Auf der Suche nach Ablenkung über die Feiertage? Kein Problem: Mitarbeiter*innen der Staatsoper empfehlen Ihnen hier digitale Angebote aller Art, mit denen Sie sich den Lockdown verschönern und die Wartezeit bis zu den nächsten Livevorstellungen verkürzen können.
#1
Der 1. Kapellmeister James Hendry macht den Auftakt:
„Ich könnte kein besseres Stück empfehlen als Puccinis Klassiker La Bohème. Puccini ist wahrscheinlich mein Lieblingskomponist für die Oper, denn seine Stücke berühren mich immer, egal wie oft ich sie höre oder aufführe.
Die Produktion, die ich als Stream empfehlen möchte, ist von Richard Jones am Royal Opera House. An der Produktion war ich als Assistent und Korrepetitor meines Mentors und Musikdirektors Antonio Pappano beteiligt. Es war das erste Mal, dass ich eine Produktion dieses wundervollen Stücks gemacht habe, sie nimmt einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen ein. Auch wenn wir dieses Weihnachten zuhause bleiben: Lassen Sie sich von diesem wunderbaren Stück in die kalte Weihnachtszeit der Pariser Bohème entführen. Viel Vergnügen und fröhliche Weihnachten!“
#2
Orchester-Musikerin Anna Pardowitz empfielt:
„Es war mir ein Bedürfnis, die Aufnahmen des Ensembles La festa musicale einem breiteren Publikum zu empfehlen, als ich sie am vergangenen Adventssonntag anschaute und anhörte! Sie sind im November entstanden, als Adventsgeschenk an die Gemeinde der St. Jakobi-Kirche in Peine, aber auch als Auftrittsgelegenheit für die hervorragenden freischaffenden jungen Musiker*innen und Sänger*innen in dieser schweren Zeit.
Mich berührt und begeistert nicht nur die makellose Darbietung, die zauberhaften reinen Stimmen von Magdalena Harer und Alex Potter, die Professionalität der Bild- und Tonaufnahme, sondern auch die Art und Weise, in der es gelungen ist, Adventsstimmung im besten Sinne zu transportieren!
Die künstlerische Leitung des Ensembles, Konzertmeisterin Anne Harer, wie auch einige weitere Mitglieder sind übrigens aus dem Niedersächsischen Jugendorchester hervorgegangen, unserem Patenorchester!“
#3
Generalmusikdirektor Stephan Zilias empfiehlt Konzertaufnahmen und Podcasts auf Spotify:
„Ich höre auf Spotify gerne Aufnahmen, die für meine Vorbereitung auf Konzerte oder Opern relevant sind. Im Moment höre ich ziemlich viel vom finnischen Komponisten Jean Sibelius, der auf dem Programm des 5. Sinfoniekonzerts steht. Besonders empfehlen kann ich die Aufnahmen mit Sir Simon Rattle, er macht Sibelius super. Vom Nächtlichen Ritt gibt es eine erstaunliche Aufnahme mit Eugen Jochum.
Ansonsten höre ich sehr regelmäßig Der Tag vom Deutschlandfunk, das ist ein informierter und gut aufbereiteter Podcast zum politischen Tagesgeschehen. Mein zweiter Podcast ist weit weniger ‚sophisticated‘: Der Doppelpass mit Thomas Helmer … Irgendwie bin ich immer noch Fußballfan!“
#4
Von Tänzerin Marta Cerioli aus dem Staatsballett Hannover kommt ein sportlicher Tipp:
„Während alles stillsteht, bleiben wir in Bewegung! Besonders in dieser seltsamen Zeit, in der unser Leben im Stand-by-Modus ist. Meiner Meinung nach ist es wichtig unseren Körper und Geist mit einigen inspirierenden Aktivitäten zu versorgen. Für mich ist Pilates eine davon.
Pilates konzentriert sich auf die Verbindung von Körper und Geist. Während man die verschiedenen Übungen macht, muss man sich seiner Atmung und der Art und Weise, wie sich der Körper bewegt, bewusst sein. Es verbessert die Körperhaltung und senkt den Stresslevel im gesamten Körper!
Auf meinem YouTube-Kanal leite ich durch ein Pilatestraining für Anfänger*innen. Passend dazu ist hier meine Lieblingsplaylist mit entspannender Pilates-Musik auf Spotify. Und für etwas Ablenkung zwischendurch empfehle ich noch meine Lieblingssongs aus dem Jahr 2020.“
#5
Sänger James Newby empfiehlt einen Stream auf der Plattform OperaVision:
„Es ist kein Geheimnis, welch verheerende Auswirkungen COVID-19 auf die Veranstaltungsbranche und insbesondere auf die Darstellenden Künste hat. Aber große Kunst ist immer auch Seismograph der Gesellschaft, geht mit der Zeit, passt sich an unvorhersehbare Bedingungen an und erreicht die Menschen auf neuen Wegen. Die Oper hat dies absolut verinnerlicht und die Vielfalt an Online-Angeboten wie zum Beispiel Aufnahmen, Live-Streams und sogar Zeichentrickopern spricht dafür und ist eine echte Bereicherung.
Bei OperaVision gibt es eine ganze Reihe brillanter Dinge zu sehen, darunter einige großartige Produktionen der Staatsoper Hannover, aber es ist vielleicht etwas voreingenommen, diese zu empfehlen! Ein weiteres Stück, das man nicht verpassen sollte, ist Les Indes Galantes von Rameau an der Bayerischen Staatsoper. Ein brillantes, lebendiges Stück mit schönen Melodien, einigen tollen Tanznummern und mit einer meiner Lieblingssängerinnen, der Sopranistin Lisette Oropesa. Ich habe es geliebt!“
#6
Nele Tippelmann, Leiterin der Vermittlungsabteilung Xchange, empfiehlt Plattformen für digitales Theater:
„Ich habe gleich zwei Linkempfehlungen: Es entstehen immer mehr Orte für digitale Theatererlebnisse. Meine Haltung hierzu war lang ambivalent: Theater ist nach wie vor immer noch am schönsten live und soll für mich am liebsten vor Ort bei uns wirken. Inzwischen finde ich, digital kann dieses Erlebnis gerade jetzt sinnvoll ergänzt werden. Gut finde ich, wenn Portale ohne Werbung auskommen, der Upload für die Künstler*innen kostenfrei und der Download für Nutzer*innen ruhig kostenpflichtig ist. So macht das z.B. die Plattform Spectyou für die Sparten Schauspiel, Tanz und Performance. Auch einige sehr gelungen Inszenierungen von Kinder- und Jugendtheaterstücken finden sich hier.
Und wer gezielt nach Streams von jungem Theater sucht, sollte gen Baden-Württemberg schauen: hier haben sich die Kinder- und Jugendtheater zusammengeschlossen und bieten auf einer eigenen Plattform ein breites Angebot an Theaterfilmen an. Viel Spaß beim Theaterschmökern!“
Weitere digitale Angebote finden Sie in unserer Mediathek!