Schauspiel

Das Bildnis des Dorian Gray

nach dem Roman von Oscar Wilde
Deutsch von Eike Schönfeld

ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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„Wir liegen alle in der Gosse, aber einige von uns betrachten die Sterne – Oscar Wilde“
„There’s a thousand you’s / there’s only one of me.“ (Kanye West: Stronger)

Kein Wunsch ohne Folgen: Der junge, wunderschöne Dorian Gray wird im Atelier des Malers Basil Hallward porträtiert. Von den verstörenden Lebensweisheiten des Dandys Lord Henry verführt, ist Dorian bereit, seine Seele zu verpfänden: Nicht sein Körper, sondern das hergestellte Bild soll an Stelle des Abgebildeten altern und Dorians reale Schönheit für immer bestehen bleiben. Sein körperliches und moralisches Degenerieren verzeichnet von nun an das Bildnis. Er verliert alle Hemmungen und führt über 20 Jahre als lebendes Kunstwerk ein Dasein jenseits der gesellschaftlichen Regeln und Konventionen.
Es beginnt ein Ritt durch die Hölle des industriellen Kapitalismus und der modernen Selbstverliebtheit — Erlebnishunger, Gier nach Genuss und schönen Dingen, radikale Ich-Bezogenheit, Fetischisierung von Jugend und Körpern.
In seinem einzigen Roman zeichnete der irische Schriftsteller Oscar Wilde 1891 eine der bekanntesten Doppelgänger-Figuren der Weltliteratur. Regisseur Nikolas Darnstädt entwirft in seiner Adaption eine Welt voller Oberflächen, Screens und sich exponierender Kunstfiguren, die in ihrer unstillbaren Sucht nach ewigem Ruhm in sich selbst ertrinken. Die Lüge der Prominenz, die nur noch über das Herstellen von Bildern seiner selbst erlangt wird, führt zum totalen Kontrollverlust dieser Bilder in einer Zeit, in der das Bild die manipulierbare Warenform des Menschen geworden ist.

Die im Bühnenbild verwendete Requisite „Solarium-Liege“ wurde von dem Musik-Video „Fukk Sleep“ von A$AP Rocky feat. FKA twigs inspiriert, die stehende Skulptur von Oskar Schlemmers „Abstrakte Figur“.

Regie Nikolas Darnstädt
Bühne Sina Manthey
Kostüme Laura Kirst
Musik Lukas Darnstädt
Video Anneli von Klitzing
Dramaturgie Mazlum Nergiz


Lukas Darnstädt,