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Es ist ein literarisches Wunder, dieses – sagen wir: autobiografische Romanprojekt. Es heißt Alle Toten fliegen hoch, es hat sich mit den ersten fünf Bänden fast drei Millionen Mal verkauft, es wird vom deutschen Großfeuilleton unüblich einhellig gefeiert. Und wenn sein Autor damit auf Lesereise geht, geraten Publikum und Veranstalter verlässlich aus dem Häuschen. Das wird auch diesmal so sein. Man kann auch in die Höhe fallen nennt Joachim Meyerhoff den sechsten Band seiner Reihe. Darin lässt er seinen Erzähler von Berlin aufs Land zu seiner Mutter ziehen. Wie, das wars? Wer Meyerhoffs vorherige Bücher gelesen hat, wird kaum so fragen; wer gesehen hat, wie er liest, schon gar nicht. Meyerhoffs Romane sind mal brüllend komisch, mal gekonnt melancholisch, seine Bühnenpräsenz ist legendär – kein Wunder bei einem dreimaligen „Schauspieler des Jahres“. Ob der das wirklich alles so erlebt hat? Ist völlig egal, das sagt Meyerhoffs Protagonist schon als Junge drei Bände zuvor: „Erfinden heißt erinnern“.