Die Universen-Ahnengalerie eignet sich das Treppenhaus der Cumberlandschen Galerie an und zeigt all die Menschen, die in den vergangenen Jahren die Universen gestaltet haben. Eine Versammlung der Ahn:innen, Vordenker:innen und Visionär:innen der Universen.
Die Universen sind eine solidarische Bühne. Die Universen bieten über die gesamte Spielzeit ein vielfältiges Programm aus Performances, Lesungen, Workshops, Partys und Stadtrundgängen und entwickeln eigene Formate. Das Programm der Universen wird mit Einzelpersonen und Kooperationspartner:innen gemeinsam gestaltet.
Die Universen sind ein flüchtiger Ort, an dem wir uns immer wieder neu zusammenfinden – und vielleicht gemeinsam ein Universum voller Solidarität, Selbstbestimmung und Teilhabe erschaffen. In der Ahnengalerie werden all die Menschen sichtbar, die die Universen lebendig werden lassen.
Die Cumberlandsche Bühne und Galerie sind die ständige Spielstätte der Universen. Zwischen 1883 und 1886 wurde die Cumberlandsche Galerie als dritte und letzte Erweiterung des Museums für Wissenschaft und Kunst gebaut. Die Galerie erhielt ihren Namen nach dem letzten Kronprinzen des Königreichs Hannover Ernst August II., der seit 1878 den Titel Herzog von Cumberland führte. Die Cumberlandsche Galerie wurde als Hinterflügel ein Teil des Schauspielhauses Hannover, das 1992 eröffnete. Die Cumberlandsche Bühne im Obergeschoss der Galerie wurde 2009 eröffnet und bietet Platz für bis zu 200 Zuschauende.
Die Ahnengalerie erstreckt sich über die gesamte Galerie und wächst bis zum Ende der Spielzeit 2024/25 stetig an. Die Portraits sind nummeriert. Die jeweiligen Biografien sind hier online abrufbar.
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Biografien
1. Adir Jan
Adir Jan sprengt Grenzen und schlägt Brücken: zwischen dem sogenannten Abendland und Morgenland, zwischen Geschlechtern, zwischen Herzen und Seelen. Mit seinem Cosmopolitan Kurdesque trifft er einen Nerv der Zeit, in der die Beziehungen zwischen Universellem und Traditionellem eine immer wichtigere Rolle spielen. Dabei geht es um die musikalische und transkulturelle Verarbeitung von Themen wie schwule und universelle Liebe, Queerfeindlichkeit, Krieg, Kolonialismus und mehr – gestützt auf Poesie aus schwul-migrantischer Perspektive.
Damit leistet der Berliner Singer-Songwriter Adir Jan revolutionäre Pionierarbeit, denn niemand vorher hat je über solche Themen in Sprachen wie Zaza, das Kurmancî-Kurdische und das Türkei-Türkische geschrieben. Hier wird nicht über Betroffene geschrieben und gesungen – es ist die eigene Stimme, die zu Wort kommt.
Portrait von Makis Asimakopoulos
2. Asma-Esmeralda AbdAllah-Alvarez Ramirez
Esmeralda ist eine Schwarze, queere, transkulturelle Aktivistin. Als gebürtige Kubanerin kam sie im Alter von sechs Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie hat unter anderem als Übersetzerin und Kunstvermittlerin gearbeitet. Zuletzt war sie als Beraterin im Flüchtlingsbüro des Kargah e.V. tätig. Sie war aktiv in der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) und bei radio flora.
Esmeralda ist zurück nach Kuba gezogen, wo sie, unter anderem, in feministischen, afro-kubanischen und LGBTIQ-Kreisen aktiv ist und ihre Mutter gepflegt hat.
3. AVERY
Als queerer Artist, betritt AVERY die Branche mit großen und mindestens genauso wichtigen Zielen: Es wird Zeit, die deutsche HipHop-Welt zu verändern und der (toxisch) maskulin dominierten Szene einen Gegenentwurf zu präsentieren. AVERY nutzt ihre Stimme für die eigene Community und bietet eine Bühne für aggressive und wütende Antworten auf Homo-& Queerfeindlichkeit. Bereits mit 13 Jahren entsteht das Pseudonym AVERY und damit ein Space, in dem es möglich ist, sich auszuleben und die eigene Freiheit zu zelebrieren. Dem entgegen stehen Kritik, Unverständnis, Anfeindungen und Mobbing. In diesem Umfeld braucht auch die stärkste Persönlichkeit ein Ventil: für AVERY ist das Deutschrap.
Doch sie entscheidet sich nicht für den soften queeren Rap, der eher harmlos und vorsichtig daherkommt. Im Gegenteil, denn AVERY ist wütend und das soll musikalisch zum Ausdruck kommen. Die Singles Schwuchtel (2020) und Was ich will (2021) rechnen mit homophoben Aussagen und Klischees ab und ebnen AVERY den Weg in die Musikwelt. Mit ihrer androgynen Erscheinung macht sich AVERY frei von gesellschaftlichen Konventionen und spielt gekonnt mit den Grenzen zwischen Provokation, Verwirrung und Empowerment. Ganz gleich, welche Kleidung, Attitüde, Geschlechtsorgane oder Pronomen.
Portrait von Gordy Seibert
4. Bahar Meriç
Bahar Meriç ist Choreografin, Vermittlerin und Projektinitiatorin. Sie arbeitet mit Tänzer:innen, Schauspieler:innen und Laien unterschiedlichen Alters in den Bereichen Tanz, Theater, Performance, community dance und entwickelt in Zusammenarbeit mit Institutionen künstlerisch-edukative Formate und Programme in Deutschland und Europa.
Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in den Themenfeldern Identität und Diversität. Grundlage ihrer Arbeitsweise und für den gemeinsamen künstlerischen Prozess bilden dabei immer die Fähigkeiten der Akteur:innen selbst.
Bahar ist Initiatorin des Mentoringprogramms „Future Move Tanz – Berufsperspektiven für junge Tanzschaffende“. Das Programm empowert junge Menschen aus marginalisierten Kontexten durch Begegnungen und Workshops mit Künstler:innen, Besuchen von Ausbildungsorten und durch die künstlerische Auseinandersetzung mit ihren eigenen Themen.
In der Spielzeit 2020/21 war Bahar am Schauspiel Hannover verantwortlich für die Künstlerische Leitung für Body at Work und die Choreografie in Dance Nation in der Regie von Stephan Kimmig. 2021/22 verantwortete sie die Choreografie für Köcks Klimatrilogie und 2023/24 Sivan Ben Yishais Nora oder wie man das Herrenhaus kompostiert in der Regie von Marie Bues.
Portrait von Mayra Wallraff
5. Bahar Oghalai
Bahar Oghalai ist Sozialwissenschaftlerin und promoviert zu Politisierungsbiografien migrantischer Feministinnen aus dem Iran in Deutschland an der Universität Koblenz. Sie ist außerdem Dozentin an der Alice-Salomon-Hochschule und publiziert regelmäßig zu den Themen Feminismus und Migration mit einem besonderen Fokus auf Westasien/Nordafrika.
6. caner teker
caner teker ist ein überlebender:r, choreograf:in und künstler:in. caners performances beinhalten die parasitäre, transformative und autobiografische erschaffung von welten. durch die manipulation von raum, zeit und körper entstehen bilder, die persönliche erfahrungen jenseits von queerness und postmigrantischer identität beinhalten.
Portrait von Neven Allgeier
7. China Hopson
China Hopson (*1987) ist eine afrodeutsche Fotografin. Sie studierte Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der HS Hannover.
China beschäftigt sich in Form von Portraits und essayistischer Fotografie mit sozialkulturellen Thematiken wie auch mit der deutschen Schwarzen Community. Sie fotografierte u.a. Black Lives Matter Hannover, ein Buchcover für Tupoka Ogette und für Gurlz With Curlz. China lebt in Hannover und ist Mitglied im Female Photoclub und WomenPhotographer.
Portrait von Volker Crone
8. DANCINGSVEN (he/him; she/her)
Sven Diestel, gebürtiger Hamburger, ist seit mehr als zehn Jahren als queerer Künstler tätig. Seine Arbeiten umfassen die Bereiche Tanz, Dragshows, Schauspiel und Performance sowie Kostümdesign. Seit 2012 ist dancingsven ständiges Mitglied der Künstler:innengruppe Queereeoké. Seine Schwerpunkte liegen bei Performance, Tanz und Kostüm – vom Entwurf bis zum fertigen Outfit – sowie Organisation und Durchführung der Queereeoké-Workshops.
Über die Jahre hat dancingsven auf Kampnagel, Hamburg, und anderswo in nationalen und internationalen Produktionen mitgewirkt, eigene Formate und Workshops entwickelt und durchgeführt. Seit 2020 spielt er im immersiven Theaterensemble Nesterval aus Wien, zuletzt in der Produktion A Dirty Faust beim Kampnagel Sommerfestival 2024.
Angepasstsein, Nicht-Auffallen-Wollen, mitunter Perfektionismus sind gängige Methoden, derer sich viele Mitglieder der queeren Community bedienen, um in unserer Gesellschaft gefahrlos mitschwimmen zu können. Die sich ihm bietenden Plattformen nutzt dancingsven konsequent aus, um mittels einer charmanten Kombination aus Witz, Imperfektibilität, Selbstakzeptanz und Penetranz die von Kindesbeinen an erlernten heteronormativen Denkweisen und die daraus resultierenden Handlungsstrategien offenzulegen, sie zu hinterfragen, sie zu brechen. Seine Arbeiten sollen empowern: Brücken bauen, zwischen der cis-heteronormativ geprägten Gesellschaft und der LGBTQIA+ Community einerseits, und innerhalb der queeren Community andererseits.
9. Danny Banany
Daniel Chelminiak aka Danny Banany (Er/Ihm; They/Them) wurde in Trzebiatów/Polen geboren und emigrierte 1989 nach Deutschland. Seit 2010 arbeitet er genreübergreifend und in verschiedenen Funktionen. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er die Queer B-Cademy, die nun als jährliches Festival für die queere Community in Hamburg läuft. Danny’s jährliches Workshopformat “Fälshion Week” bietet Kindern die Möglichkeit, sich kreativ mit Mode und Konsum auseinanderzusetzen. Im Rahmen des UNART Festivals am Thalia Theater in Hamburg arbeitete Danny als Coach für die Jugendperformancegruppe “Urban Outshitters” und ihr Stück Fast Fashion, das den 1. Platz belegte. Er hat als Tänzer, Sänger und Schauspieler zusammen mit Peaches, Thies Mynther, Frau Kraushaar, Nadine Jessen, Franck Edmond Yao, Hannah Hurtzig, Rosana Cade, Yousef Iskandar, God’s Entertainment, LaFleur, Gintersdorfer/Klaassen und New Media Socialism gearbeitet. 2019 choreografierte Chelminiak das Musikstück In bed with Madonna am Theater Bremen. 2021 startete sein Projekt “Queereeoké” mit einem neuen Team und hat sich zu einer Queer-Support-Einrichtung und einem Bootcamp für Empowerment entwickelt und diversifiziert. Daniel Chelminiak hat sich auf queere und nicht-akademische Weise D.I.Y.-Strategien angeeignet, die ihm selbst und anderen Mitgliedern marginalisierter lokaler Gemeinschaften Zugang zu institutionellem Know-how bieten.
10. Eby Tangara
Eby Tangara Jahrgang 1964, Antikapitalist, Universalist, Vater und Großvater geboren in der Côte d’Ivoire, ist er zertifizierter Antidiskriminierungs- und Demokratieberater, Bildungsreferent für Jungen- und Väterarbeit sowie Webdesigner. Er hat viele Jahre in den Bereichen Kommunikation, Musikmanagement, Konzertveranstaltung und Musikproduktion gearbeitet und ist in diesen Bereichen nach wie vor aktiv. Sein Motto? „If you don't stand for something, you will fall for anything." (Malcolm X) – ein Leitspruch, der zeigt, dass er mit Überzeugung und Leidenschaft kompromisslos für das einsteht, woran er glaubt. Zu seinen Interessen zählen unter anderem Weltpolitik, Musik, Literatur, Philosophie, Geschichte und Kochen. In Hannover und Niedersachsen engagiert er sich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Vorstandsmitglied verschiedener Organisationen und Migrant:innenselbstorganisationen sowie in diversen politischen Gremien auf kommunaler, regionaler und Landesebene. Seine Schwerpunkte liegen auf den Themen Menschenrechte, Flucht und Migration, gesellschaftliche Transformation, Beratung und politische Jugendbildung für Migrant:innen und Geflüchtete, Netzwerkarbeit, Umweltschutz sowie rassismuskritische Bildungsarbeit
Portrait von Andreas Jopp
11. Vidina Popov
Vidina Popov wird 1992 in Wien geboren. Schon als Kind spielt Popov am Wiener Volkstheater und ist als Teenager im ORF für zahlreiche Sendungen als Kindermoderatorin tätig. Von 2012 bis 2016 studiert sie Schauspiel am Mozarteum in Salzburg. Danach besucht sie zudem die Clownsschule Ecole Philippe Gaulier in Paris. Ihre Theaterstationen sind unter anderem am Deutschen Theater Berlin und von 2017-2024 als festes Ensemblemitglied am Maxim Gorki Theater Berlin. Mit Yael Ronens Slippery Slope wird sie 2022 zum Theatertreffen eingeladen. Für ihre „besondere schauspielerische Leistung” in dem Stück des Jahres 2023 Bühnenbeschimpfung wurde sie im Rahmen der Mühlheimer-Theater-Tage mit dem Gordana Kosanovic Preis ausgezeichnet.
Mit ihrer selbstgeschriebenen One Woman Show Ich bin Bulgare? tritt sie seit 10 Jahren immer wieder auf verschiedenen Bühnen auf, u.a. am Deutschen Theater Berlin, UNIVERSEN des Staatstheater Hannover oder zuletzt im Heimathafen Neukölln.
Popov ist auch regelmäßig für Film und Fernsehen tätig, u.a. in der ARD-Reihe Der Lissabon Krimi, im Tatort oder jüngst im Biopic Alice. Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin arbeitet Popov auch für Hörspiel, als Moderatorin und Sängerin.
Portrait von Mathias Bothor
12. Nele Cumart aka VÄXT
Nele Cumart (aka VÄXT) ist eine queere, deutsch-türkische Tänzerin, DJ und Journalistin aus Hannover.
Schon als Teenagerin entdeckte Nele ihre Liebe zum Hip-Hop und begann in Hannovers Jugendzentren zu trainieren und für Battles durch Europa zu reisen. 2018 lernte sie den Club-Tanz-Stil „House“ kennen, der sich gemeinsam mit den Anfängen der House-Musik in den späten 70er und frühen 80er Jahren in den Clubs von New York, Chicago und Detroit entwickelt hat.
Die Jahre nach ihrem Abitur verbrachte sie damit, sich intensiv mit House-Musik, -Kultur und Tanz auseinanderzusetzen: 2021-2023 besuchte sie in Schweden die Åsa Folkhögskola, um sich als Tänzerin weiterzuentwickeln. Dort begann sie ebenfalls damit, House-Musik zu mixen.
Inzwischen ist Nele zurück in Hannover und hat sich als DJ unter dem Synonym „VÄXT“ einen Namen gemacht. Als Teil des FLINTA*-Netzwerks „Qenem“ veranstaltet sie Partys, organisiert regelmäßige Open Circles und DJ-Workshops für FLINTA*-Personen. Ihre Sets bestehen inzwischen nicht mehr nur aus House-Musik, sondern versprechen einen Genre-Mix mit den verschiedensten elektronischen Klängen von Produzent:innen aus der SWANA-Region.
Seit 2023 arbeitet Nele Cumart neben ihrem Journalistik-Studium an der Hochschule Hannover als freie Journalistin. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf Texten über Kunst und Kultur. In den kommenden Jahren möchte sie allerdings noch mehr über politische Themen schreiben und sich auch Textformen abseits des journalistischen Schreibens widmen.
Portrait von Bahriye Tatli
13. Tobias Herzberg
Tobias Herzberg, geboren 1986 in Hamburg, ist Regisseur, Performer und Dramaturg. Mit seinem Solostück Feygele wurde er zu Auftritten in Köln, Krakau, Konstanz, Poznań und Toronto eingeladen und war in der Spielzeit 2021/22 zu Gast bei den UNIVERSEN am Schauspiel Hannover. 2016–19 Dramaturg und Leiter des Studio Я am Maxim Gorki Theater Berlin, 2019–21 Dramaturg am Wiener Burgtheater. Seit der Spielzeit 2023/24 leitet Tobias Herzberg gemeinsam mit Marie Bues, Martina Grohmann und Mazlum Nergiz das Schauspielhaus Wien. Er lehrt am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst in Wien und ist Vertrauensdozent des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerks der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland.
Potrait von Esra Rotthoff
14. Tchadarou Abdoul
Tchadarou Abdoul (geb. am 15.12.1998 in Hannover): Ingenieur, politischer Referent, Mitbegründer von Generation Postmigration e.V.
Portrait von Ole Spata
15. Suzan
Suzan, geboren in Gehrden, ist eine vielseitige Sängerin aus Hannover. Mit ihrer beeindruckenden Stimme und ihrer Vielseitigkeit begeistert sie ihr Publikum in Deutsch, Englisch und Türkisch. Ob gefühlvolle Balladen oder energetische Uptempo-Songs mit Rapelementen – Suzan beherrscht sie alle und schafft damit eine einzigartige musikalische Identität. Ihre Lieder sind ein Spiegelbild ihrer selbst: eine faszinierende Mischung aus frecher Extrovertiertheit und ruhiger Verletzlichkeit.
Neben ihrer Leidenschaft für die Musik ist Suzan auch akademisch versiert. Als Wirtschaftsjuristin verbindet sie Wissen und Kreativität und bringt diese besondere Mischung in ihre Kunst ein. Doch ihre Ambitionen gehen weit über die Musik hinaus. Suzan möchte mit ihren Songs Brücken bauen und Menschen verbinden, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, Herkunft oder Hautfarbe.
Ein besonderes Highlight ihrer Karriere war die Teilnahme am Silver Screening der Berlin Music Video Awards mit ihrem Song 1970. In diesem bewegenden Stück spricht Suzan über das Leben ihrer Mutter und über ihre sowie die Kindheit ihrer zwei Schwestern, und schafft es so, eine persönliche und emotionale Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen.
Suzans musikalische Reise ist vielversprechend und berührend. Suzan lebt nun in Berlin und verfolgt aktiv ihren Traum als Sängerin durchzustarten. Ihre Stimme und ihre tiefgründigen Texte sind mehr als nur Musik – sie sind eine bewegende Erfahrung, die Herzen erreicht und verändert.
Portrait von Umut Tunc
16. Steven
Steven – bei Tageslicht Supervisor und Kindertherapeut, sobald die Sonne untergeht und zwei bis drei Fetzi später Golden-Age-Singstarlegende und Song(um)writer. Zwar gab es in Stevens jahrzehntelanger Bühnenkarriere immer wieder Versuche der Störung bspw. durch Vermieter, Sekundenschlaf oder die Polizei, jedoch konterte Steven diese stets mit neuen persönlichen Singstar-Highscores (Level „Fortgeschritten“). Aktuell ist Steven Resident-Schlagerstar bei Magic Meyer's Late Night Show.
Potrait von Marius
17. Şeyda Kurt
Şeyda Kurt ist preisgekrönte Journalist:in, Bestseller-Autor:in und Moderator:in.
Portrait von Tansu Kayaalp und Ronak Jundi
18. Serge Irié aka Ivas_Heart_dancer
Serge Irié a.k.a. Ivas_Heart_dancer ist Tänzer, Choreograf und Sound Designer. Der UNIVERSEN Familie gehört er seit 2022 an. Es begann mit dem einem Tanz-Workshop im Rahmen von UNIVERSEN, den er im Juni 2022 leitete. Ab Herbst 2022 wirkte er unter der Leitung von Murat Dikenci in dem Theaterstück Yahya Hassan als Performer mit, das bis 2023 hier regelmäßig aufgeführt wurde. Seit 2024 ist die Produktion am Maxim Gorki Theater in Berlin. Serge Irié besucht die UNIVERSEN weiterhin, insbesondere während der Veranstaltungen zum Black His*Story Month.
Portrait von whoodphotography
19. Emrah Gökmen
Emrah Gökmen, geboren 1988 in Dersim, ist ein Zaza und nicht-binärer Musik-Kunstschaffende mit Fluchterfahrung. Emrah verbrachte seine prägenden Kindheitsjahre in den 1990er Jahren, in einer Zeit, in der die eigene Sprache, Kultur und das Alltagsleben in Dersim stark eingeschränkt waren. Im Jahr 2005 zog er nach Istanbul, um am Konservatorium des Müjdat Gezen Kunstzentrums Musik zu studieren. Im Jahr 2009 floh Emrah aus der Türkei nach Berlin und nach Jahren der künstlerischen Entwicklung als Geflüchtete schloss Emrah 2021 eigenes Studium der Bildenden Kunst an der Universität der Künste Berlin erfolgreich ab. Während eigener musikalischen Reise fand Emrah Inspiration in den Werken von Künstler:innen wie Ruhi Su, Fikret Kizilok, Mogollar Tülay German, Grup Yorum, Zülfü Livaneli, Seyit Meftunî, Selda Bagcan, Sadik Gürbüz, Nesimi Cimen, Asik Veysel. Emrahs künstlerischer Ausdruck basiert auf Spiritualität, Liebe, Naturverbundenheit, Heimatlosigkeit, Kollektivismus und Widerstand.
Emrah leitet seit 5 Jahren den X-Berg Mädchenberufsschulchor, ein queeres, migrantisches und antifaschistisches Ensemble in Berlin-Kreuzberg. Aktuell arbeitet er neben seiner Solokarriere mit queeren Künstler:innen Bands und DJ's zusammen. Sowie Ipek Ipekcioglu, Adir Jan, Gazino Neukölln. Emrahs interdisziplinäre Arbeit mit Klang, Text, Film und Installation verbindet das Persönliche mit dem Politischen und erforscht andere Identitäten, indem sie soziale oder kollektive Erinnerungen wieder aufleben lässt. Sein erstes Album mit dem Titel Verzeih mir -Bagisla Beni- von gloss music erschien 2022.
Portrait von Aram ALSaed
20. Sara Glojnarić
Sara Glojnarić (Zagreb, Kroatien, 1991) ist eine Komponistin, die sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Popkultur beschäftigt, ihrer Ästhetik und ihren soziopolitischen Folgen, Nostalgie und kollektiver Erinnerung sowie dem riesigen Netzwerk von popkulturellen Daten und deren Nebenprodukten, die durch deren Gegenüberstellung entstehen.
Ihre Arbeiten, zu denen Opern-, Orchester- und Kammermusikstücke, aber auch Videoarbeiten und multimediale Installationen gehören, wurden von renommierten Ensembles wie dem Klangforum Wien, Münchener Kammerorchester, SWR-Symphonierochester, Trio Catch, Ensemble Recherche, Ensemble Mosaik, Quatour Diotima, RSO Wien, Neue Vocalsolisten Stuttgart, Sarah Maria Sun, Ensemble Mimitabu, Decoder Ensemble, The Black Page Orchestra, und viele andere, auf Festivals wie Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, ECLAT Festival Stuttgart, Huddersfield Contemporary Music Festival, Ultraschall Festival Berlin, Wittener Tage für neue Kammermusik, Musikbiennale Zagreb u.a.
Sara studierte Komposition an der Musikakademie Zagreb, in der Klasse von Dr. Davorin Kempf, und erwarb später ihren BA- und MA-Abschluss in Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart in der Klasse von Mart:in Schüttler.
Sie ist Preisträgerin des Ernst von Siemens Förderpreises 2023, Erste Bank Kompositionspreises 2022, Kranichsteiner Musikpreises bei den Darmstädter Ferienkursen 2018, des Kompositionswettbewerbs NEUE SZENEN V der Deutschen Oper Berlin, der künstlerische Residenz Progetto Positano in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mosaik und des Kompositionswettbewerbs des Münchener Kammerorchesters und musica femina münchen.
Sie wurde als Gastdozentin an zahlreiche Universitäten im Vereinigten Königreich, in den USA und in Europa eingeladen. Im Herbstsemester 2024/25 wird sie als Vertretungsprofessorin für Johannes Kreidler an der Hochschule für Musik Basel antreten.
Seit 2019 ist sie Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Ihre Werke werden im Berliner Verlag Edition Juliane Klein veröffentlicht. /// saraglojnaric.com
Portrait von Marcus Höhn
21. Eray Gülay
Eray Gülay ist freischaffender Tänzer, Tanzlehrer und Choreograf. Nach erfolgreichem Abschluss seines Tanzstudiums arbeitete er in der Spielzeit 2017/18 in der Tanzkompanie „Folkwang Tanzstudio” und performte in Tanzstücken von renommierten Choreografen wie Jérôme Bel, Mark Sieczkarek und Reinhild Hoffmann. Zudem war Eray als choreografische Assistenz tätig; und zwar wirkte er in den Stücken: wilderness tender von Stephanie Miracle (2018) und Femina Saga von Marie Zoe Buchholz (2020) mit. Kommerziell arbeitete er mit Firmen wie Tamaris, Acer, adidas und Schwarzkopf zusammen. Er tanzte und choreografierte für die deutsche Band Frida Gold und Matthew Wood und performte mit internationalen Acts wie Cakes Da Killa, TT The Artist und Barbara Tucker live auf der Bühne. Heute kollaboriert er mit dem Düsseldorfer Choreograph Ben J. Riepe und ist Dozent am tanzhaus nrw in Düsseldorf, wo er Voguingkurse unterrichtet. Eray ist auch Teil der sogenannten Ballroom-Szene seit 2014 und ist Mitglied des House of Elle. Seither ist er in der Szene aktiv und gibt international Voguing-Workshops. Nebenbei arbeitet er im Kollektiv „Shapes & Shades” und organisiert Workshops, Panel Talks und Balls im Rahmen von Ballroom. Seither arbeitet er leidenschaftlich an seinen Fähigkeiten und seiner Kreativität in der Performancekunst und ist offen für neue Herausforderungen.
Portrait von Marcus Höhn
22. Sampson Zaharkiv aka Scout Wölfli
Sampson Zaharkiv aka Scout Wölfli ist ein:e queere:r & autodidaktische:r Künstler:in, Mentor:in und Community Leader:in und konzentriert darauf, marginalisierte Gemeinschaften durch die Kunst der Stimme und Bewegung zu ermächtigen. Sampson wurde am 26. April 1973 in der kleinen ländlichen Stadt Cobar, Australien geboren.
Scout hat die letzten 24 Jahre in Berlin gelebt und gearbeitet und ist derzeit Creative Producer:in und Künstlerische Leiter:in von CherrYO!kie und Co-Direktor:in von Queereeoké (Kampnagel Hamburg).
Scout hat es sich zur Aufgabe gemacht, deren Gemeinschaft zu inspirieren, zu befähigen, aufzuklären und zu unterstützen, sowie Institutionen dabei zu helfen, Protokolle und Strukturen bei der Arbeit mit queeren Künstler:innen und Gemeinschaften zu überdenken.
Portrait von Rafael Medina
23. Felix Scheer
Felix Scheer (er/ihm) ist Performer, Musiker und Kulturwissenschaftler.
Arbeitet als Konzertveranstalter, Friedhofsgärtner, Eismeister, Filmvorführer im Erotikkino und Verkäufer von Weihnachssternen. Studium der Kulturwissenschaft und ästhetischen Praxis in Hildesheim. Seit 2010 als Performer, Autor, Musiker, Dramaturg, Bühnenbildner usw. aktiv - meist in den Kollektiven James & Priscilla und Thermoboy FK, sowie Kollaborationen der Freien Theaterszene. Unter anderem am Jungen Nationaltheater Mannheim, TD Berlin, Anhaltisches Theater Dessau, Theater Fadenschein Braunschweig, Pathos München, LOFFT Leipzig, WUK Halle.
Daneben: Mentorate für den Theaternachwuchs (zuletzt @ UdK Berlin 2023), Produktion von Theatermusik und Arbeit als Sprecher. Außerdem: Hörspiele, Audiowalks und sogenannte Kleinkunst im zweitgrößsten deutschen Flächenbundesland. Themen unter anderem Pop, Patriarchat, Nation und mediale Feedbackschleifen. Wird regelmäßig erwischt als vermeintlich unpolitischer Singer-Songwriter TCHAIR (Nächste Single: Gute Reise, Mindestlohn).
In der Spielzeit 24/25 inszeniert er Alice im Wunderland am JUB Bremerhaven.
https://www.instagram.com/tchair666
Portrait von Lea Greuble
24. Finna
Liebe, Wut, Rotz und Glitzer treffen auf klare Statements und queerfeministisches Empowerment. Finna ist Rapperin, Sängerin, Produzentin, Workshop-Dozentin und Tontechnikerin aus Hamburg. Eine grinsende Rebellin mit Riesenstimme, die sich für sexuelle Selbstbestimmung, gegen Homophobie und Bodyshaming stark macht. Ihr Sound bewegt zwischen rotzigem Trap und weichen Popsounds, harmoniesüchtigen Synthesizern und harten Bässen.
Letztes Jahr veröffentlichte sie ihr Debütalbum Zartcore auf Audiolith Records welches 2022 mit dem Preis für alternative Popkultur ausgezeichnete wurde. 2019 gründete sie mit weiteren Artists das Hip Hop Kollektiv @fe_male_treasure .
2022 arbeitete sie mit dem Journalisten @falkschacht am @puls Podcast „Queerer Deutschrap" und erhielt dafür den International Music Journalism Award, kuratiert eine der größten queerfeministischen Underground Playlisten „ Queerfeminist Badass" immer weiter mit dem Ziel mehr Sichtbarkeit für FLINTA* in der Musikindustrie zu schaffen.
Musik ist und bleibt politisch!
Portrait von K. Ruge
25. Hartmut El Kurdi
Hartmut El Kurdi wurde in Amman geboren und wuchs in London und Kassel auf. Er studierte Kulturwissenschaften und schreibt Prosa, Theaterstücke und Kinderbücher. Für die TAZ, DIE ZEIT und das hannoversche STADTKIND verfasst er journalistische und satirische Texte. In der Spielzeit 2015/16 war er als Dramaturg am Schauspiel Hannover tätig. Von 2015 bis 2018 veranstaltete 25 Ausgaben der Live-Lese-Literaturshow „Teilzeit-Flaneure“ in der Cumberlandschen Galerie. 2017 hatte sein Stück Home.Run - Eine grenzüberschreitende Familiensaga auf der Cumberlandschen Bühne Premiere und stand bis 2019 auf dem Spielplan des Schauspiel Hannover. Seine Hörspiele Angstmän (DLF) und Clevergirl (WDR) wurden mit dem Deutschen Kinderhörspiel-Preis ausgezeichnet (2002 und 2022). Er lebt in Hannover.
Portrait von Katrin Ribbe
26. Hengameh Yaghoobifarah
Hengameh Yaghoobifarah schreibt Romane, Essays, Kolumnen und journalistische Texte. Hengameh lebt und arbeitet in Berlin.
Portrait von Lior Neumeister
27. Jazzy Jes
Jazzy Jes, eine curvy, queere, demisexuelle, stolze Schwarze Frau, die die Pronomen she/her/queen verwendet. Geboren und aufgewachsen in Mississippi, USA, waren Jes die Widrigkeiten des Lebens nicht fremd. Sie wuchs in einer konservativen Südstaaten-Gemeinde auf und sah sich als queere schwarze Frau unzähligen Hindernissen gegenüber, von denen sie sich nicht definieren ließ. Stattdessen nutzte sie ihre Vorliebe für Auftritte und Musik, um sich auszudrücken und mit anderen in Kontakt zu treten. Nach ihrem Psychologiestudium an der Universität zog Jes nach New York City und in die Soziale Arbeit. Schnell setzte sie sich für Kinder aus dem Autismus-Spektrum und LGBTQI+-Jugendliche ein. So entdeckte sie wieder, wie kraftvoll und transformativ Tanz für Heilung und Selbstwert ist. Diese Erkenntnis brachte sie dazu, ihre beiden Leidenschaften - Sozialarbeit und Performance - zu verbinden und sichere Räume für Minderheiten zu schaffen, in denen sie sich mit ihrem authentischen Selbst verbinden können. Heute lebt Jes in Deutschland und ist ein beliebtes Mitglied von Queereeoké. Als Mitglied dieser Gruppe bringt Jes ihre Tanzfähigkeiten, ihren Gesang und ihre Moderation mit ein und schafft so einen safe space. Mit ihrer elektrifizierenden Bühnenpräsenz und ihrem ansteckenden Lächeln verkörpert Jazzy Jes empowerment, fasziniert das Publikum und ist die Repräsentation, die ihr früher gefehlt hat.
Portrait von Bastian Bochinski
28. Rom*nja Theater Kollektiv (Kelipen e.V.)
Seit der Gründung des Rom*nja Theaters 2017 konzentriert sich das junge Künstler:innen Kollektiv auf das Sichtbarmachen von Rom:nja und Sinti:zzi Künstler:innen, Produktionen und Themen in der Film- und Theaterlandschaft. Der Austausch innerhalb der Community — generationsübergreifend und intersektional — steht im Fokus der Arbeit. 2021 wurde der Verein Kelipen e.V gegründet, dessen Abteilung nun das Rom:nja Theaterkollektiv wird. Weitere Abteilungen sind die Bereiche “Film”, “Rom:nja und Sinti:zze Literatur”, “Kunstvermittlung” und “Rom:nja Diskurse”.
Im Fokus der Theater Abteilung stehen: Unerzählte Geschichten von Rom:nja Frauen und Familien - feministische Perspektive, Mehrsprachigkeit, Sichtbarkeit von Romani Literatur, Kulturelles Erbe, Erinnerungskultur, Eigene Skripte, Tanz & Musik und Literatur
Das Rom*nja Theater Kollektiv ist eingebunden in der 2019 gegründeten freien Europäischen Roma Theater Vereinigung, bestehend aus: Independent Theater (Hungary), Romance Theater (Ukraine), Romano Svato Theater (Austria), ARTHUB Bucharest (Romania), Romnja-Power-Theatre-collective (Germany). https://romaheroes.org
Portrait von Tibor Kasimir Bordasch
29. Riv Elinson (keine Pronomen)
Riv Elinson ist politische:r Bildner:in und gibt Workshops, hält Vorträge und schreibt zu Antisemitismus, jüdischem Empowerment, christlicher Hegemonie und Weißsein. Auf Insta ist Riv unter @call.me.riv zu finden. Riv arbeitet zudem als Bildungreferent:in im Bereich der Beratung gegen rechte Ideologien und studiert im Master Soziokulturelle Studien.
Besonders am Herzen liegt es Riv Kämpfe zusammenzudenken, weshalb Riv nach Wegen sucht anti-rassistische und anti-antisemitische Kämpfe miteinander zu verbinden, u.a. im Projekt RAGE-Kollektiv mit @camelanin. In Rivs Aktivismus setzt sich Riv mit den Ausschlüssen von jüdischen Menschen aus sozialen Bewegungen und jüdischen Gemeinden auseinander und schafft mit dem Projekt „Gespräch unter Jüd:innen” eine Plattform für die Gedanken, Erfahrungen und Realitäten von jüdischen Menschen außerhalb deutscher Gemeindestrukturen.
Wissenschaftlich setzt sich Riv mit dekolonialer Philosophie, emanzipatorischen Befreiungskämpfen, Rassismus- und Antisemitismustheorien, Nationalismus und Klimagerechtigkeit auseinander. Riv ist ein Foodie und geht in der Freizeit gerne bouldern oder probiert sich künstlerisch aus.
30. Nuran David Calis
Nuran David Calis wurde in Bielefeld geboren. Er studierte Regie an der Otto-Falckenberg-Schule in München und produzierte Musikclips für Hip-Hop- Bands. Er arbeitet als Regisseur, Theater- und Drehbuchautor. Für seine Werke und Inszenierungen wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2008 kam sein erster Kinofilm, Meine Mutter, mein Bruder und ich, in den Kinos 2010 verfilmte er für das ZDF/ARTE/3SAT Frank Wedekinds Frühlings Erwachen und 2012 Georg Büchners Woyzeck (ZDF/ARTE/3SAT). 2011 erschien sein erster Roman Der Mond ist unsere Sonne beim S. Fischer Verlag. Zuletzt erregten seine Arbeiten: Die Lücke – Ein Stück Keupstraße am Schauspiel Köln, welches er anlässlich des 10. Jahrestages des Nagelbombenanschlages durch die NSU in der Kölner Keupstraße zusammen mit Anwohnern Betroffenen entwickelte, NSU2.0 am Schauspiel Frankfurt, 438 Tage NSU-Prozess beim Kunstfest Weimer und das Theaterstück Das Erbe an den Münchner Kammerspielen in der Regie von Pinar Karabulut, für Aufsehen. Im Moment bereitet er die Arbeit LEAKS: von Mölln bis Hanau am Schauspiel Frankfurt vor.
Portrait von picture-alliance/dpa
31. Kadir Özdemir
Kadir Özdemir ist Autor, Theatermacher und Politischer Bildner. Nach dem Studium der Neueren Geschichte und Soziologie arbeitet er seit über 20 Jahren im Themenkomplex von Migration, Partizipation, Intersektionalität und Empowerment. Er ist Gründungsmitglied des „Postmig Writers Collective”, „ Die Migrationserb:innen” und des „ Prisma Queer Migrants e.V.”. Als Residenzschriftsteller der Region Aachen in 2022 schrieb er im Ludwig Forum für Internationale Kunst und im Heinrich-Böll-Haus. 2023 setzte er im Rahmen der vierzigjährigen Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Hiroshima ein Literaturprojekt in Hiroshima und Osaka um. Im gleichen Jahr war er Borderlines Poet von Verviers (Belgien). 2024 wurde Özdemir von Goethe Institut Delhi und Institute Francais Delhi ausgewählt um in Delhi und Bangalore über intersektionale queere Zukunftsperspektiven schreibend zu forschen.
Özdemirs Theaterstücke und Performances wurden unter anderem im Schauspiel Hannover, SNNTG Festival, Kuluko-Festival und Theaterformen Festival aufgeführt. Er veröffentlichte in zahlreichen Anthologien und schrieb Kolumnen unter anderem für das Schauspiel Hannover. Seit 2023 ist er Leites des ersten postmigrantischen Literaturfestival Hannovers @collectingdreamsfestival
Portrait by Armin Wühle
32. Mely Kiyak
Mely Kiyak, Schriftstellerin von Romanen, Essays und Theaterarbeiten (u.a. Frausein, 2020, und Herr Kiyak dachte, jetzt fängt der schöne Teil des Lebens an, 2024, beide C. Hanser Verlag) war für fast zwei Jahrzehnte eine der meist beachteten Kolumnistinnen Deutschlands (u.a. Kiyaks Deutschstunde für Zeit Online). Ihre Theaterkolumnen für das Berliner Gorki Theater sind im Band Werden sie uns mit FlixBus deportieren? versammelt.
Kiyak wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. Theodor-Wolff-Preis, Kurt-Tucholsky-Preis. Für Zeit Online schreibt sie Gute Momente. Mit ihren kuratierten Reihen kann man sie derzeit am Hamburger Schauspielhaus (Mely Kiyak hat Gesellschaft) und am Berliner Gorki (Mely Kiyak hat Kunst) sehen. Demnächst gibt sie Thomas Manns Rundfunkreden (Deutsche Hörer!) im S. Fischer Verlag heraus. Ihre Zeit als Gärtnerin bei den Benediktinerinnen in der Abtei zur Heiligen Maria kann man in Dieser Garten (Mikrotext Verlag, 2024) nachlesen.
Portrait von Svenja Trierscheid
33. Karosh Taha
Karosh Taha, in der kurdischen Stadt Zaxo geboren, lebt und schreibt in Köln und Paris. Ihr Debütroman Beschreibung einer Krabbenwanderung erschien 2018 beim DuMont Buchverlag. 2020 wurde ihr zweiter Roman Im Bauch der Königin veröffentlicht. Für ihre Werke erhielt sie mehrere Preise und Stipendien, darunter den Hohenemser Literaturpreis, das Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds, die Alfred Döblin Medaille und zuletzt das Villa Aurora Stipendium in Los Angeles.
Portrait von Havin Al-Sindy
34. Max Czollek
Max Czollek ist Autor und lebt in Berlin. Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart und Teil des Instituts Social Justice und Radical Diversity. Seit 2021 Kurator des Netzwerkes Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD), aktuell Host der Gesprächsreihe Gegenwartsbewältigung am HKW Berlin. Mit Sasha Marianna Salzmann initiierte er den Desintegrationskongress 2016 sowie der Radikalen Jüdischen Kulturtage 2017 am Maxim Gorki Theater Berlin, Studio Я, außerdem die Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur 2020. Ideengeber und Ko-Kurator der Ausstellung Rache – Geschichte und Fantasie 2022 im Jüdischen Museum Frankfurt am Main. Die Essays erscheinen im Carl Hanser Verlag, die Lyrik im Verlagshaus Berlin, zuletzt Gute Enden 2024.
35. Lütfiye Güzel
Lütfiye Güzel, 1972 in Duisburg geboren, ist Dichterin und bringt seit 2014 Gedichte unter ihrem eigenen Label go-güzel-publishing heraus. 2017 wurde Lütfiye Güzel mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Seit Oktober 2023 veröffentlicht sie zudem unter dem Titel #süperdespresyon eine einsame Kolumne für Interkultur Ruhr.
Potrait von Ben Knabe
Gedicht:
das ist politisch
einsamkeit
die
langweilt
36. Kim Kira Köthe aka Kimbashy
- Tänzerin, Aktivistin, Lehramtsstudentin -
Angefangen mit einer klassischen Ballettausbildung hat Kim mit 19 Jahren ihr tänzerisches Repertoire mit Tanzstilen wie Dancehall, Twerk und Afro Fusion erweitert.
Sie war eine der Ersten, die Twerk und Dancehall hier in Hannover unterrichtet haben und reiste regelmäßig nach Jamaika um dort zu studieren und die Geburtsstätte des Dancehalls zu erforschen. Dort hat sie auch für bekannte Künstler:innen aus der Szene getanzt, wie zum Beispiel Sean Paul und Vybz Kartel. Doch auch in der deutschen Szene tourt sie mit bekannten Größen wie Raf Camora, Bonez MC und Farid Bang.
Bei ihren Workshops fokussiert sie sich auf die empowerenden Aspekte für Frauen im Female Dancehall und hat 2023 den Titel der German Dancehall Queen (Tanz + akrobatische Elemente) gewonnen. Mittlerweile ist sie auch als Aktivistin im Antidiskriminierungsbereich tätig und organisiert rassismuskritische Events (@fightracism21) und Workshops im Rahmen der Universität und der öffentlichen Gesellschaft.
Portrait von joekproductions
37. Luna Ali
Luna Ali studierte Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis in Hildesheim, Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut und Anthropologie an der Universität Leipzig. Sie arbeitete als Autorin u. a. an Produktionen in Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Hannover sowie in Berlin. In der Spielzeit 2019/2020 leitete sie den Schreibworkshop „WORK WORK WORK WORK“. 2024 erschien ihr Debütroman Da waren Tage bei S. Fischer.
Portrait von Paul Lovis Wagner
38. Lea Sherin Kübler
Lea Sherin ist Theaterpädagogin, Dramaturgin, Performerin und arbeitet in der kulturellen und politischen Bildung. Sie studiert(e) Theaterpädagogik an der Hochschule Osnabrück (Lingen) sowie Soziale Arbeit - Kritische Diversität und Community Studies an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Künstlerisch setzt sie sich mit machtkritischen und diversitätssensiblen Perspektiven sowie Empowerment auseinander. Sie arbeitete unter anderem am Schauspiel Hannover, am Jungen Ensemble Stuttgart, an den Sophiensælen, am Ballhaus Ost und für die Berliner Festspiele.
Sie ist Mitbegründerin des Aktionsbündnisses AB_____, mit dem sie 2023 eine Handreichung zur diskriminierungskritischen Theaterarbeit herausgab.
Portrait von Johanna Fischer
39. Rebecca Seidler
Dr. phil. Rebecca Seidler, Dipl. Sozialpädagogin (M.A.) und Mediatorin, Geschäftsführerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover und Dozentin an der Hochschule Hannover. Ehrenamtliche Vorsitzende des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen und Co-Vorsitzende des Jüdischen Liberal-Egalitären Verbandes (JLEV), Gründungsmitglied des Bundesverbandes RIAS sowie Mitglied im Beraterkreis des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung Dr. Felix Klein.
40. Marco Damghani
Marco Damghani, geboren 1992 in Hamburg, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin sowie am National Institute of Dramatic Arts in Sydney. In seiner Arbeit als Regisseur und Autor beschäftigt er sich kontinuierlich mit Fragen des Politischen, den expliziten Themen (post)migrantischer Gesellschaft sowie der Verbindung von Persönlichem und Systemischem. Neben seiner Theaterarbeit ist er unter anderem als Moderator tätig und engagiert sich im Verein Stabiler Rücken e. V. für die Belange von BIPoC und Juden:Jüdinnen im Theater- und Filmbereich. In der Hörspielreihe König der Könige beschäftigt er sich mit der Geschichte Persiens. Seine Stücke wurden mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet und zu den Autor:innentheatertagen eingeladen. 2024 erschien sein Debütroman Die Insel Sertralin.
Portrait von Omid Arabbay
41. Jeremy Nedd
Jeremy Nedd ist ein in Brooklyn (New York) geborener Choreograph und Performer. Derzeit ist er in Basel, Schweiz, wohnhaft. Nedd hatte Engagements an der Semperoper in Dresden (2010-2012) und im Ballett Basel (2012-2016). Als Gastspiel ist er mit dem Schauspielhaus Zürich verbunden, wo er mit Trajal Harrell zusammengearbeitet hat. Nedd realisierte und präsentierte seine bisherigen Produktionen unter anderem an der Kaserne Basel, im ROXY Birsfelden, Arsenic - centre des art scénique contemporain (Lausanne), Palais de Tokyo (Paris) und den Münchner Kammerspielen. Im Jahr 2023 erhielt Jeremy Nedd den Swiss Performing Arts Awards.
Portrait von Philip Frowein
42. Hadija Haruna-Oelker
Die Politikwissenschaftlerin Hadija Haruna-Oelker lebt und arbeitet als Autorin, Redakteurin und Moderatorin in Frankfurt am Main. Hauptsächlich ist sie für den Hessischen Rundfunk tätig. Sie moderiert die Römerberggespräche in Frankfurt, das Debattenformat „StreitBar“ in der Bildungsstätte Anne Frank und die feministisch Presserunde der Heinrich-Böll-Stiftung. In der Frankfurter Rundschau schreibt sie eine monatliche Kolumne. Außerdem ist sie zusammen mit Max Czollek Host des Erinnerungspodcasts Trauer & Turnschuh. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Jugend und Soziales, Rassismus- und Diversitätsforschung. Hadija Haruna-Oelker hat gemeinsam mit Kübra Gümüşay und Uda Strätling The Hill We Climb von Amanda Gorman übersetzt. Anfang 2022 erschien ihr persönliches Sachbuch Die Schönheit der Differenz – Miteinander anders denken, das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Sie ist Preisträgerin verschiedener Medienpreise wie dem ARD-Hörfunkpreis Kurt Magnus 2015 oder dem Medienspiegel-Sonderpreis für transparenten Journalismus 2021. Darüber hinaus ist sie Teil des Journalist:innenverbandes Neue Deutsche Medienmacher:innen (NDM) und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD). Am 16. Oktober 2024 erscheint ihr neues Buch Zusammensein - Plädoyer für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit.
Portrait von Katarina Ivanisevic
43. Leyla Ercan
Leyla Ercan ist Kulturmanagerin und -beraterin. Sie möchte Orte schaffen für Menschen - durch Kunst, Kultur, Teilhabe, Zugehörigkeit. Orte, an denen die Menschen und ihre Erfahrungen, ihr Gefühlserleben, ihr Wissen, ihre Weisheiten, ihre Sicht auf die Dinge, einfach sein dürfen. Wo die
vielen kreativen Samen, die im institutionell-normativen Kunst- und Kulturbetrieb oftmals im Keim erstickt werden, ein nährendes Biotop finden, grünen, wachsen, gedeihen, sich entfalten, ja auftreiben und wuchern dürfen, wie ein Rhizom. Orte, an denen Menschen im zugewandten Miteinander und Zusammensein und -wachsen mit anderen Menschen aufblühen dürfen.
Von 2019 bis 2023 war sie am Niedersächsischen Staatstheater Hannover als Agentin für Diversität für die Diversitätsentwicklung des Theaters in den Handlungsbereichen Programm, Publikum, Personal zuständig. Da sie sehr selbstkritisch ist, würde sie sagen, dass sie einiges positiv bewegen konnte, einiges aber auch nicht. Denn nachhaltige Veränderungen brauchen Zeit und Orte des gemeinsamen Lernens, Verlernens und des Wachstums. Wie schaffen wir diese neuen Räume in alten Theatergemäuern?
44. Zeynep Bozbay
Zeynep Bozbay wurde 1992 in Berlin geboren und ist dort auch aufgewachsen. Hat parallel zum Abitur 2012 mit ihrem Schauspielstudium angefangen. Dieses dann 2016 mit Diplom abgeschlossen. Von 2016 - 22 war sie, mit einem kurzen Abstecher nach Wien, im Ensemble der Münchner Kammerspiele. Dort und am Schauspielhaus Zürich war sie bis 2024 in diversen Produktionen zu sehen. Ihre Theaterarbeit verbindet sie unter anderem mit Pınar Karabulut, Nicolas Stemann, Jan Bosse, Yael Ronen und Stefan Pucher.
Sie steht regelmäßig für Film und Fernsehen vor der Kamera. Als Sprecherin hört man sie immer wieder in Hörspielen und im Radio. Außerdem führt sie Interviews und schreibt Texte für Das Wetter Magazin, mit welchem sie von 2020 - 23 in Kooperation mit dem Theater Neumarkt Zürich den Literatur Podcast Das Neue gehostet hat.
Sie lebt als freischaffende Schauspielerin in Berlin.
Portrait von Robin Kater
45. Sascha Ehlert
Sascha Ehlert ist Gründer der Popkulturzeitschrift „Das Wetter - Magazin für Text & Musik”, die er seit 2013 leitet. Er hat 2014 den Korbinian Verlag für junge deutschsprachige Literatur mitbegründet und dort als Co-Verleger über 20 Buchveröffentlichungen mit betreut. Er schreibt seit 2011 für Zeitschriften und Zeitungen über Musik, Literatur, Kunst und Film. 2024 erscheint sein Romandebüt im claassen Verlag.
Portrait von Zeynep Bozbay
46. Banafshe Hourmazdi
Banafshe Hourmazdi studierte Schauspielerei an der ADK Baden-Württemberg und der ZHdK, bevor sie ihre Karriere am Theater begann. 2015 gewann sie den Newcomerpreis der Stadt Wien für ihre Produktion Meine Nase läuft am Theater Drachenstraße. Für ihre Rolle in Futur Drei von Faraz Shariat, der 2020 Premiere im Panorama der Berlinale feierte, erhielt sie den First Steps Award. Nach Rollen in Serien wie Loving Her und Oh Hell sowie dem Film Kokon (2020) von Leonie Krippendorf war sie zuletzt in der Komödie Ein Fest fürs Leben (2023) zu sehen. Bereits abgedreht hat sie Wo keine Götter sind, walten Gespenster von Bastian Gascho sowie die neuen Filme von Angelina Maccerone und Burhan Qurbani.
Portrait von Niklas Vogt
47. Nui Arendt
Nui (keine Pronomen) macht seit vielen Jahren Bildungsarbeit zu Transformativer Gerechtigkeit, hierarchiearmes vermitteln und Awareness aus Intersektionaler Perspektive mit www.awarenetz.org und arbeitet zu jüdischen Themen, besonders christliche Dominanz, Rassismus und Antisemitismus zusammen denken, als auch Empowerment Spaces und Prozessbegleitungen bei radikal_jüdisch Bildungskollektiv www.radikaljuedisch.de Nui arbeite auch als systemische Mediator_in, ist TZI Themenentrierte Erwachsenbildner_in und ausgebildete Grundschullehrer_in. Nui macht viel Prozessbegleitung und Intervision und hat eine grosse Leidenschaft Lern-, Fühl- und Entwicklungsräume herzustellen, die nicht akademisiert sind, aber trotzdem inhaltlich komplex und didaktisch ausgearbeitet. Nui liebt Katzen, kämpft für (Bewegungs)freiheit für alle und kocht mit Leidenschaft.
Portrait von Riv Elinson
48. Edel Sheridan-Quantz
Edel Sheridan-Quantz arbeitet als Historikerin für das ZeitZentrum Zivilcourage. Das eigene Leben zwischen Sprachen und Kulturen beeinflusst auch ihr wissenschaftliches Interesse für die Sichtbarmachung von ignorierten und vergessenen Lebensgeschichten in der Stadt. Für die UNIVERSEN bietet sie Stadtrundgänge zu Schwarzen Hannoveraner:innen und zu Sinte:zze in Hannover in der Zeit von 1900-1950 an.
Portrait von Stella Stanoeva
49. Alessa Maria Karešin
Alessa Maria Karešin, 1994 in München geboren, vereint in ihrer Arbeit kuratorische Expertise mit Erfahrungen aus der Theaterwelt und einer Ausbildung in theoretischen Diskursen. Nach Stationen an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und im DFG-Forschungsprojekt „Krisengefüge der Künste” ist sie nun am Residenztheater München tätig. Ihre vielseitigen Erfahrungen und ihr interdisziplinärer Ansatz zeigen sich vor allem in der gemeinsamen Arbeit des Doris Crea Kollektivs.
50. Mehdi Amirahmadi
Mehdi Amirahmadi, geboren im Iran, studierte Visuelle Künste und Film in Teheran und Haidarabad (Indien). Seit über 2021 arbeitet er als freiberuflicher Fotograf, Videograf und hat sich auf Porträtfotografie, Veranstaltung, Theater, Werbefotografie, Musikvideos spezialisiert.
Neben vielen Aufträgen für staatliche Theater arbeitet er bundesweit für Theater- und Musikfestivals sowie für Künstler:innen und gemeinwohlorientierte Projekte. Er strebt danach, alle Weltregionen zubereisen, ihren kulturellen Reichtum fotografisch festzuhalten und soziale Fragen durch seine Arbeit zu in den Fokus zu rücken.
51. Murat Dikenci
Murat Dikenci, geboren in Hannover, studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. Nach seinem Studium zog er nach Berlin, um dort als Regie- und Dramaturgieassistent am Ballhaus Naunynstraße unter der Intendanz von Shermin Langhoff bei verschiedenen Theaterproduktionen mitzuwirken. Seit 2007 ist Murat Dikenci als Schauspieler in verschiedensten nationalen und internationalen Produktionen in Film/Fernsehen und Theater tätig. In den Spielzeiten 2021-2023 war er als Künstlerischer Leiter der Universen und Künstlerischer Vermittler am Schauspiel Hannover tätig und inszenierte YAHYA HASSAN auf der Cumberlandschen Bühne. Seit der Spielzeit 2023/24 leitet er das STUDIO Я am Maxim Gorki Theater Berlin.
Portrait von Kerstin Schomburg
52. Ebow
Ebow hat sich mit mittlerweile vier veröffentlichten Alben längst als eine der wichtigsten Stimme im deutschen Rap etabliert und dabei auch die ein oder andere Hymne für die ganz selbstverständlich Politischen unter den Millennials und Gen Zs geliefert. „Sie textet politisch korrekt und grammatisch unkorrekt über Frauenverachtung in ihrer Szene und Fremdenverachtung in ihrem Land", hat die ZEIT das einmal formuliert. Auf ihrem kommenden Album FC CHAYA konzentriert sie sich voll und ganz auf die LGBTQIA+ Community und liefert queere Love Songs, die es so noch nicht gegeben hat in Deutschland. Der Sound wechselt dabei zwischen Indierock-Einflüssen, RnB und Cloud Rap-Ästhetik des Y2K. In turbulenten Zeiten will sie uns wohl sagen, ist keine Message wichtiger als die Liebe selbst.
Portrait von Tansu Kayaalp
53. JÜNGLINGE FILM
Als junge Berliner Produktionsfirma, kultiviert JÜNGLINGE FILM Film- und Serienprojekte und schafft ein Angebot für aktivistisches Popcorn-Kino — Geschichten, die queere und migrantische Lebensrealitäten zentrieren und in einer lebhaften, pop-affinen Bildsprache für ein breites Publikum zugänglich machen. In unserer Arbeit setzen wir uns kritisch mit Diskriminierung, Identitätsfestschreibung und Mechanismen des Othering auseinander. Denn wir glauben daran, dass junger, deutscher Film diverse und subversive Geschichten über das Aufwachsen und Zusammenleben in unserer Einwanderungsgesellschaft erzählen muss.
Portrait von FRANGIPANI BEATT
54. AllAroundAwareness*
Das AllAroundAwareness* Team hat bei den Universen bei sämtlichen Veranstaltungen, wie im Rahmen des Black HerHis*tory Month, aber auch bei unseren FLINTA* Abenden für sensiblerere und diskriminierungsärmere Rückzugsmöglichkeiten gesorgt.
Awareness bedeutet für uns soziale Machtstrukturen anzuerkennen, kritisch zu hinterfragen und dabei proaktiv Verantwortung für mögliche Grenzüberschreitungen zu übernehmen.
Portrait von Gillian Neumann
55. Dinçer Güçyeter
Dinçer Güçyeter, geboren 1979 in Nettetal, ist ein deutscher Lyriker und Verleger. Güçyeter wuchs als Sohn eines Kneipiers und einer Angestellten auf. Von 1996 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker. Zwischenzeitlich war er als Gastronom tätig. Im Jahr 2012 gründete Güçyeter den ELIF Verlag mit dem Programmschwerpunkt Lyrik. Seinen Verlag finanzierte Güçyeter bis 2023 als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. 2017 erschien Aus Glut geschnitzt, und 2021 Mein Prinz, ich bin das Ghetto. 2022 wurde Güçyeter mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Unser Deutschlandmärchen wurde 2023 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2024 erhält er den Else-Lasker-Schüler-Preis. Er ist Vater von zwei Kindern und lebt in Nettetal.
Portrait von PALAGRAFIE
56. sofie luckhardt
sofie luckhardt ist creative producer, Dramaturgin, Kulturarbeiterin und Unterstützerin für Tanz, Choreographie und freie darstellende Künste. Seit 2018 bis Ende 2022 war sie Teil der Performance Gruppe „THE AGENCY”. Seit 2020 arbeitet sie mit der Choreografin und Performerin caner teker zusammen. Zudem berät sie Künstler:innen und andere Akteur:innen im Feld. Mit Kollaborateur:innen recherchiert sie zu diversen Themen und übersetzt diese in Formate wie „h a p t i c a f f i n i t i e s — an online study group on touch and intimacy”. 2017 - 2019 arbeitete sie für drei Ausgaben in der Produktion von Tanz im August - Internationales Festival Berlin. Sie war Partizipierende der Akademie für Performing Arts Producer im Jahr 2020 sowie der Alumni-Edition 2021 als Co-Moderatorin der Arbeitsgruppe Arbeitsstrukturen. Seit 2020 ist sie Teil des Vorstands von ID_Frankfurt e.V. sowie Mitinitiatorin von produktionsbande - netzwerk performing arts producers und dort seit September 2022 Teil des Koordinationsteams mit dem Fokus Formate.
Portrait von Flavio Karrer
57. Derya Yıldırım
Derya Yıldırım (*1993) steht seit einigen Jahren an der Spitze des türkisch-europäischen Crossover und hat sich als eine der führenden Musiker:innen etabliert, die ihre Hörer:innen an anatolischen Folk heranführen. Als Musikerin kreiert sie vielschichtige Klanglandschaften, die geprägt sind von der ständigen Neuentdeckung ihres Sounds und ihrer Selbst. Yıldırım arrangiert die reiche traditionelle türkische Poesie stets neu und führt sie in die Zukunft, ohne das Bewusstsein für die Vergangenheit zu verlieren.
Portrait von Philomena Wolflingseder
58. Verena Meyer
Verena Meyer ist Performerin, Trainerin und Beraterin mit den Schwerpunkten Empowerment, Rassismuskritik, Antidiskriminierung und Intersektionalität. Sie interessiert sich dafür, wie politische Räume künstlerisch gefüllt werden können und andersrum. Für die Universen konzipiert und hostet sie Magic Meyer's Late Night Show.
Portrait von China Hopson
59. Paula Rave
Paula Rave, 1998 in Aalen geboren, studierte Politikwissenschaft und Darstellendes Spiel an der Leibniz Universität Hannover. Neben ihrem Studium engagierte sie sich in der politischen Bildungsarbeit und unter anderem im Theaterprojekt „#sprachlernendesspiel”, wobei sie sich mit macht- und diskriminierungskritischen Theateransätzen auseinandersetzt und Verbindungen zu politischem Aktivismus sucht. In den Spielzeiten 21/22 und 22/23 wirkte sie als Produktionsassistenz unter der Leitung von Murat Dikenci an den Universen mit und war darüber hinaus für die Produktionen The Sense of Belonging und Yahya Hassan als Regieassistentin tätig. Seit der Spielzeit 23/24 ist sie Dramaturgie- und Regieassistenz des Studio Я unter der künstlerischen Leitung von Murat Dikenci am Maxim Gorki Theater.
Portrait von Kerstin Schomburg
60. Kyra Mevert
Kyra Mevert *1991 in Braunschweig hat neulich mal was über Harald Schmidt geschrieben.
Arbeitet sonst an der Schnittstelle zwischen Kunst und Pädagogik.
Immer Rummel, immer Antifa.
Portrait von Selen Dede
61. Dîlan Z. Çapan
Dîlan Z. Çapan ist Autorin, Regisseurin und Kuratorin und lebt in Berlin. In ihrer literarischen Arbeit beschäftigt sie sich insbesondere mit Sprachsuche, den Grenzen des Sagbaren und der Macht von Sprache. Ihre Regiearbeit kombiniert häufig verschiedene Genres miteinander, insbesondere Popkultur, Groteske und dokumentarische Elemente.
Portrait von Sima Dehgani
62. Leah Fot
Leah Fot arbeitet an der Schnittstelle von Recherche, künstlerischer Praxis und Vermittlung. Die kollektive Arbeit und Auseinandersetzung mit lokaler_n queerer_n Geschichte_n und feministischen Praxen, ihre Sichtbarmachung und Vermittlung sind ein zentraler Bestandteil von Leahs Arbeit. Derzeit forscht Leah zu queer-lesbischer Geschichte in Hannover und der queeren Kneipe als Sehnsuchtsort und Erinnerungsraum.
Portrait von Michael Trammer
63. Janina Rohlik
Janina Rohlik arbeitet interdisziplinär zwischen Tanz, Performance, politischen Interventionen, Embodiment, Poesie und Sound. Sie erforscht den Körper als Ort der sozialen Verhandlung von Macht, Selbstermächtigung und Widerstand. Janinas künstlerische Arbeit ist stets eine Suche nach Transformation. Janina arbeitet in verschiedenen queer-feministischen Kollektiven zu persönlich-politischen Themen.
Portrait von Cila Yakecã
64. Kakao Katzê
Kakao Katzê ist eine DJ, Community-Organisatorin, Kuratorin und Moderatorin aus Berlin. Sie legt seit mehr als 15 Jahren auf und wollte schon immer mehr Frauen* of colour hinter den Decks sehen. Kakao Katzê spielte u.a. auf Veranstaltungen in Hamburg, Hannover, Frankfurt/Mainz, und die legendäre Eröffnung des ://about blank club Berlin im April 2010.
Außerdem ist sie Gründerin und Organisatorin der gesamtasiatischen Veranstaltungsreihe VOICEMAIL und des Queer Asian Calendar.
2015 war sie Mitbegründerin von Dis/Tanz, einer queeren Wave/Post-Punk-Partyreihe in Berlin.
Portrait von Yatri Niehaus
65. Lina Tran
In einer Welt, die oft laut und hektisch ist, hat Lina eine ungewöhnliche Stärke gefunden: das Zuhören. Ihr Leitspruch „Wir haben zwei Ohren und einen Mund, und in diesem Verhältnis sollten wir sie auch nutzen“ prägt sie dabei auf ihrem Weg.
Während der Pandemie, als viele Menschen sich isoliert fühlten, spürte sie den wachsenden Bedarf an Austausch innerhalb der deutsch-asiatischen Community. Gemeinsam mit anderen Engagierten gründete sie eine Online-Community, die heute über 550 Mitglieder verbindet. Diese Plattform bietet einen Raum für Dialog und Unterstützung – genau das, was in einer Zeit der Unsicherheit gebraucht wurde.
Als Vorstandsvorsitzende von Generation Postmigration brachte sie ihre Fähigkeit zuzuhören in die Führung einer vielfältigen postmigrantischen Community ein. Sie erkannte Bedürfnisse, bevor sie laut ausgesprochen wurden, und handelte, um diese zu erfüllen.
Auch in ihrer Arbeit als Organisationsentwicklerin setzt Lina auf die Kraft des Zuhörens. Sie interessiert sich besonders für die Dynamiken zwischen Menschen, unausgesprochene Erwartungen und die Bedeutung von Vertrauen. Ihr starkes Gespür für Machtstrukturen und ihr Gerechtigkeitssinn leiten sie dabei.
Für Lina ist klar: Es kommt nicht nur darauf an, was man erreicht, sondern auch darauf, wie man es erreicht.
65. Parimah Widdel
Ich bin Parimah, 24 Jahre alt und komme aus Hannover. Aktuell studiere in Berlin Soziale Arbeit. Ich interessiere mich sehr für linken Aktivismus und war bereits in verschiedenen Bündnissen und Gruppen aktiv zu den Themen Antirassismus und Queerfeminismus.
Portrait von Frank Dunker
66. Mayan Tuulia Frank
Mayan Tuulia Frank, Kostüm- und Bühnenbild.
https://www.instagram.com/tuulyya
67. Katharina Wisotzki
Katharina Wisotzki ist Dramaturg:in, Festivalmacher:in und Social Justice & Diversity Trainer:in. Seit der Spielzeit 2023/2024 ist Katharina Wisotzki künstlerische:r Leiter:in der UNIVERSEN.
Portrait von Magda Stengel
68. Karl-Heinz Schwikowski
Jahrgang 1951, seit Jahrzehnten nebenberufliches Engagement im Bereich von Kunst und Kultur. In freien Theatern und an einer Kunstschule (Spieler, Regisseur, Dozent und Organisator).
Aktuell gehört er zum Vorstand der Gesellschaft der Freunde des hannoverschen Schauspielhauses-GFS e.V.
Portrait von Simona Bednarek
69. Leo Borgmann
Geboren 2000 in Peine. Nach mehreren Hospitationen in der Regie und der Theaterpädagogik am Theater Hildesheim (TfN) studierte er Anglistik und (empirisch-kritische) Religionswissenschaft an der Leibniz Universität Hannover. Seinen Fokus setzte er dabei auf British and Postcolonial Studies. Zeitgleich arbeitete er als studentische Hilfskraft bei verschiedenen Projekten mit. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Produktionsassistent der Universen am Schauspiel Hannover. Für die Produktion Dialoge der Sprachlosigkeit war er zudem als Regieassistent tätig.
Portrait von Christopher Steiner
70. Tamer Düzyol
Tamer Düzyol ist politischer Lyriker, der in seinen Gedichten die Themen Rassismus, Diskriminierung, gesellschaftliche und politische Entwicklungen be- und verhandelt. Düzyol ist (Mit-)Herausgeber der Gedichtanthologien HAYMATLOS, Araf - Un:::Sichtbar und überLIEBEn. Seine Gedichte finden sich in verschiedenen Publikationen.
71. Miriam Yosef
Miriam Yosef ist politische Bildungsvermittlerin, Autorin und Theatermacherin. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit verwobenen diasporischen Narrativen, Widerständigkeit und Entfremdung. Sie hat in London und Erlangen studiert, ist aktuell Research Fellow bei ELES und promoviert an der Universität Duisburg-Essen im Bereich politische Theorie zu Critical Race Theory und Aschkenormativität. Sie ist Mit-Herausgeberin des Magazins YallahSalon welches in der letzten Ausgabe im Verlag edition assemblage erschien sowie Co-Gründerin der Initiative Jüdisch & Intersektional, des Instituts für Affirmative Sabotage und des Bündnis Kompliz*innen.
Portrait von Ana Maria Sales Prado
72. Dîlan Top
Dîlan Top, geboren in Dêrsim, ist eine junge kurdische Musikerin aus Deutschland.
Ihre professionelle musikalische Ausbildung hat sie an der Mainzer Weltmusikakademie genossen. Gleichzeitig unterrichtete sie dort u.a. Kinder in der Tenbûr. In Mainz absolvierte sie zudem erfolgreich ihren Masterabschluss in Management.
In ihren Interpretationen verschafft sie ihrer Zuhörerschaft durch traditionelle und authentische Klänge einen Zugang zur Heimatlichkeit und Kultur.
Sie singt auf Kurmancî, Zazakî, Türkisch und Armenisch. Die Tenbûr ist dabei ihre stetige Begleiterin. Dieses Instrument ermöglicht es ihr, die Traditionen ihrer Wurzeln in ihren Klängen wiederzugeben.
Portrait von Serkan Akin
73. Orientalisman
Orientalisman (she/her), auch Honya Sanaaty, ist eine kurdische DJ aus Hannover. Auflegen tut sie seit ungefähr mehr als einem Jahr, angefangen hat sie durch die Hilfe ihrer Mitbewohnerin und ausgeliehenem Equipment. In ihren Sets teilt sie die Musik, mit der sie aufgewachsen ist, aus dem arabischen und kurdischen Raum in Fusion mit Baile Funk, Garage und Hip Hop. Durch ihren Namen, ihren Stil und ihren Goldschmuck reclaimt sie ihre Identität als kurdische Frau. Sie orientalisiert sich selbst, um die Stigmata und die Rassismen, welche mit den Begriffen „Orient“ sowie „orientalisch“ einhergehen, zu entmachten und neu zu definieren. Ihre Vision für die Stadt Hannover ist es, die weiß, cis-männlich dominierte Clubszene radikal, mit ihren Habibis an ihrer Seite, herauszufordern und mehr Räume für BIPoCs zum feiern zu schaffen.
Portrait von Bahriye Tatli
Styling von Savo Merivani
74. Valentin Seuss
Geboren in Nürnberg, zog es ihn 2015 für sein Studium von „Dokumentarfotografie und Fotojournalismus“ nach Hannover, wo er bis heute lebt. Seine videografischen Arbeiten bewegen sich zwischen Imagefilmen für Unternehmen und Vereine, Dokumentarfilmen und künstlerischen Arbeiten für Szenenbilder verschiedener Theater.
75. Lou Drago
Lou Drago believes in the transformative potential of sound and the importance of deep listening, whether that is listening to each other, our needs, to the more-than-human or to the sounds all around us. They also believe that none of us can be free until Palestine is free.
Portrait von Kasia Zacharko
76. Lin Hierse
Lin Hierse ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Texte und Kolumnen erscheinen unter anderem in der taz, bei Zeit Online und in Literaturzeitschriften. Nach ihrem hochgelobten Debüt Wovon wir träumen (Piper 2022) ist Das Verschwinden der Welt ihr zweiter Roman. Lin Hierse lebt und arbeitet in Berlin.
Portrait von Amelie Kahn-Ackermann
77. Antigone Akgün
Antigone Akgün ist Autorin und Regisseurin. Nach einer Schauspielausbildung in Griechenland studierte sie u.a. Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Frankfurt sowie Dramaturgie an der Hessischen Theaterakademie. Als Autorin war sie eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt mit Texten für Julia Wisserts 2069 – Das Ende der Anderen (Schauspielhaus Bochum 2019) und überschrieb mit Konstantin Küspert NATHAN für das Theater Regensburg. 2021 war sie mit ihrem Stück Das Erste Festmahl, das die Erlebniswelt nicht-normativer Frauen*körper beleuchtet, nominiert für das Hans-Gratzer-Stipendium am Schauspielhaus Wien. 2022 und 2023 co-leitete sie den kulturjournalistischen Blog des Theatertreffens. Als Dramaturgin begleitete sie Ulrich Rasches Inszenierung Nathan der Weise bei den Salzburger Festspielen und war damit zum Theatertreffen 2024 eingeladen.
Ihre Debüt-Inszenierung Der Brotladen am Theater Bremen 2022 wurde zum Brechtfestival nach Augsburg und zum Festival Stadtkantine II am Staatstheater Darmstadt eingeladen. Weitere Regie-Arbeiten entstanden am Theater Aachen und am Gostner Hoftheater in Nürnberg.
78. Lio Rittmeier
Lio ist 1998 in Hannover geboren und hat an der Leibniz-Universität Hannover Kultur- und Sozialgeographie studiert. In der Spielzeit 2023/24 hat Lio bei dem Theaterprojekt Dear Oma* unter der Regie von Solveig Hörter mitgewirkt. Lio hat bei den UNIVERSEN am Staatstheater Hannover hospitiert und bei der Umsetzung der Ahnengalerie mitgewirkt. Ab dem Wintersemester 2024/25 studiert Lio Theaterwissenschaften in Leipzig.
79. Salima El Kurdi
Salima El Kurdi ist 1999 in Braunschweig geboren, in Hannover aufgewachsen und hat in Maastricht Arts und Culture studiert. Dabei setzte sie ihren Schwerpunkt auf Memory Studies & Gender Studies. Danach folgte ein Praktikum beim GRASSI Museum und eine Dramaturgiehospitanz beim Maxim Gorki Theater. Zurzeit studiert sie im Master Kulturvermittlung, Literatur und Kunst in Hildesheim. Sie ist Teil des Freien Theaters „Agentur für Weltverbesserungspläne“ und arbeitet als Kunstvermittlerin in der Stadtteilkultur in Hannover und Hildesheim. Bei den UNIVERSEN wirkte sie als Dramaturgiehospitanz bei dialogen der sprachlosigkeit und der Ahnengalerie mit.
Portrait von Ulrike Willberg
80. Sasha Marianna Salzmann
Sasha Marianna Salzmann ist Dramatiker:in, Essayist:in und Romanautor:in. Salzmanns Theaterarbeiten erhielten zahlreiche Preise und sind in über 20 Sprachen übersetzt. 2017 erschien im Suhrkamp Verlag das Debüt Außer sich. Der Roman erhielt zahlreiche, auch internationale, Ehrungen, und ist in sechzehn Sprachen übersetzt. 2020 wurde Salzmann mit dem Kunstpreis für Darstellende Kunst der Akademie der Künste Berlin ausgezeichnet. 2021 erschien Salzmanns zweiter Roman Im Menschen muss alles herrlich sein, der ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominiert war und mit dem Preis der Literaturhäuser sowie dem Hermann-Hesse-Literaturpreis geehrt wurde. 2024 erschien, ebenfalls bei Suhrkamp, der Band Gleichzeit, eine Korrespondenz zwischen Ofer Waldman und Sasha Marianna Salzmann, zu der Welt nach dem 7. Oktober 2023. Sasha Salzmann ist Träger:in des renommierten Kleist-Preises 2024, mit dem das literarisches Gesamtwerk ausgezeichnet wird.
Portrait von Gunter Glücklich
81. Julia Wissert
Julia Wissert ist seit der Spielzeit 2020/21 Intendantin des Schauspiel Dortmund und freie Regisseurin in den Bereichen Schauspiel, Musiktheater und Film. Ihre performativen Ansätze, aus der Londoner Zeit, verbanden sich durch ein verstärktes Interesse an Texten zu eigenen interdisziplinären Formen zwischen Sparten und Genres. Für ihre Arbeiten gewann sie den Publikumspreis des Körber Studio Junge Regie, den Preis der Stadt Salzburg und den Kurt-Hübner-Regiepreis. Julia Wissert arbeitete unter anderem am Nationaltheater Brno, dem Schauspielhaus Bochum oder dem Staatstheater Hannover. Neben ihrer Arbeit als künstlerische Leiterin und Regisseurin schreibt sie Texte zu strukturellem Rassismus und der Transformation im Theater. Durch die kritische Auseinandersetzung mit dem Arbeitsumfeld, in dem sie sich als Künstlerin bewegt, folgten Artikel und Vorträge. 2017 entwickelte sie zusammen mit der Anwältin Sonja Laaser die "Anti-Rassismus-Klausel". Seit dem Sommersemester 2023 ist Julia Wissert Gastprofessorin an der UDK in Berlin im Bereich Kunst im Kontext. Ihre letzte Inszenierung, Der Ring des Nibelungen von Necati Öziri, feierte im Januar 2024 Premiere am Schauspiel Dortmund. Julia Wissert ist Mitglied der Deutschen Akademie der darstellenden Künste.
Portrait von Sofia Brandes und Max Slobodda
82. Necati Öziri
Necati Öziri, geboren in einer der vielen grauen Ecken des Ruhrgebiets, hat Philosophie, Germanistik und Neue Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul und Berlin studiert. Als Theaterautor schreibt er für das Maxim Gorki Theater, das Nationaltheater Mannheim und das Schauspielhaus Zürich. Bei den 45. Tagen der deutschsprachigen Literatur gewann er den Kelag-Preis und den Publikumspreis. Als Kurator leitete er das Studio Я des Maxim Gorki Theaters und das Internationale Forum des Theatertreffens der Berliner Festspiele. In seinen Texten ist natürlich immer alles wahr.
Portrait von Tansu Kayaalp
83. Fikri Anıl Altıntaş
Fikri Anıl Altıntaş ist Autor und schreibt über Männlichkeiten, Antifeminismus und (De)Konstruktion von migrantisch markierten Männlichkeiten. Er studierte in Tübingen, Berlin und Istanbul und ist ehrenamtlicher #HeForShe Deutschland-Botschafter von UN Women Deutschland. Seine Texte erschien u.a. bereits bei Deutschlandfunk Kultur, Berliner Ensemble oder ZEIT Online. Sein Debüt Im Morgen wächst in Birnbaum erschien 2023 im btb Verlag, sein jüngster Lyrik-Band Geografie der Unruhe im SUKULTUR Verlag.
Portrait von Maria Schöning
84. Mariann Yar
Mariann Yar, 1993 in Budapest geboren, ist eine deutsch-afghanische Schauspielerin, die an den Schnittstellen von Schauspiel und machtkritischem Theater tätig ist. Sie arbeitet sowohl in Stadt- und Staatstheatern als auch in der freien Szene, mit einem Schwerpunkt auf Antirassismus und intersektionalem Empowerment. Nach ihrem Schauspielstudium an der Universität der Künste wurde sie Teil des künstlerischen Leitungskollektivs des Berliner Ringtheaters sowie Vorstandsmitglied von Stabiler Rücken e.V., wo sie sich gemeinsam mit anderen BIPoCs und jüdischen Künstler*innen gegen Rassismus und Antisemitismus in der deutschsprachigen Film- und Theaterszene engagiert. Seit 2024 ist sie außerdem Teil des Doris Crea Kollektivs. Mit ihrem Schaffen steht sie für eine neue Generation Theaterschaffender, die über die Genregrenzen hinweg kreative Mitsprache einfordern und damit zum künstlerischen und politischen Mehrwert zeitgenössischer Darstellender Kunst beitragen.
85. Lorenzo Pignataro
Lorenzo Cherubino Pignataro (he/they), geboren am 25. Oktober 1988 in Hannover als Kind italienisch-polnischer Gastarbeitender, ist eine*r queere*r Künstler*in, Choreograf*in und Aktivist*in. Im Bereich Performance und Theater setzt Pignataro auf innovative und zeitgemäße Ansätze, mit denen neue Maßstäbe gesetzt werden. Pignataro etabliert zudem das erste postmigrantische hannoveranische Festival "Fluid Identity 2.0", das sich der Sichtbarkeit von Vielfalt widmet und den Diskurs um Identität und Zugehörigkeit neu belebt. Mit diesen Projekten fördert Pignataro die postmigrantische und queere Gesellschaft, engagiert sich für Inklusion, kulturelle Vielfalt und soziale Gerechtigkeit und liefert Inspiration für zahlreiche Institutionen, die ebenfalls versuchen, diese Werte zu fördern.
Portrait von Simona Bednarek
86. Andrej Agranovski
Andrej Agranovski wurde 1996 in Würzburg geboren. Bereits während des Studiums an der Theaterakademie August Everding in München und am Staatlichen Institut der Darstellenden Künste in St. Petersburg begann seine künstlerische Arbeit als Schauspieler und Theatermusiker. Es folgten Engagements am Residenztheater München, dem Staatstheater Wiesbaden, dem Staatstheater Hannover und von 2020 – 2024 ein Festengagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Dort war er Teil der Schauspielleitung, im Rahmen des strukturellen Reformprozesses der Sparte. Momentan arbeitet Andrej Agranovski als freischaffender Schauspieler, Regisseur, Komponist und Sounddesigner für Theater, Film, Ballett und in den Bildenden Künsten.
87. Mara Martinez
Mara Martínez ist 1987 in Bogotá, Kolumbien geboren. Seit 2007 lebt sie in Deutschland. Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin assistierte sie bei mehreren internationalen Theater-, Performance- und Tanzfestivals (Festival Theaterformen, AfriCologne, Meteor und Oktoberdaans) in den Bereichen Dramaturgie, Regie und Produktion. Ihr großes Interesse liegt auf interdisziplinären Projekten der Darstellenden Künste mit intensiven Rechercheprozessen. Bei den Recherchen baut sie oft Netzwerke auf und findet dabei “Expertinnen des Alltags“ für ihre Projekte. Seit 2019 arbeitet sie eng mit CHICKS zusammen und seit 2021 ist sie Teil des Künstlerischen Leitungsteams.
Zusammen mit Julia Wissert und Hannes Oppermann formte sie 2019 die UNIVERSEN. Jüngst produzierte Mara zusammen mit und unter der Regie von Lola Arias The Days Out There.
89. Leonard Dick
Leonard Dick, geboren 1992 in Hannover, ist als Schauspieler und Theaterregisseur ein Spezialist im Erarbeiten von Stückentwicklungen, die aus einer kollektiven Arbeit mit den jeweiligen Produktionsteams als zeitgenössische Theatertexte nah an den Spieler*innen entstehen. Während seines Schauspielstudiums an der Theaterakademie August Everding in München spielte er u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Residenztheater München und am Wiener Burgtheater. Für seine erste Regiearbeit „Bent – Rosa Winkel“, die er zusammen mit Andrej Agranovski 2019 im studentischen Kontext verwirklichte, wurde er damals mit dem 2. Preis der Jury beim 62. Spoleto Festival ausgezeichnet. Momentan ist er Teil des Ensembles am Badischen Staatstheater Karlsruhe und arbeitet parallel als Regisseur an diversen Theatern in Deutschland (Schauspiel Hannover, Stadttheater Ingolstadt, Theater Konstanz und Landestheater Neuss).
Mit dem Doris Crea Kollektiv wurde er 2024 zum Plug & Play Festival für junge Regie am Staatstheater Mainz eingeladen.
90. Franciska Petsch
Franciska R. Petsch ist Wissenschaftler:in und arbeitet interdisziplinär in den Bereichen sozialer Gerechtigkeit, Organisationsstrukturen und Gesellschaftsanalysen. Mit Forschungsinteresse an gerechteren und diskriminierungssensiblen Rahmenbedingungen, hinterfragt Franciska globale Machtverhältnisse kritisch und richtet kontextspezifisch den Blick auf die notwendigerweise tiefgreifende Transformation von tradierten Strukturen.
Durch weitreichendes Engagement in Kunst, Kultur, Sport und Bildung als auch der Mitarbeit in Dachverbänden, Gremien und der Politik, versammelt Franciska ein starkes Netzwerk von Akteur:innen um sich, das sich für einen intersektionalen und inklusiven Ansatz einsetzt, sodass durch die Erweiterung bestehender Räume als auch die Schaffung neuer, Differenzen nicht nur anerkannt, sondern als essenzieller Bestandteil und Bereicherung von Gesellschaft(en) gewürdigt und gefeiert werden (können). Mit Fokus auf Schwarze Kunst in weißen Häusern wurde 2023 gemeinsam mit Visál J. Kim so beispielsweise die Ausstellung MY SUN IS BLACK & QUEER als kraftvolle Hommage an die Bedeutung von Identität(en) realisiert, welche einen Begegnungsraum bei gleichzeitiger Repräsentation ermöglichte, an der Installation THE GROWING FRO von GURLZ WITH CURLZ mitgewirkt, oder 2024 der Verein ROOTS against racism in sports gegründet, um echte Transformation multidimensional und durch kollektives Handeln voranzubringen.
Parallel dazu ist Franciska freiberuflich tätig, um Wissen in Fortbildungsreihen zu vermitteln. Diese Arbeit dient als praxisnaher Beitrag zur Sensibilisierung und zum Empowerment von Menschen, die in Schlüsselpositionen für den gesellschaftlichen Wandel stehen. So entsteht ein wechselseitiger Dialog zwischen Kunst, Bildung und Aktivismus, in denen Ideen nicht nur gedacht, sondern auch sortiert und gelebt werden
Portrait von Simona Bednarek