Schauspiel

Die Politiker

von Wolfram Lotz

ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Für diese Produktion sind leider derzeit keine weiteren Termine geplant.

„Die Politiker knacken die Nüsse. Es klingt wie Schüsse.“
„Die Politiker die Politiker die Politiker / die Politiker – / Die Politiker die Politiker die Politiker / die Politiker die Politiker – / Die Politiker gehen die verschneiten Abhänge hinab / ich sehe sie aus der Entfernung / Was haben sie vor?“ So beginnt das Theatergedicht von Wolfram Lotz. In poetischen Sprachbildern und musikalischen Wortkaskaden beschreibt der u.a. mit dem deutschen Dramatikerpreis ausgezeichnete Autor die an die Bezeichnung „Politiker“ gebundenen Erwartungshaltungen. Immer tiefer bohrt sich das, was die Politiker können, müssen, dürfen, sollen, nicht sollen und nicht dürfen und überhaupt nicht dürfen, durch das Gehör ins Gehirn und setzt sich bis ins Private fort. Ohne Punkt und Komma fragt Lotz nach unserer eigenen Verantwortlichkeit und der von denen da oben und verwischt diese Grenzen in der nächsten Zeile gleich wieder mit Wumms und Verve. Ein eiskalter Platzregen unbändiger Sprache mit einem Furor, einer Not, einer Trauer und – einem übermütig hüpfenden Witz. Lotz denkt und redet und lacht an gegen Vorurteile und ruft dazu auf, Schuld nicht bei anderen zu suchen und Verantwortung zu deleg­ieren, sondern selbst zu handeln. Der Text ist ein Hilferuf aus der Quarantäne, deren Einsamkeit nur kurz vom Besuch einer Katze unterbrochen wird.
Marie Bues, freie Regisseurin seit 2008 und seit 2013 Intendantin des Theater Rampe in Stuttgart, die in der Spielzeit 2019/20 bereits Köcks Antigone. Ein Requiem für den Ballhof Eins inszenierte, bringt dieses apokalyptische Sprachspiel aus Poesie und Kalauern auf die Bühne.

Regie Marie Bues
Bühne Carolin Gödecke
Kostüme Lara Nikola Linnemeier
Dramaturgie Barbara Kantel


Neue Presse

Ein Stück der Stunde. (…) Bernhard Conrad beherrscht den Duktus all der leisen und lauten Demagogen. Bei ihm klingt’s knallkomisch. Bizarr und oft nahe am Kalauer. (…) Bärbel Schwarz schrammelt an der Gitarre wie weiland Billy Bragg, trommelt mit schönster Punk-Attitüde und jodelt am Klavier.

Hannoversche Allgemeine Zeitung

Die Politiker ist ein großer Gesang, der Privates und Öffentliches zusammenbringt, ein Redefluss, der einen mitreißt und verschlingt, ein staunenswerter Textstrudel, eine großartige Beschwörung der Gegenwart und der Welt. (…) Bernhard Conrad spricht mit hörbarer Leidenschaft fürs Sprechen. Er kostet die Worte aus, akzentuiert und modelliert.

TAZ

Der Malstrom des alleingelassenen Alltagsbewusstseins ist schon ein entzückend kauziges Fest an- und aufgerissener Überlegungen, der Klangstrom der Inszenierung macht daraus ein formidables Konzerterlebnis.

Programmheft zu „Die Politiker“
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