







„Man wünscht sich ins Hannoveraner Schauspielhaus. Dessen Bühne badet im Lichtblitzgewitter, Woyzecks Synapsen sprühen herrlich discokugelfarbene Signale. Dazu tönt melancholisch sehnende Musik. Als er begreift, wie es um ihn steht, lacht Woyzeck, als würde er lauthals weinen. Kurze schmerzhafte Blacks unterbrechen die Sicht auf ihn. Dunkle Momente, getragen von Sebastian Nakajews Spiel. Wer in seinen Abgrund schaut, den schwindelt echt.“
„Ein eigenes Kunstwerk, ein kaleidoskopischer Blick auf eine zerrissene Geschichte. (…) In dieser „Woyzeck“-Inszenierung (und in der Videoregie von Moritz Grewenig) überlagern die Bilder einander, fortwährend gibt es Überblendungen, Spiegelungen, Parallelaktionen. Diese Haltlosigkeit passt gut zu diesem Fragment von einem Theaterstück. Büchners Fragment ist eine Sammlung wunderbarer Scherben, man kann sie problemlos in ein Kaleidoskop setzen und immer wieder neu und anders zusammenfügen. Es funkelt immer dunkel und schön.“
„Ensemblemitglied Sebastian Nakajew – Ganz zart, leise und verzweifelt kann dieser wuchtige Mann sein, und man sieht ihm in die Seele, die ihm die anderen absprechen wollen. (…) Lilja Rupprecht nimmt in ihrer intensiven Inszenierung Georg Büchners Dramenfragment radikal persönlich. Bühnenbildnerin Anne Ehrlich und Videokünstler Moritz Grewenig haben ihr einen analog-digitalen Zauberkasten aus Spiegelflächen und filmischen Layern gebaut. Bewegendes Theater im Livestream. Man möchte zuhause am Monitor tosenden Applaus spenden.“