Schauspiel

Das wirkliche Leben

nach dem Roman von Adeline Dieudonné
in der Übersetzung von Sina de Malafosse
in einer Bearbeitung von Frederik Tidén und Ran Chai Bar-zvi

Deutschsprachige Erstaufführung

ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Für diese Produktion sind leider derzeit keine weiteren Termine geplant.

„So eine Zeitmaschine zu bauen, ist kein Zuckerschlecken. “
Eine graue Reihenhaussiedlung am Rande einer Stadt. Am Ende einer Häuserreihe, im Eckhaus, da wo hinter dem Garten das Galgenwäldchen beginnt, lebt die Familie der namenlosen Protagonistin: Vater, Mutter, Tochter und Sohn. Der Vater, Angestellter in einem Vergnügungspark, ist Großwildjäger und füllt mit seinen Trophäen einen ganzen Raum. Die Mutter – scheinbar mehr Amöbe als Frau – kann sich nur bei der Pflege ihrer Zwergziegen frei bewegen. Die Kinder werden Zeug:innen eines Unfalls. Der Sohn verliert daraufhin sein Kinderlachen. Und die Tochter schwört sich, Raum und Zeit zu überwinden, um ihm dieses zurückzugeben.
Was zeichnet uns aus? Welche Zufälle bestimmen unser Leben? Haben wir unser Schicksal in der Hand? Können wir das Geschehene rückgängig machen?
Die belgische Schauspielerin und Autorin Adeline Dieudonné erzählt über den Verlauf mehrerer Sommer eine beklemmende Familiengeschichte. Im Mittelpunkt steht die Tochter, die nicht nur versucht, die Unschuld ihres Bruders zu retten, sondern dabei auch die erhofften und unverhofften Hürden des Erwachsenwerdens nehmen muss.
Ran Chai Bar-zvi ist Regisseur und Bühnenbildner. Dieudonnés ungewöhnlicher und bewegender Roman Das wirkliche Leben wird nach Dark Room seine zweite Arbeit am Schauspiel Hannover sein.

Der Roman Das wirkliche Leben von Adeline Dieudonne ist bei der dtv Verlagsgesellschaft erschienen.

Inhaltshinweis:
Die Inszenierung Das wirkliche Leben beschäftigt sich mit dem Thema häusliche Gewalt. Auf Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen waren oder sind, können die dargestellten Handlungen (re-)traumatisierend wirken.
Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sowie ihre Angehörigen und Freund:innen finden hier Hilfe und Informationen: weisser-ring.de

Hinweis für sensorisch empfindliche Personen: Bei der Produktion Das wirkliche Leben kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.

Regie und Bühne Ran Chai Bar-zvi
Kostüme Belle Santos
Chorleitung Sabine Kleinau-Michaelis
Dramaturgie Friederike Schubert
Fassung und Bearbeitung Frederik Tidén




Mit Kinderchor der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover

Hannoversche Allgemeine Zeitung

„Schon das Buch ist ein Ereignis, rotzig, brutal, witzig, verzweifelt – und hoffnungsfroh. Und die Inszenierung steht dem in nichts nach. (…) Dieses Mädchen wird von Alrun Hofert gespielt, und es kann keine bessere Besetzung geben. Zärtlichkeit, Ruppigkeit, Entsetzen, Angst, und dann das langsame Erwachen der eigenen Person, die Selbstbehauptung – all das bringt sie mit ein paar Veränderungen ihrer Stimme, ihrer Körperhaltung, ihrer Blicke so gekonnt rüber, dass es atemberaubend ist … Sie offenbart mehr von der Seele des Mädchens, als es die Autorin mit ihren Wörtern tut.“

Neue Presse

„Das Kraftzentrum des Abends aber ist Alrun Hofert als Alex. Nicht zum ersten Mal entfaltet die eher zierliche Darstellerin auf der Bühne eine ungeheure Präsenz, und man nimmt ihr ohne weiteres den Spagat zwischen Kindheit und beginnendem Erwachsenenleben ab – da wirkt nichts aufgesetzt.“

Cellesche Zeitung

„Ein intensiver Theaterabend ist dies allemal, nicht zuletzt durch das großartige Ensemble: Überzeugt schon Sebastian Jakob Doppelbauer als wortloser Max, ist Alrun Hofert in der Rolle der Alex nachgerade ein Phänomen. Ihr nimmt man einfach alles ab – dieser Auftritt gehört zu den stärksten Performances der laufenden Spielzeit im Schauspiel Hannover.“

Programmheft zu „Das wirkliche Leben“
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