Richard Brunel

Richard Brunel ist sowohl Opern- als auch Theatermann, ebenso Künstler wie Leiter von Kulturinstitutionen – und seit September 2021 Generalintendant und künstlerischer Leiter der Opéra national de Lyon.
Nach einer Schauspielausbildung an der École de la Comédie in Saint-Étienne gründete Richard Brunel 1993 zusammen mit einem Kollektiv die Compagnie Anonyme, deren Regisseur er 1995 wurde. Parallel dazu sammelte er Erfahrungen als Schauspieler und Sänger am Atelier lyrique du Rhin in Colmar und vervollständigte seine Ausbildung zum Regisseur bei Patrice Chéreau, Alain Françon, Krystian Lupa, Peter Stein und Bob Wilson am Conservatoire National Supérieur d'Art Dramatique de Paris (Unité Nomade) und beim Festival d'Aix-en-Provence. Von 2004 bis 2007 war er assoziierter Künstler am Théâtre de la Manufacture-CDN in Nancy. Von 2010 bis 2019 war er Direktor der Comédie de Valence (CDN Drôme-Ardèche). Er inszenierte historische Schauspiele ebenso wie neueste Dramatik, außerdem Romanadaptionen und sogar wissenschaftliche Texte.
Seine erste Operninszenierung war 2006 Der Jasager/Der Neinsager von Kurt Weill und Brecht. Seitdem hat Richard Brunel zahlreiche Opern an den großen Opernhäusern und Festivals Frankreichs inszeniert, darunter In der Strafkolonie von Philip Glass, Der Kaiser von Atlantis von Viktor Ullmann, Der Kreidekreis von Zemlinsky, Die Hochzeit des Figaro, La Traviata, Rigoletto und Der Troubadour, Die Sache Makropulos von Leoš Janáček, Dialogues des Carmélites von Poulenc und Wozzeck von Alban Berg. Darüber hinaus arbeitet er u.a. an der Opéra La Monnaie in Brüssel, in Klagenfurt, Stockholm und Lausanne. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Inszenierung von neuen Opern. Die Uraufführung von On purge bébé! von Philippe Boesmans an der Opéra La Monnaie in Brüssel im Jahr 2022, für die Brunel das Libretto nach dem Stück von Feydeau verfasst hat, gewann den „Claude-Rostand“-Preis der französischen Kritikergewerkschaft.
An der Staatsoper Hannover inszeniert er in dieser Spielzeit Lohengrin.