Young / Schauspiel

Breaking Point

von Alessandro Schiattarella und den Ensembles von Staatsoper und Schauspiel Hannover sowie freien Performer:innen

Eine Koproduktion der Staatstheater Hannover mit dem Festival Theaterformen

in Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg

Uraufführung

a coproduction of Staatstheater Hannover with Festival Theaterformen

in cooperation with Theaterakademie Hamburg

Relaxed Performance

ca. 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene

for young people from age 12 and adults

Dates and tickets

Thu, 23.05.2024 | 19:30 – 20:50 h
Ballhof Eins |  
Relaxed Performance | mit Audiodeskription | Einführung 18:45 Uhr | Tastführung 19:00 Uhr | anschließend Nachgespräch |  
Fri, 24.05.2024 | 11:00 – 12:20 h
Ballhof Eins |  
Relaxed Performance | mit Audiodeskription | Tastführung 10:30 Uhr | exklusiv für Schulklassen |  
Fri, 14.06.2024 | 11:00 – 12:20 h
Ballhof Eins |  
last performance |  
Relaxed Performance | mit Audiodeskription | Tastführung 10:30 Uhr | exklusiv für Schulklassen |  

“Nothing about us without us!” – People who live with disabilities have voiced this demand for a long time, and their struggle against walls of ignorance in our society has been just as lengthy. What do terms like ableism, crip time or inspiration porn mean? “These concepts are too scholarly and too theoretical for the theatre”, our artistic director says. “Who would want to see that?” – But how can we talk about disabilities if we don’t have the words? Perhaps by giving them to ourselves as a gift? With a nod to the Nutcracker-stories by E.T.A. Hoffmann and Peter Tchaikovsky, choreographer Alessandro Schiattarella and his cast celebrate the joy of giving presents. In Breaking Point, they create a new vocabulary which they use to tear down walls and to build bridges between different worlds of experience.
Breaking Point is the second production that Naples-born choreographer and director Alessandro Schiattarella has headed at the State Theatre of Lower Saxony in the context of the JUPITER funding-programme of the Federal Cultural Foundation. As a dancer and performer, he has worked with renowned artists. He is affected by a rare disease that has caused him to create choreographic projects focussing on disability and to specifically integrate the “aesthetics of access” into his productions. His works have been presented at prominent theatres, art spaces and major international festivals.

Um Sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Breaking Point ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.

Thematische Darstellung von
- Ableismus

Breaking Point ist eine sogenannte Relaxed Performance, in der Zuschauer:innen willkommen sind, die oft in Aufführungsräumen ausgeschlossen werden. Dazu gehören zum Beispiel Autist:innen, Menschen mit Tourette, mit Lernschwierigkeiten oder chronischen Schmerzen. Es geht darum, die konventionelle Theateretikette, die Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen an vielen Stellen ausschließt, so anzupassen, dass diese in einer entspannteren Atmosphäre eine Aufführung erleben können.

- Die Zuschauer:innen können den Theaterraum bereits 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn betreten, damit sie sich an die Raumsituation gewöhnen können.
- Das Publikum kann selbst entscheiden, wie es die Aufführung verfolgen möchte. Geräusche und Bewegungen im Zuschauer:innenraum sind erwünscht. Der Raum kann verlassen und wieder aufgesucht werden.
- Die Zuschauer:innen sitzen auf beiden Seiten der Bühne und in den Zuschauerrängen. Sie können zwischen Sitzkissen, Bean-Bags und Stühlen wählen.
- Die Aufführung basiert auf einer Dramaturgie für blinde und sehbehinderte Zuschauer:innen. Zusätzlich gibt es eine Tastführung und eine Audiobeschreibung. Für beide Angebote kann man sich beim Kartenkauf anmelden.
- Es gibt ein Blindenleitsystem im Gebäude des Ballhof Eins

Sprache
- Die Aufführung findet in deutscher und englischer Sprache statt.
- Für die englischen und deutschen Texte wird es teilweise deutsche und englische Übertitel geben. Übertitel bedeutet, dass das gesprochene Wort überall im Bühnenbild in schriftlicher Form erscheint.

Sensorische Auslöser
- Es gibt fünf Darstellerinnen auf der Bühne, eine Opernsängerin, zwei Schauspielerinnen, eine Luftakrobatin und eine Tanzperformerin.
- Die Darstellerinnen kommen immer wieder sehr nah an die Zuschauer:innen heran und sprechen sie auch an. Diese entscheiden selbst, ob sie reagieren wollen.
- Einmal macht eine Darstellerin Luftartistik. Eine andere Darstellerin benutzt gegen Ende des Stücks eine hell erleuchtete Monstermaske.
- Die Stimmen der Darstellerinnen erscheinen in verschiedenen Modi: ohne Verstärkung, mit Verstärkung über Mikrofon, manchmal leise gemurmelt zwischen Flüstern und leisem Sprechen, manchmal laut geschrieen.
- Es gibt oft Hintergrundmusik. An einigen Stellen wird es plötzlich sehr laut, z.B. das Krachen einer Nuss oder Herzklopfen.
- Das Licht auf der Bühne und im Zuschauer:innenraum ist eher gedimmt.
- Hin und wieder gibt es plötzliche Lichtwechsel. Einmal wird es komplett dunkel. Die Notlichter bleiben aber an, damit der Ausgang leicht gefunden werden kann. Zum Schluss des Stückes gibt es Nebel und danach wird es blendend hell. Zum Schutz der Augen wird daher beim Einlass ein Lichtschutz ausgeteilt, damit der Ausgang leicht gefunden werden kann.

Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.