Katharina Wisotzi

Marginalisierten Perspektiven eine Bühne geben, zwei Jahre lang: Darauf freut sich Katharina Wisotzki (35), seit Beginn der neuen Spielzeit künstlerische Leitung der Universen, die zuvor Murat Dikenci inne hatte.

Programmatisch wird Katharina Wisotzki einiges aus Murat Dikencis Arbeit fortsetzen, aber auch neue Akzente setzen. „Ich möchte auf jeden Fall viel mit Künstler:innen und Gruppen aus Hannover zusammenarbeiten, und auch neue Partyformate entwickeln.“ Über all dem steht der Wunsch, Menschen ins Theater einzuladen, die sonst nicht kommen. Das ist Katharina Wisotzkis Thema. Praktisch ein ganzes Theaterleben lang.

 

Jede Menge Festival-Erfahrung

Die Liste der Festivals, die Katharina Wisotzki bereits begleitet hat, ist lang: PAZZ Performing Arts Festival (Oldenburg), Festival Theaterformen (Braunschweig und Hannover), Freifeld Festival (Oldenburg) und das spartenübergreifende feministische 13°Festival in Bremen. Letzteres wurde in seiner Ausgabe 2021 mit dem Frauenkulturförderpreis der Hansestadt ausgezeichnet.

Von März 2020 bis Dezember 2022 verantwortete sie das Programm des Theaters im Pavillon Hannover und gründete dort das MULTITUDE Festival für feministische und intersektionale Solidarität. „Das war der Einstieg in die Arbeit mit verschiedenen Kooperationspartner:innen in der Stadt Hannover.“ Denn schon bei der Arbeit im Pavillon war es Katharina Wisotzki wichtig, spannende künstlerische Projekte der Stadt zu zeigen.

 

Vom Theater schon seit dem Studium begeistert

Zum Theater gefunden hat Katharina Wisotzki schon während des Studiums in Oldenburg. Germanistik und Musik waren Katharina Wisotzkis Fächer, der Extrachor des Theaters Oldenburg eine der ersten Berührungen mit der Bühne. Ein studienbegleitendes Praktikum beim PAZZ mündete direkt in ihrer ersten Stelle. „Seitdem hat mich das Theater nicht mehr losgelassen“, erinnert sich Katharina Wisotzki. 

Auch wenn die Studienfächer schon nah an den Künsten des Theaters platziert sind, hat sie es lange Zeit als Defizit empfunden, keine klassische Theaterausbildung absolviert zu haben. „Theater war für mich eher learning by doing.“ Auch diskriminierungskritische Festivals und Theaterarbeit entstanden aus der Praxis. Um sich hier mehr professionelle Expertise anzueignen, absolvierte Katharina Wisotzki eine Ausbildung zur Social Justice and Diversity Trainer:in. „Das Wissen aus dieser Ausbildung fließt ganz klar auch in meine Arbeit am Theater mit ein.“

 

Themen: Rassistische Gewalt, Rechtextremismus, feministische Perspektive

Deshalb: Wer Katharina Wisotzki treffen möchte, muss sich auf einen gut organisierten Terminkalender einstellen: eine halbe Stelle am Theater, parallel eine Selbstständigkeit und auch die Koordination des bundesweiten Netzwerks intersektionaler Theaterfestivals #strongertogether wollen unter einen Hut gebracht werden.

„Die Universen sind genau das, was ich machen möchte, und interessieren mich wirklich“, fasst Katharina Wisotzki ihre Arbeit am Schauspiel Hannover zusammen. Ihr Wunsch ist es, weiter an Themen wie rassistischer Gewalt und Rechtsextremismus zu arbeiten, aber auch feministische Perspektiven einzubringen. „Ich sehe da einen gesellschaftlichen Bedarf.“

Doch Katharina Wisotzki möchte auch sich selbst herausfordern und sich eigene kuratorische Recherche-Aufgaben stellen. Zum Start der Universen hat Katharina Wisotzki viele Lesungen und Diskurs ins Programm gepackt. „Im November und Dezember werden dann auch andere Formate vorkommen.“ Partys, eine Late Night Show. Es wird wieder bunt auf der solidarischen Bühne, dem Theater von allen für alle.

In sechs Schritten zur persönlichen Empfehlung

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