterstützt von Herzog Alba und Pater Domingo überwacht er in paranoider Sorge sein Land und seinen Hof. Niemandem ist zu trauen, nicht einmal dem eigenen Sohn Karlos. Aus gutem Grund: Denn Karlos liebt Elisabeth, seine Stiefmutter, die einst seine Verlobte war und nun Königin an Philipps Seite ist. Der Prinz liebt die Königin – ein Begehren, das den Thronfolger den Kopf kosten könnte. Da kehrt Marquis von Posa aus den niederländischen Provinzen zurück, wo sich ein Aufstand gegen Philipps Unterdrückung anbahnt. Posas Visionen von einem besseren Staat setzen auf Toleranz und Freiheit. Um von der Idee zur Tat zu schreiten braucht er jedoch einen entschlossenen Verbündeten und baut dabei auf seinen Freund aus Kindertagen – Karlos. Doch die Dinge laufen nicht so wie geplant, Leidenschaften trüben die kühl erdachten Pläne und plötzlich findet sich Posa inmitten eines Netzes aus Intrigen, dessen Fäden ihm zu entgleiten drohen.
Friedrich Schillers Drama zeichnet ein System staatlicher Unterdrückung, in dem auch das Private zum Politischen werden muss. Wie keine andere Zeit verkörpert die der Inquisition für Schiller menschenverachtenden Despotismus und dient ihm als Folie für die Zwänge seiner eigenen Zeit, des absolutistischen Deutschlands. Er stellt ihnen die freiheitlichen Ideale der Aufklärung entgegen, jene Grundpfeiler, auf denen unsere heutigen Demokratien errichtet sind – und die angesichts eines erstarkenden Autoritarismus in Europa einer Belastungsprobe unterzogen werden.
Nach Zeit aus den Fugen ist Schillers Drama über ein System staatlicher Unterdrückung Laura Linnenbaums zweite Arbeit in Hannover.