Ballett
Ballett von Marco Goecke
frei nach Marguerite Duras
Wieder im Programm ab
18. September 2022
Opernhaus
ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren






Inhalt
Der Liebhaber ist die erste abendfüllende Uraufführung von Marco Goecke in Hannover und sein fünftes abendfüllendes Werk. Das erfolgreichste Buch der französischen Autorin Marguerite Duras (1914 – 1996), in dem sie – zumindest teilweise autobiografisch – von einer Amour fou als Fünfzehnjährige mit einem zwölf Jahre älteren Mann erzählt, fasziniert den Choreografen seit vielen Jahren. Der literarische Stoff ist universell, eine Liebesgeschichte, die die Leser:innen in all ihren Facetten in den Bann schlägt und auf eine Umsetzung im Tanz geradezu wartet.
Indochina zur französischen Kolonialzeit, Saigon, das Exotische, Dunst und Hitze, Regen, überflutetes Land, ein weißes Mädchen mit rosafarbenem Männerhut und Goldschuhen, eine vaterlose Familie in schwierigen Verhältnissen, eine labile Mutter und zwei höchst problematische Brüder. Ein reicher Chinese mit schwarzer Limousine, der Lärm der Stadt, eine leidenschaftliche Begegnung über alle Konventionen hinweg: Eine Liebe, die keine Zukunft hat und dennoch ein ganzes Leben lang währt, obwohl beide sich nach dem Weggang der Erzählerin nach Paris nie wieder gesprochen haben – bis auf ein einziges Telefonat am Ende.
Marco Goeckes völlig eigene Bewegungssprache wirkt trotz ihres Reichtums an unzähligen frenetischen, flatternden und schnellen Bewegungen im Gesamtbild minimalistisch, legt aber im Kern alle menschlichen Gefühle frei. Goeckes choreografische Handschrift geht mit der bildgewaltigen Sprache von Marguerite Duras’ Roman eine emotionale Synthese ein. Obwohl die Vorlage keinem kontinuierlichen Handlungsstrang folgt, trifft sie doch in ihrer minimalistischen Knappheit immer das Innerste der menschlichen Existenz. „Die Idee, ein Ballett aus diesem großen Werk zu machen, hat mich beruhigt und beglückt“, sagt Goecke, der das Buch seit seiner Jugend immer wieder gelesen hat und ein großer Verehrer von Marguerite Duras ist.
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Pressestimmen
Süddeutsche Zeitung
Dorion Weickmann
Hommage an die Literatur, Hommage an den Tanz: Marco Goecke gelingt beides mit Bravour.
Die Deutsche Bühne
Vesna Mlakar
Goecke ist ein frappant lineares, übersichtliches Werk gelungen, das auf schlicht phänomenale Weise Form, Stilistik und Sprunghaftigkeit der zugrunde gelegten literarischen Vorlage widerspiegelt. (...) Aus den knapp 100 Seiten der Erzählung holt Goecke tänzerisch unglaublich viel heraus.
Neue Presse
Henning Queren
Großartige Uraufführung im Stream vom neuen Marco-Goecke-Stück (…) Aber dieser Tanz: Diese vogelartigen Schwingungen, die Kraftanstrengungen auf kleinstem Raum erzeugen auch via Stream diese typische ungeheure Spannung, die die Bewegungssprache von Goecke auszeichnet. Und die diesen Abend zu einem Erlebnis macht. Die Leistungen der Tänzerinnen und Tänzer auch in Sachen Synchron-Abstimmung sind atemberaubend (…) Auch in Corona-Zeiten können Meisterwerke entstehen.
HAZ
Stefan Arndt
Die erste große Produktion von Hannovers neuem Ballettchef Marco Goecke überwältigt (…) In Der Liebhaber zeigt sich nun aber deutlicher als zuvor, zu welcher emotionalen Verdichtung Goeckes Tanzsprache fähig ist. Die Geschichte einer ebenso bedingungs- wie hoffnungslosen Liebe entfaltet bei ihm eine Wucht, die selbst den vereinzelten Zuschauer vor seinem Bildschirm berühren kann.
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