Vasco Boenisch

© Tobias Kruse

Vasco Boenisch ist ab der Spielzeit 25/26 Intendant des Schauspiel Hannover.

Geboren 1980 in Berlin, studierte er in München Journalistik, Politik, Theaterwissenschaft und Soziologie mit anschließender Promotion und absolvierte die Redakteursausbildung an der Deutschen Journalistenschule. Er war Theaterkritiker für „Bild“, die Frankfurter Rundschau sowie neun Jahre lang im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Von 2009 bis 2014 arbeitete er beim WDR Fernsehen als Kulturredakteur und Moderator sowie als Referent in der Leitung Kultur und Wissenschaft. Er verantwortete die Kulturshow „Anke hat Zeit“ mit Anke Engelke, die 2014 die Auszeichnung der Deutschen Akademie für Fernsehen erhielt. Er war Mitglied der Jury zur Vergabe des Mülheimer Dramatikpreises 2010, von 2011 bis 2013 Mitglied der Jury des Berliner Theatertreffens und von 2014 bis 2015 Jurymitglied beim Heidelberger Stückemarkt.

Anschließend wechselte er die Seiten und wurde Dramaturg der Ruhrtriennale, des Festivals der Künste in der Metropole Ruhr, in der Intendanz von Johan Simons 2015 bis 2017. Daneben hatte er mehrere Jahre einen Lehrauftrag an der Folkwang Universität der Künste im Studienfach Regie.

Mit Intendant Johan Simons wechselte Vasco Boenisch zur Spielzeit 18/19 als Chefdramaturg ans Schauspielhaus Bochum. In den folgenden fünf Jahren wurde das Haus vielfach ausgezeichnet, erhielt fünf Einladungen zum Berliner Theatertreffen und wurde 2022 zum „Theater des Jahres“ gewählt. In der Spielzeit 23/24 wurde Vasco Boenisch Künstlerischer Direktor und stellvertretender Intendant des Schauspielhaus Bochum. Als Dramaturg arbeitete er mit Regisseur*innen wie Anne Teresa De Keersmaeker, Florian Fischer, Herbert Fritsch, Karin Henkel, Susanne Kennedy, Dušan David Pařízek, Lies Pauwels, Christopher Rüping und Johan Simons zusammen. Für seine Textbearbeitung von Kleists „Penthesilea“ für Sandra Hüller und Jens Harzer (Regie: Johan Simons, Salzburger Festspiele/Schauspielhaus Bochum, 2018) wurde er mehrfach als Dramaturg des Jahres nominiert. Mit Christopher Rüpings Inszenierung „Das neue Leben“ war er 2022 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Von 2023 bis 2024 war Vasco Boenisch zusammen mit Olaf Kröck Sprecher des Theaternetzwerks RuhrBühnen. Er veröffentlichte mehrere Sachbücher, u. a. zu den Themen Kampagnenjournalismus und Theaterkritik, einen Fotoband mit Daniel Josefsohn und Julian Röder sowie zusammen mit Malte Ubenauf den Porträtband „Nahaufnahme Christopher Rüping“ (Alexander Verlag, 2024). Von 2020 bis 2024 verfasste er in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die monatliche Theaterkolumne „Fragen Sie Vasco Boenisch“.

Als Intendant des Schauspiel Hannover ist er zudem Co-Geschäftsführer der Niedersächsischen Staatstheater Hannover GmbH.
Er ist ehrenamtliches Mitglied im Konvent der Evangelischen Akademie Loccum, Ehrenmitglied des Schauspielhaus Bochum sowie Jurymitglied für die Vergabe des Peter-Weiss-Preises 2025 durch die Stadt Bochum.

Vasco Boenisch kann mit drei Bällen jonglieren und mit vieren sehr kurz, ist zertifizierter Assistenztauchlehrer, galt einige Jahre als „jüngster Zauberer Berlins“ und würde gern Klavier spielen können.