Der Entwurf des Niedersächsischen Finanzministeriums sieht für die kommenden Jahre erhebliche Einbußen in Millionenhöhe für die Staatstheater Hannover vor. Im Rahmen eines Corona-Schuldenabbaus für 2022/23 sollen die geplanten Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst (TVöD) am Staatstheater Hannover und den kommunalen Bühnen in Niedersachsen nicht übernommen werden. Zudem werden weitere Investitionskosten, die zum Erhalt der Spielfähigkeit dringend notwendig sind, nicht übernommen. Und auch bei den freien Theatern wird die Spielstättenförderung nicht verstetigt. Die Politik begeht hier Wortbruch! Mit der Aktion #RETTEDEINTHEATER stemmen wir uns gegen ein solches Verhalten.
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Jede kleine Sparmaßnahme reißt irreparable Löcher in den Haushalt der Theater. Während man sich mit seinen Kulturinstitutionen rühmt, liegt das Land Niedersachsen mit seinen Pro-Kopf Ausgaben im Bereich Kultur im Ländervergleich nur auf Platz 14 von 16. An den Staatstheatern Hannover arbeiten 1.000 Festangestellte sowie rund 300 freiberufliche und Soloselbstständige. Etwa 85 Prozent der Ausgaben des Theaters sind Personalkosten, da ist nur wenig Spielraum. Das Staatstheater Hannover hätte beispielsweise in der kommenden Spielzeit ein Haushaltsloch von 1,2 Millionen Euro. Das ist in etwa so viel wie die gesamte Ballettsparte kostet.

WIR HABEN ANGST UM UNSERE JOBS, VOR DER SCHLIESSUNG EINER SPARTE ODER SPIELSTÄTTE.

Wenn Strukturen einmal niedergerissen wurden, sind sie nicht mehr so leicht aufzubauen. Wir fordern: Investitionen in die Kultur sind Investitionen in die Zukunft. Denn hier ist einer der wichtigen öffentlichen Räume, an dem die Gesellschaft der Zukunft verhandelt wird! Wir stehen für Offenheit und Vielfalt. Wir steigern unsere Präsenz, analog wie digital, und bieten ein breites künstlerisches Programm auf höchstem Niveau. Dafür arbeiten wir tagtäglich, aufopferungsvoll und unter teilweise prekären Arbeitsbedingungen.

PREKÄRE ARBEITSBEDINGUNGEN & SOLIDARITÄT MIT DER FREIEN SZENE

Die soziale Situation der künstlerisch Mitarbeitenden an den Landes-, Stadt- und Staatstheatern ist äußerst fragil. Viele Mitarbeitende verdienen ihrer Qualifikation nach deutlich zu wenig, sind befristet angestellt und arbeiten an Wochenenden. Die Einstiegsgage laut Tarifvertrag (NV-Bühne) liegt für die betroffenen Mitarbeitenden mit abgeschlossenem Hochschulstudium aktuell bei 2000€ Brutto mtl. Wenn die Politik hier nicht aufwacht, werden Theaterbetriebe auf dem Arbeitsmarkt zunehmend unattraktiv und nicht mehr konkurrenzfähig sein. Am Ende leidet darunter die Qualität und das kulturelle Angebot schrumpft. Wir sehen uns als Mitarbeitende einer staatlich geförderten Institution nicht in Konkurrenz zu den Freischaffenden. Im Gegenteil: Es gibt zahlreiche Kooperationen und Gastspiele. Die staatlich geförderten Institutionen sind Arbeitgeber für zahlreiche freie Künstler:innen wie etwa Gastregisseur:innen, Kostümbildner:innen oder Choreograf:innen. Für viele ist der Wechsel zwischen fester und freier Anstellung ohnehin Teil ihrer Arbeitswelt.

Mit verschiedenen Aktionen möchten wir auf die drohenden Einsparungen aufmerksam machen. Schließen Sie sich gerne unserer Fotoaktion an und schießen Sie gemeinsam mit den Künstler:innen ein solidarisches Foto. In den Foyers der Theater liegen im Rahmen unserer Unterschriftenaktion Postkarten aus, die an unseren Ministerpräsidenten Herrn Weil und die aktuelle Landesregierung gerichtet sind. Unterzeichnen Sie und notieren Sie gerne ein paar persönliche Worte, warum auch Ihnen der Erhalt unseres Theaters am Herzen liegt. Wir übersenden die Postkarten bis Anfang November der Staatskanzlei. Viele weitere Theater in Niedersachsen sind mit ihrem Publikum an dieser Aktion beteiligt, um die Staatskanzlei mit Postkarten zu fluten. Seien Sie außerdem an unserer Demonstration am 10. November mit dabei.

Werden wir gemeinsam laut und kämpfen um unsere Theater! Dies ist eine Aktion der Arbeitnehmer:innen der Niedersächsischen Theater, vertreten und organisiert durch die Gewerkschaften GDBA, VDO, DOV und Verdi.

ONLINE-PETITION
Unterzeichnen Sie hier unsere Online-Petition!

DEMO
Am Mittwoch, 10.11.2021 von 11-14 Uhr gehen wir auf Hannovers Straßen. Wir rufen auf: Schließen Sie sich an, suchen Sie Ihr schönstes Kostüm raus und unterstützen uns bei unserem lauten Protest! Der Demonstrationszug beginnt am Opernplatz und endet mit einer Kundgebung am niedersächsischen Landtag.
Demonstrierende aus ganz Deutschland solidarisieren sich mit uns und kommen nach Hannover. Es wird neben einigen Reden auch musikalische, performative und chorische Beiträge geben. Wir packen alles aus, was wir draufhaben!

FOTOAKTION
Nach jeder Vorstellung wollen wir die persönliche Begegnung mit Ihnen, unserem Publikum, nutzen. Gemeinsam wollen wir auf die drohenden Belastungen aufmerksam machen und ein Zeichen der Solidarität setzen. Hierfür werden die Darsteller:innen des Abends den Schlussapplaus unterbrechen und in wenigen Sätzen die aktuelle Situation umreißen. Dafür wird nach dem Schlussapplaus im Zuschauerraum ein Banner mit dem Slogan #rettedeintheater gespannt und ein gemeinsames Foto erstellt.

POSTKARTEN
In den Foyers der verschiedenen Theater und Spielstätten sind Aufsteller zu finden, die auf unsere Postkartenaktion hinweisen. Die dazugehörigen Postkarten liegen aus. Auf deren Rückseite befindet sich ein kurzer Brief an den Ministerpräsidenten Weil, mit der Bitte, diese Postkarte zu unterschreiben. Die Postkarten werden gebündelt und sollen Anfang November zusammen mit den Fotos der Staatskanzlei zugeschickt werden. Das Theater gehört den Bürger:innen!

WAS KÖNNEN SIE TUN?
Machen Sie ein Foto von sich mit der Postkarte. Posten Sie dieses auf Instagram und/oder Facebook. Wenn Sie es aktuell nicht zu uns ins Theater schaffen, um eine Postkarte zu holen, reicht auch ein Schriftzug mit dem Hashtag #rettedeintheater.

Hier ein Textvorschlag als Bildunterschrift zum Kopieren:
Der aktuelle Haushaltsentwurf der niedersächsischen Landesregierung stellt eine akute Bedrohung für die niedersächsische Theater- und Orchesterlandschaft dar. Theatern drohen Einbußen in Millionenhöhe!
Gemeinsam mit @gdba.hannover @wirsindverdi @dov_berlin @bundesverbandschauspiel @schlosstheatercelle @theaterosna @theaterlueneburg @tfn_online @deutschestheatergoettingen @goettingersymphonieorchester @landesbuehne @staatstheaterbraunschweig @oldenburgischesstaatstheater @staatsoperhannover @schauspielhannover @nachtkritik @haz @neuepresse @kupoge rufe ich zur Aktion #rettedeintheater auf und bitte @spd.fraktion.niedersachsen @cdu.fraktion.nds @fraktionsleben und @gruene_fraktion_nds um Hilfe!
Mach mit! Zeigen wir der niedersächsischen Landesregierung: SO NICHT !

Hier finden Sie Eindrücke unser Fotoaktion:
 
#rettedeintheater
Flyeraktion im Schauspielhaus

 

#rettedeintheater
Klimatrilogie
9.10.2021

 

#rettedeintheater
Toda
9.10.2021

 

#rettedeintheater
Amphitryon
10.10.2021

 

#rettedeintheater
Trionfo
10.10.2021

 

#rettedeintheater
Woyzeck
10.10.2021

 

#rettedeintheater
Der eingebildete Kranke
12.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Così fan tutte
14.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Frankenstein oder Eine Frischzellenkur
14.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Ich bin nicht tot
15.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Chor der Staatsoper Hannover

 

#rettedeintheater
Mythos Wirklichkeit
16.10.2021
 

 

#rettedeintheater
 

 

#rettedeintheater
Tänzer:innen des Staatsballett Hannover

 

#rettedeintheater
Der zerbrochne Krug
17.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Ein Mann seiner Klasse
21.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Cumber Libre
22.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Amphitryon
23.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Öl der Erde
30.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Aschenputtel
31.10.2021
 

 

#rettedeintheater
Teufels Küche
31.10.2021

 

#rettedeintheater
Der eingebildete Kranke
3.11.2021

 

 

Die Aktion #rettedeintheater wird organisiert von Vertreter:innen folgender Gewerkschaften am Staatstheater Hannover: