Nachruf
Die Staatsoper Hannover trauert um Aribert Reimann. Wie am Donnerstag bekannt wurde, ist Reimann, einer der profiliertesten Komponisten der Nachkriegsgeneration, am 13. März im Alter von 88 Jahren in Berlin verstorben. Mit der Staatsoper Hannover war Aribert Reimann spätestens seit 1987 verbunden: Seine Oper Troades feierte kurz nach der Münchener Uraufführung 1986 ihre Premiere in der Intendanz von Hans-Peter Lehmann. Derzeit steht sein wohl populärstes Werk, Lear, auf dem Spielplan.
„Wir sind sehr traurig, es ist ein großer Verlust. Wie nur ganz wenige hat Aribert Reimann Musik geschrieben, die uns emotional aufwühlt und gleichzeitig so hervorragend Geschichten erzählt. Er ist gerade sehr präsent in unserem Leben hier im Opernhaus, seine Musik ist in unseren Ohren und in unseren Körpern, weil wir gerade Lear spielen – ein Projekt, das uns seit mehreren Spielzeiten intensiv beschäftigt,“ sagt Intendantin Laura Berman.
„Wir wussten durch den Austausch mit Aribert Reimanns direktem Umfeld während der Probenzeit von Lear, dass es ihm nicht gut geht. Dennoch ist es ein Schock. Die letzte Vorstellung von Lear wird nicht nur ein Abschied von dieser Produktion sein, sondern auch von dem wichtigsten Schöpfer dahinter. Es ist ein trauriger Tag für die Musikwelt,“ ergänzt Generalmusikdirektor Stephan Zilias.
Am 10. Februar 2024 feierte Reimanns Lear unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stephan Zilias in einer Inszenierung von Joe Hill-Gibbins am Hannoverschen Opernhaus Premiere. Den Deutschen Musikautor:innenpreis der GEMA für sein Lebenswerk konnte Aribert Reimann bei seinem letzten öffentlichen Auftritt am 8. Februar 2024 noch entgegennehmen. Während der Proben hat er regen Anteil am Entstehen genommen und war im direkten Kontakt mit beteiligten Künstler:innen. Die Staatsoper Hannover ist aktuell das einzige Theater, das eine Oper von Aribert Reimann spielt.
Am 21. März steht die letzte Vorstellung von Lear auf dem Programm, die die Staatsoper Aribert Reimann widmen wird.