Termine und Karten
Übersicht
Im edlen Partykeller begrüßt der Familienpatriarch die Gäste, um sie hoch in den Salon zu schicken, um sie dann wieder nach unten zu scheuchen. Schnell wird klar: wann, was, wie und wo passiert, entscheidet nur er. Ob die Gäste jemals das versprochene Abendessen zu sich nehmen werden, bleibt unklar. Doch Christian, Lindas Zwillingsbruder, nutzt die Versammlung, um ein Familiengeheimnis an die Oberfläche zu bringen: Sein eigener Vater hat ihn und seine Schwester Linda sexuell missbraucht. Doch der Befreiungsschlag bleibt vorerst aus. Die Macht des Vaters lässt keine Störung zu. Die feiernde Gesellschaft beschimpft Christian als Nestbeschmutzer.
Wie unsicher ist die eigene Familie? Welche Schmerzpunkte hinterlässt die Familie als Katastrophe in einem? Basierend auf dem berühmten Film Das Fest erkundet Stephan Kimmig in einer neuen Theaterfassung, wie die Aufrechterhaltung eines sozialen Systems, das schon längst Risse trägt, funktioniert: Machtmissbrauch, Unterdrückung, Verleugnung. Und doch lotet dieses Stück auch aus, inwiefern ein Neuanfang möglich ist, wenn Geheimhaltung und Verdrängung aufhören und den Opfern endlich zugehört wird.
Um sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Das Fest ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.
Diese Inszenierung enthält verbale Schilderungen von sexualisierter Gewalt an Kindern und kann möglicherweise retraumatisierend wirken. Wir empfehlen die Inszenierung für Menschen ab 16 Jahren. Die Aufführung kann jederzeit verlassen werden. Menschen, die von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffen sind, finden Informationen unter:
www.hilfe-portal-missbrauch.de
www.maennerbuero-hannover.de
weisser-ring.de
Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob Sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Kimmig arbeitet das Quälende der Geschichte heraus und fuchtelt damit ausdauernd vor der Nase der Zuschauerinnen und Zuschauer herum. Was ziemlich großartig ist, weil hier das Theater etwas schafft, was nur Theater schaffen kann: die Zuschauer auf ganz unangenehme Art zu berühren und zu fesseln.“
Neue Presse
,„Fabian Dott (…) liefert eine Paradevorstellung dieses ruhigen Mannes ab, der nicht mehr schweigen mag, wo es alle tun. Jeder Blick, jede Geste sitzt. Kimmig kann das: seine Leute gut aussehen zu lassen. Er ist ein großer Schauspielerregisseur.“