Markus Schinwald

Der österreichische Künstler Markus Schinwald, 1973 in Salzburg geboren, stellt seit Ende der 1990er Jahre den menschlichen Körper als Projektionsfläche des individuellen Seins und als kulturelles Konstrukt in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Spielerisch verbindet sein Werk, das in der Bildenden Kunst wie auch der Tanz- und Performanceszene verortet ist, unterschiedlichste Medien, wie Film, Fotografie, Mode, Gemälde, Skulptur und Installation.
International bekannt wurde Schinwald durch die skulpturale Überarbeitung von modischen Konsumartikeln. Camouflageartig fügen sich subtile Eingriffe und maskenartige Ergänzungen in Porträts aus der Biedermeierzeit. Apparaturen oder manipulierte Kleidungsstücke als Dispositive der Kontrolle, Disziplinierung und Selbstkorrektur fixieren auch die Protagonisten seiner Filme in bestimmten Haltungen oder Bewegungen. Präzise Dramaturgie erzeugt eine atmosphärische Schwebe, in der das reguläre Kräfteverhältnis zwischen Mensch und Ding außer Kraft gesetzt scheint, und zielt auf die produktive Verunsicherung des Betrachters.
Markus Schinwalds Arbeiten sind Teile der Sammlungen Tate Modern London, Musée d’ Art Moderne Paris, Kunsthaus Zürich und dem Museum moderner Kunst Wien und wurden in Frankfurt, Wien, Stockholm, Turin und Venedig ausgestellt, Einzelausstellungen fanden in Bregenz, Budapest, Wien und Aspen statt. 2011 zeigte der Kunstverein Hannover seine Ausstellung „Orient“.
An der Staatsoper Hannover präsentiert Markus Schinwald seine performative, szenische Einrichtung zur Uraufführung von Lisa Streichs neuem Werk BALLHAUS for orchestra and props im 6. Sinfoniekonzert in der Konzertreihe more than music.