Schauspiel

Das Gift

von Samanta Schweblin
in einer Fassung von Mazlum Nergiz

Uraufführung

ca. 1 Stunde 25 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Für diese Produktion sind leider derzeit keine weiteren Termine geplant.

„Der unsichtbare Faden, der uns verbindet.“
Amanda kann sich nicht mehr bewegen. David sitzt neben ihr. Er ist nicht ihr Sohn. Wo ist sie? Im Krankenhaus? Und wo ist Nina, ihre Tochter? David befragt Amanda. Fieberhaft erinnert sie sich. Mit Nina ist sie aufs Land gefahren, um sich vom Trubel der Hauptstadt zu erholen. Die Nachbarin Carla erzählt ihr, dass viele Kinder in dieser Gegend mit schweren Schäden auf die Welt kommen. Einige sterben daran. Andere trifft es erst später, so wie David, Carlas Sohn.
Nach und nach verflechten sich Carlas Erzählung, Davids Fragen und Amandas Bewusstsein zu einer hypnotisierenden Geschichte über verlorene Seelen, verseuchtes Wasser, und die (un)heilvolle Kraft, die von der Familie ausgeht. Was ist gefährlicher: paranoide Mutterliebe oder Pestizide? Was ist das Gift? Wo ist es? Wann genau hat sich die Landschaft verwandelt, wann ist der Urlaub zum Albtraum geworden? Was kann das Individuum gegenüber einem omnipräsenten Übel tun? Wo Wissenschaft und Industrie sich gegen den Menschen verbinden, hilft da nur noch Aberglaube?
Mit Das Gift hat die argentinische Schriftstellerin Samanta Schweblin einen weltweiten Erfolg gefeiert. Nominiert für den renommierten Man Booker International Prize und in über 20 Sprachen übersetzt, wurde der Roman auch von Netflix als Film adaptiert. Regisseur Juan Miranda, der zuletzt am Schauspiel Hannover The Sense of Belonging inszenierte, entfaltet diesen beunruhigend fesselnden Text über psychologische und chemische Bedrohungen, denen wir unser ganzes Leben ausgesetzt sind.

Nachgespräch am 16.04.2023
mit Susanne Gerstner (BUND Niedersachsen)

Wir laden Sie im Anschluss an die Vorstellung von Das Gift am 16.04.2023 zu einem besonderen Nachgespräch ein. Gemeinsam mit Susanne Gerstner, der Landesvorsitzenden des BUND Niedersachsen, diskutieren wir den Einsatz von Pestiziden und seine Folgen und Risiken. Kann der unverminderte Einsatz von Pestiziden tatsächlich einen Beitrag leisten, um die Nahrungsmittelversorgung nachhaltig zu sichern? Wer sind die weltweiten Gewinner, wer die Verlierer des Einsatzes von chemisch-synthetischen Pestiziden? Welche Alternativen und gesundheits- und umweltverträglichen Lösungen gibt es? Deutlich werden dabei die engen Verbindungen zwischen der Situation in Deutschland und weltweit.

Regie Juan Miranda
Kostüme und Mitarbeit Bühne Ken Chinea
Musik und Choreografie Paula Montecinos
Dramaturgie Mazlum Nergiz


Neue Presse

„Ein großes Rad, befestigt an einer wuchtigen traverse, durchpflügt die minimalistische Bühne (Elisabet Castells i Negre), während die Gedanken rattern. (Es) entsteht eine unheilvolle Atmosphäre zwischen Thriller und Horror. (…) Johanna Bantzer ist fantastisch als verlorene Seele Amanda. Alban Mondschein gibt den David mit der Fürsorge und Übergriffigkeit einer Horrorpuppe. Sie tragen Kostüme (Ken Chinea) aus Gaze und Gummi, die so durchlässig und abweisend zugleich sind wie die menschliche Haut, wie auch dieses Stück.“

Programmheft zu ,,Das Gift"
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