Schauspiel

nach einer Erzählung von Fjodor Dostojewskij

Premiere 12.10.2025

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Premiere

Der Großinquisitor

12.10.2025 | 19:00 Uhr, Ballhof Zwei
Kein Ticket

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  • Inszenierung Hans Dreher
  • Bühne und Kostüm Hans Dreher, Michael Lippold
  • Licht Erik Sonnenfeld
  • Michael Lippold

„Michael Lippold kommt mit Sonnenbrille und Grill auf die Bühne, brät sich ein Stück Fleisch, gönnt sich einen Drink und eine Zigarette nach der anderen. Er ist ein selbstgefälliger Conférencier, der die Bedeutung seines Poems mit Understatement bekräftigt. Der die Worte weg redet, um sie dem Publikum vor den Kopf zu stoßen. Die intellektuelle Verführungskraft von Dostojewskis Iwan bekommt bei Lippold Showmaster-Qualitäten. Er wird zu Christus, der im mittelalterlichen Spanien der Inquisition erscheint und Wunder wirkt. In Kutte, mit katzäugigen Kontaktlinsen und Kerzen in der Hand wird er zum teuflischen Großinquisitor unterm Deckmantel der Frömmigkeit. Die drei Versuchungen des Jesu in der Wüste verfasst er als Quizfragen. Michael Lippold tauscht Figuren und bleibt doch ein Erzähler, wechselt die Perspektiven und lässt doch immer den Verführer durchblitzen. Unterschwellig und unschuldig mit einem ,Tja‘ oder ,That's it‘. Dostojewski stand der römisch-katholischen Kirche, Materialismus und Rationalismus mehr als skeptisch gegenüber, formulierte sein Misstrauen im Iwan und in dessen Poem. Lippold spielt mit Skepsis, mit der Skepsis des Publikums, das mal einen Überzeugungstäter, mal einen blasierten Zyniker vor Augen hat. Eine Ein-Mann-Show zwischen Trugbild und Entlarvung, zwischen Entertainer und Liebe versicherndem Despoten, zwischen Grillmeister und Menschenverbrenner. Und einfach-gutes Schauspielertheater.“ Nachtkritik.de