Termine und Karten
Übersicht
König Lear ist alt und müde geworden. Er schart seine Töchter um sich, um sein Erbe aufzuteilen – ein Schrei nach Liebe, der in machtgeilen Ohren verhallt. Nur Cordelia nimmt ihn wahr und wird sogleich verstoßen. Das Familiengefüge entwickelt sich zum Zyklon aus Gewalt und Irrsinn. Der Komponist Aribert Reimann hat aus dem Shakespeare-Drama ein radikales Musiktheater geschaffen, das inzwischen selbst zum Opernklassiker geworden ist. Ein Monumentalwerk von einzigartiger Direktheit, eine durchdringende Gewalt, die alles zunichtemacht, was der Herrscher einst geliebt und was ihn geliebt hat. Alles, was noch lebt.
Umbesetzungshinweis
Aufgrund einer ernsthaften Erkrankung unmittelbar nach der Premiere und der deswegen erforderlichen Genesungszeit fällt Michael Kupfer-Radecky, der für sein Debüt in der Titelpartie stürmisch gefeiert wurde, für die verbleibenden Vorstellungen der Serie aus. In den kommenden Vorstellungen wird Fredrik Zetterström, der die Partie des Lear 2013 in Malmö interpretierte, von der Seite singen. Tomas Möwes, der den Lear unter anderem in Amsterdam und Essen verkörperte, übernimmt den szenischen Part.
Weltweit singen derzeit nur wenige Sänger diese extrem fordernde Partie aktiv. Aufgrund von bereits feststehenden Verpflichtungen der Sänger war eine vollszenische Lösung zu den Vorstellungsterminen nicht realisierbar. Wir freuen uns, dass mit Fredrik Zetterström und Tomas Möwes zwei erfahrene Sänger und Darsteller gefunden wurden, die den musikalischen wie szenischen Herausforderungen des Werks in der gefeierten Inszenierung von Joe Hill-Gibbins gewachsen sind.
Um Machtgeilheit und Misstrauen, Eifersucht und Narzissmus, familiäre Zwänge und die Ernüchterung des Alters kreisend, gehört Shakespeares King Lear zu den bedeutendsten Stoffen der Weltliteratur. Der Komponist Aribert Reimann hat daraus ein radikales Musiktheater geschaffen, das inzwischen selbst zum Opernklassiker geworden ist: Mit höllenschweren Vokalpartien und einem Riesenorchester, mit impulsiven Rhythmen und glasklaren Worten, mit spektakulären Effekten und einer atemberaubenden Klangtheatralik. Lear, 1978 mit großen Erfolg in München uraufgeführt, rückt das grausame Shakespeare-Stück schonungslos in unsere Nähe, es ergreift, beeindruckt und erschüttert. Das Monumentalwerk, eine der meistgespielten Opern unserer Zeit, ist nun erstmals in Hannover zu erleben.
Mit Angela Denoke, Michael Kupfer-Radecky und Nils Wanderer sind international gefragte Sänger:innen in den Hauptrollen zu erleben, Generalmusikdirektor Stephan Zilias stellt sich der Herausforderung, die komplexe Gesamtmaschinerie musikalisch zu gestalten. Ein britisches Team aus Regisseur Joe Hill-Gibbins, der 2021 an der Staatsoper die Oper Greek als „tönenden Comic“ (HAZ) inszeniert hat, und Star-Set-Designer Tom Scutt entwickelt die Geschichte in überwältigenden Bildern modern-abstrakter Ästhetik.
Bitte beachten Sie, dass in einer Szene der Inszenierung Stroboskop-Licht zum Einsatz kommt.
Alles Wissenswerte und häufige Fragen rund um den Opernbesuch sind hier zusammengestellt.
ABC des Opernhauses: Häufig benutzte Begriffe rund um Oper, Ballett und Konzert finden Sie hier kurz erklärt.
Barrierefreiheit
Informationen zu sensiblen Themen, Inhalten und sensorischen Reizen in der Inszenierung finden Sie hier.
Über die Barrierefreiheit unserer Spielstätten können Sie sich hier informieren.
Concerti
Patrick Erb
An der Staatsoper Hannover werden in Aribert Reimanns Lear dank der bahnbrechenden Inszenierung von Joe Hill-Gibbins und der dafür nötigen Spitzenbesetzung neue Maßstäbe gesetzt im Ausdeuten von Werken der Avantgarde. Das Publikum feiert das gesamte Haus – zu Recht. (...) Mit vollem Körpereinsatz und jeder Faser seines Gesichtes gibt Michael Kupfer-Radecky den an Wahn erkrankenden Lear.
NDR
Agnes Bührig
Der musikalische Eindruck ist monumental.
HAZ
Rainer Wagner
Aribert Reimanns Oper Lear überzeugt in der Staatsoper. (…) Am Ende eines stimmungsstarken Musiktheaterabends einstimmige Begeisterung (...).
Entdecken
Nachruf
Wir trauern um Aribert Reimann
Die Staatsoper Hannover trauert um Aribert Reimann. Wie bekannt wurde, ist Reimann, einer der profiliertesten Komponisten der Nachkriegsgeneration, am 13. März im Alter von 88 Jahren in Berlin verstorben. Derzeit steht sein wohl populärstes Werk, Lear, auf dem Spielplan.