Von Arie bis Zauberflöte: Häufig benutzte Begriffe rund um Oper, Ballett und Konzert finden Sie hier kurz erklärt.
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Ein Akt bezeichnet in einem Stück einen Abschnitt der Handlung. Klassisch ist die Gliederung in fünf Akte. Viele Opern sind in drei Akte unterteilt. Wenn ein Akt endet, kann das Licht auf der Bühne ausgehen oder sich der Vorhang schließen. Wenn ein neuer Akt beginnt, kann ein Zeitsprung in der Handlung passiert sein. Das kann durch Veränderung des Bühnenbildes, der Kostüme und die Anwesenheit anderer Figuren sichtbar werden.

Als Arie bezeichnet man in der Oper ein Gesangsstück, das von einer einzelnen Person gesungen wird. In einer Arie vermittelt die singende Figur ihre Gefühle, die Handlung des Stückes pausiert dabei. Eine Arie wird von Orchestermusik begleitet.

Im Orchester gibt es viele verschiedene Instrumente, damit das Orchester eine möglichst große Bandbreite an verschiedenen Klängen erzeugen kann. Dazu gehören auch Blech- und Holzblasinstrumente. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass man mit dem Mund in das Instrument hineinbläst, um einen Ton zu erzeugen. Zu den üblichen Holzblasinstrumenten im Orchester zählen Oboen, Querflöten, Fagotte und Klarinetten. Zu den üblichen Blechblasinstrumenten zählen Hörner, Trompeten, Posaunen und die Tuba. Bei vielen Orchesterstücken gibt es noch Sonderinstrumente, die mit den üblichen Instrumenten verwandt sind. Zum Beispiel Piccolo Flöte, Bassklarinette, Kontrafagott, Englisch Horn, Piccolo Trompete und Cimbasso.

Ein:e Choreograf:in erarbeitet Bewegungen für ein Stück, meistens zu Musik. Er oder sie studiert diese Bewegungen mit den Tänzer:innen ein. Dabei helfen die Ballettmeister:innen. So entwickelt der oder die Choreograf:in gemeinsam mit den Tänzer:innen ein Ballett. Der:die Choreograf:in wählt auch die Musik des Balletts aus. Zusammen mit Bühnen- und Kostümbildner:innen entscheidet er oder sie, was die Tänzer:innen tragen und wie die Bühne aussieht. Auch bei einer Oper kann ein:e Choreograf:in mitarbeiten. Er oder sie arbeitet mit dem Regie-Team zusammen und gestaltet Bewegungsabläufe für die Sänger:innen und Tänzer:innen.

Crescendo (lat. Crescere = wachsen) beschreibt das allmähliche Anschwellen, also Lauterwerden eines Tones oder einer Folge von Tönen.

Die Drehbühne bzw. die Drehscheibe auf der Bühne ist ein Teil der Bühnenmaschinerie, der horizontal gedreht werden kann. Mit Hilfe der Drehscheibe kann schnell zwischen mehreren Bühnenbildern rotiert werden. Dadurch müssen die Bilder nicht während der Vorstellung auf- und abgebaut werden. Stattdessen wird zwischen dem für das Publikum sichtbaren Bühnenbild und dem Versteckten durch das Drehen der Drehscheibe gewechselt. Häufig geschieht dies bei offenem Vorhang, sodass die Bewegung des Bühnenbilds zum Teil der Inszenierung wird.

Die Drehscheibe der Staatsoper hat einen Durchmesser von 15 Metern und eine Belastbarkeit von insgesamt 30 Tonnen. Sie ist nicht fest mit dem Bühnenboden verbunden, sondern kann je nach Bedarf der Inszenierung ein- und ausgesetzt werden.

Die Begriffe Duett, Terzett und Quartett bezeichnen Gesangsstücke in Kompositionen. Die Namen leiten sich von der Anzahl der Personen ab, die singen. Bei einem Duett singen zwei Sänger:innen gleichzeitig. Bei einem Terzett singen drei Personen und bei einem Quartett vier. Die Gesangsstücke werden vom Orchester begleitet.

Ein Ensemble (frz. zusammen) ist im Theater meistens eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam etwas darstellen, singen oder auch auf Instrumenten spielen. In der Oper gibt es zum Beispiel das Gesangsensemble. Diese Gruppe oder einige ihrer Mitglieder stellen musikalisch und szenisch die Personen in der jeweiligen Oper dar. Ein Ensemble meint auch die Gesamtheit aller an einem Opernhaus angestellten Sänger:innen.

Der Fundus bezeichnet die Räume in einem Theater, in denen Kostüme, Requisiten, Schuhe, Möbel und sonstige für Aufführungen benötigte Gegenstände gelagert werden. Im Opernhaus Hannover gibt es außerdem einen Rüstungsfundus, in dem Schwerter, Degen, Helme, Kronen und sogar ganze Rüstungen gelagert werden. Der Fundus ist meist nach Themen oder Inszenierungen geordnet. In den Fundi der Staatsoper Hannover befinden sich rund 50.000 Kostümteile, 1400 Möbel, 15.000 Paar Schuhe, 30.000 Requisiten und 23.000 Kostümteile oder Requisiten aus Metall und Leder, die im Rüstungsfundus gelagert werden.

Eine Inszenierung ist die Umsetzung eines bestehenden Werkes durch eine:n Regisseur:in oder ein Regie-Team. Ein Werk, zum Beispiel eine Oper wird durch Sänger:innen, die die Rollen darstellen, sowie durch Bühnenbild und Kostüme zum Leben erweckt. Die Ideen des Regie-Teams haben einen großen Einfluss darauf, wie die Oper am Ende auf der Bühne aussieht und wie sie auf das Publikum wirkt. Zwei Inszenierungen desselben Werkes können sich deshalb stark voneinander unterscheiden.

Kapellmeister:in ist ein Beruf in der musikalischen Abteilung der Oper.  Kapellmeister:innen haben viele verschiedene Aufgaben im Opernbetrieb, aber hauptsächlich sind sie für die musikalische Leitung und Einstudierung einer Oper verantwortlich. Sie sind bei szenischen Proben dabei um das musikalische Zusammenspiel der Sänger:innen und des Chors mit dem Klavier oder Orchester abzustimmen, sie leiten Orchesterproben und bereiten mit dem Orchester und den Sänger:innen die Opern musikalisch vor. Auch Vorstellungen werden oft von Kapellmeister:innen dirigiert. Kapellmeister:innen haben meistens eine musikalische Ausbildung in Gesang, Klavierspiel und Ensembleleitung und schon als Korrepetitor:in an einer Oper gearbeitet.

Eine Oper zeichnet sich dadurch aus, dass meistens während des gesamten Stücks Musik auf Instrumenten gespielt und dazu von Sänger:innen gesungen wird. So, wie ein:e Künstler:in mit Farben ein Bild gestaltet, so gestaltet ein:e Komponist:in (von lat. componere = zusammenstellen) die Musik für eine Oper. Meistens denkt sich ein:e Komponist:in die Musik aus und schreibt sie dann in Notenschrift auf, damit die Sänger:innen und Musiker:innen in der Oper die Musik nach diesen Noten spielen und singen können.

Konzertmeister:innen sitzen im Orchester aus dem Publikum betrachtet ganz vorne links, direkt neben der:m Dirigent:in. Wegen der festen Stellung können nur Mitglieder des Orchesters, die Violine spielen, Konzertmeister:innen sein, weil vorne links im Orchester die Gruppe der ersten Violinen sitzt. Konzertmeister:innen sind für die Führung des Orchesters verantwortlich. Dabei arbeiten sie eng mit den Dirigent:innen zusammen, indem sie deren Impulse aufnehmen und durch ihre Körpersprache für alle Orchestermusiker:innen verdeutlichen. Wenn beispielsweise ein Schlusston im Orchester gemeinsam beendet werden soll, ist es die Konzertmeister:innen-Aufgabe den Moment des Schlusses für alle zu zeigen, damit alle Musiker:innen gleichzeitig den Ton beenden. Auch haben Konzertmeister:innen in vielen Opern und Musikstücken Melodien, die sie ganz alleine spielen müssen. Sogenannte Konzertmeistersoli. Konzertmeister:innen müssen aufgrund ihrer Verantwortung für das Orchester herausragende Fähigkeiten auf der Violine und Führungsstärke im musikalischen Sinne haben.

Korrepetitor:in ist ein Beruf in der musikalischen Abteilung der Oper. Ihre Hauptaufgaben sind Klavier zu spielen und als musikalische Assitent:innen an Opern mitzuwirken. Sie sind bei szenischen Proben ohne Orchester dabei, um die Sänger:innen am Klavier zu begleiten. Sie assistieren bei szenischen Proben den Dirigent:innen, indem sie überprüfen, ob im Zuschauer:innen-Raum das Orchester und die Sänger:innen gut zu hören sind. Sie bereiten mit den Sänger:innen die Opern musikalisch vor und springen manchmal auch als Dirigent:innen ein. Korrepetitor:innen haben meistens eine musikalische Ausbildung in Klavierspiel, Gesang und Ensembleleitung.

Ein Libretto (it. Broschüre) ist ein kleines Buch, in dem die Handlung einer Oper als Text mit verteilten Rollen aufgeschrieben ist. Dabei ist wie in einem Drehbuch für einen Film festgelegt, was eine Person sagt oder singt oder manchmal auch, wie der Ort aussehen soll, an dem eine Szene spielt. Ein:e Librettist:in denkt sich die Handlung für ein Opernstück aus und schreibt sie in Form eines Librettos auf.

Das Wort Orchester entstammt dem griechischen Begriff Orchestra, welches den halbrunden Platz vor der Bühne eines Theaters im antiken Griechenland bezeichnet. Heute beschreibt das Orchester eine Gruppe von Musiker:innen, die mit ganz verschiedenen Instrumenten zusammen Musikstücke spielen. Im Laufe der Geschichte des Orchesters wurde die Anzahl an Musiker:innen und Instrumenten immer größer. Für manche Musikstücke werden über 80 Musiker:innen benötigt. In der Oper werden die Opernsänger:innen von einem Orchester musikalisch begleitet.

Der Orchestergraben in einem Opernhaus ist ein etwa zwei Meter tiefes, längliches Loch zwischen der Bühne und dem Zuschauerraum. Der Orchestergraben ist wie ein Raum ohne Decke und so groß, dass ein ganzes Orchester darin Platz findet. Das Orchester ist im Orchestergraben untergebracht, damit das Publikum die Handlung auf der Bühne gut über das Orchester hinweg sehen kann. Der Orchestergraben ist nach oben geöffnet, damit der Klang des Orchesters im Zuschauerraum gut zu hören ist und die Sänger:innen auf der Bühne den oder die Dirigent:in des Orchesters gut sehen können.

Eine Premiere ist die erste Aufführung einer Inszenierung vor Publikum.

Der oder die Regisseur:in ist für die Inszenierung, also die Umsetzung eines Werkes auf der Bühne verantwortlich. Gemeinsam mit einem Team aus Bühnen- und Kostümbildner:innen entwirft er oder sie ein Konzept dazu, wie das Werk auf der Bühne aussehen soll. In den Proben gibt der:die Regisseurin allen Personen, die später auf der Bühne stehen, Anweisungen zu ihren Spielvorgängen. Wie eine Oper am Ende aufgeführt wird, hängt also stark davon ab, wie der oder die Regisseur:in das Ausgangswerk auslegt und welche Wirkung er oder sie vermitteln möchte.

Das Repertoire (frz. Verzeichnis) ist eine Sammlung an Stücken, die ein:e Künstler:in oder ein Opernhaus jederzeit aufführen kann. Damit ein Stück zum Repertoire gehören kann, muss es ausgiebig geprobt worden sein, so dass alle beteiligten Personen wissen, was sie zu tun haben und die Oper damit ohne großartige Zusatzproben wieder ins Programm genommen werden kann. Die Staatsoper Hannover hat immer mehrere Stücke im Repertoire, damit es Abwechslung für das Publikum gibt und nicht immer das gleiche Stück gespielt wird.

Der Begriff Streicher umfasst die Instrumente im Orchester, die mit einem Bogen gestrichen werden. Zu den Streichinstrumenten im Orchester zählen Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass. Bei Streichern entsteht der Ton, indem die Saiten des Instruments mit dem mit Pferdehaar bespannten Bogen angestrichen werden. Die Saiten werden dadurch in Schwingungen versetzt. Die Schwingungen übertragen sich über den Steg auf den Korpus (Körper) des Instruments. Durch den Resonanzraum (Klangraum) im Korpus werden die Schwingungen zu einem gut hörbaren Ton.

„Toi, toi, toi“ ist ein Ausspruch, mit dem man seinem Gegenüber Glück und künstlerisches Gelingen wünscht. Der Ausspruch leitet sich vom dreifachen Ausspucken ab, das dem Volksglauben nach Glück brachte. Es gibt jedoch auch Sprachforscher:innen, die „Toi, toi, toi“ von „teu, teu, teu“ ableiten, eine dreifache Anrufung des Teufels. Weil man befürchtete, dass gute Wünsche böse Geister wecken könnten, die nur das dreimalige Ansprechen des Teufels wieder beruhigen könnten, soll der Brauch entstanden sein. Für ein „toi toi toi“ soll man sich übrigens nicht bedanken, weil das dem Aberglauben nach Unglück bringt.

Eine Uraufführung ist die weltweit erste Aufführung eines Werks vor Publikum. Die Vorsilbe Ur- stammt aus dem althochdeutschen und bedeutet „am Anfang“ oder „ursprünglich“.

Eine Wiederaufnahme ist die erste Aufführung einer Inszenierung, die in einer vergangenen Spielzeit zur Premiere gebracht wurde. Mit der Wiederaufnahme kehrt die Inszenierung in das Repertoire zurück und wird wieder aufgeführt. Manchmal sind neue Sänger:innen an einer Wiederaufnahme beteiligt. Deswegen proben vor einer Wiederaufnahme alle Beteiligten zusammen.