Schauspiel Hannover erinnert an Todesopfer rechter Gewalt

 

Dauerhafte Installation im Foyer des Schauspielhauses

 

 
Foto: Nils Wendtland
 

 

Am 25. Mai 2020 starb George Floyd bei einer Festnahme im US-Bundesstaat Minnesota. Das erschütternde Video von diesem Vorfall ging um die ganze Welt und brachte die „Black Lives Matter“-Bewegung einmal mehr ins öffentliche Bewusstsein.

 

„Leider geraten solche Vorfälle allzu schnell in Vergessenheit. Für einen Moment ist die Aufregung groß, danach geht die Mehrheit wieder zum Alltag über“, findet Schauspiel-Intendantin Sonja Anders. Seit ihrem Amtsantritt im Herbst 2019 arbeitet sie gemeinsam mit dem Ensemble daran, Fragen von Diversität und Öffnung sowie Themen wie Rassismus, Klassismus und Geschlechtergerechtigkeit stärker in den Fokus zu rücken.

 

 
Foto: Nils Wendtland
 

 

Nun wurde im Foyer des Schauspielhauses eine Installation angebracht: An prominenter Stelle im Eingangsbereich sind unter der Überschrift „Say their names“ die Namen von Todesopfern rechter Gewalt in Deutschland seit 1990 aufgelistet. Die Liste beruht auf Recherchen der Amadeu Antonio Stiftung und wird laufend ergänzt.

 

Gemeinsam mit Leyla Ercan, die seit 2019 als Agentin für Diversität an den Staatstheatern Hannover angestellt ist, entwickelt eine Arbeitsgruppe des Schauspiel-Ensembles Ideen und Aktionen, um nachhaltig und sichtbar Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu setzen – auch über den Spielplan hinaus.

 

 
Foto: Nils Wendtland
 

 

Sonja Anders: „Über Erinnerungskultur und Aufarbeitung rassistischer Übergriffe wird viel diskutiert und trotzdem passiert insgesamt noch viel zu wenig. Dem Ensemble und mir ist es wichtig, sich mit einem starken Signal mit all denjenigen zu solidarisieren, die tagtäglich Opfer von Gewalt und Rassimus werden.“

 

Nähere Informationen zu den Recherchen und Kriterien der Amadeu Antonio Stiftung finden Sie hier.

 

 
Foto: Nils Wendtland
 
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