Schauspiel

R-Faktor. Das Unfassbare

von Ayşe Güvendiren
Übernahme der Münchner Kammerspiele und der Otto-Falckenberg-Schule

ausgezeichnet mit dem Hauptpreis des Körber Studios für junge Regie
eingeladen zum 39. Heidelberger Stückemarkt

ca. 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Für diese Produktion sind leider derzeit keine weiteren Termine geplant.

„Erlebst du das tatsächlich so? Das kann doch nicht sein!“ Dieser Unglaube schlägt rassismuserfahrenen Menschen, sobald sie der Dominanzgesellschaft von ihren Erlebnissen erzählen, regelmäßig entgegen. Das Abwägen über den Wahrheitsgehalt ihrer Berichte beansprucht die weiße Mehrheitsgesellschaft in der Regel für sich.
In Anlehnung an dieses weiße Selbstverständnis einer Deutungshoheit laden BIPoC Kunst- und Kulturschaffende in R-Faktor. Das Unfassbare, einer politischen Late Night Show, nun selbstermächtigend dazu ein, über ihre Erfahrungen in der weiß dominierten Kunst- und Kulturbranche zu urteilen. Entscheiden Sie: Ist es Fakt oder Fiktion?
Gemeinsam mit dem Publikum verfolgt eine Moderatorin die fiktionalisierten Berichte eines Schauspielstudenten, einer Film-Studentin, einer Regieassistentin und zwei Schauspielerinnen. Sie alle eint der R-Faktor, der Rassismus-Faktor, und seine Reproduktion. Denn auch in Kulturinstitutionen, den selbsterklärten Orten einer künstlerischen Utopie, dominieren die strukturellen Ungleichheiten der Gesellschaft ihren Berufsalltag. Entwickelt aus Interviews mit 30 BIPoC Kunst- und Kulturschaffenden, bildet R-Faktor. Das Unfassbare eine Wirklichkeit ab, vor der ihre weißen Kolleg:innen die Augen verschließen.

Ausgezeichnet mit dem Hauptpreis des Körber Studios für junge Regie. Aus der Jurybegründung:
„Eine One-Woman-Show über strukturellen Rassismus in weißen Theaterinstitutionen, entstanden aus rund 30 Interviews mit Kunst- und Kulturschaffenden. Der Clou dabei: bravourös und zynisch, lustig und lehrreich verkörpert Schauspielerin Şafak Şengül dabei rund 30 handelnde Personen. In R-Faktor gelingt das Kunststück einer Lehrstunde über Rassismus, präzise, verstörend, erhellend. Einem verbittert diskutierten Thema wird hier mit Humor begegnet – und echte Einfühlung ermöglicht.“

Bühne Theresa Scheitzenhammer
Kostüme Melina Poppe
Dramaturgie Carlotta Huys


Neue Presse

„Das Stück könnte kaum aktueller sein (…) Şengül spielt mit enormer Spielfreude, grandiosem komischen Talent und bissiger Präzision. R-Faktor ist eine Einladung an Betroffene, einmal über das zu lachen, was sonst bitter weh tut. Alle anderen könnten hier das Zuhören lernen, die Basis von jedem Dialog.“

Programmheft zu „R-Faktor. Das Unfassbare“
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