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Judith © Kerstin Schomburg
Übersicht
„Schade, dass ich alles, was ich achte, vernichten muss.“
Die Angst geht um in der Stadt Bethulien. Wie im Rausch zieht Holofernes, Feldherr des größenwahnsinnigen Königs Nebukadnezar, durch die Lande und bezwingt ein Volk nach dem anderen. Kein Gott, keine Moral, keine Prinzipien – Holofernes kennt nur den Sieg und der legitimiert jede Grausamkeit. Von Allmachtsphantasien besessen, lässt er verkünden, dass jenes Volk, das sich als letztes seiner Stärke unterwirft, ausgelöscht wird. Die Drohung wirkt. Ein Gegner nach dem anderen ergibt sich. Eine Spur von Verwüstung hinter sich herziehend, steht Holofernes nun vor den Toren der letzten Festung. Der Tod des Volkes scheint gewiss. In diese ausweglose Situation tritt Judith: Sie will den grausamen Heerführer verführen, um ihn dann im Schlaf zu ermorden.Nach ihrer Inszenierung des Werther lässt die Regisseurin Lilja Rupprecht mit Judith zwei leidenschaftlich Rasende ganz anderer Art aufeinanderprallen: Holofernes, dem alle menschlichen Werte nichts gelten, trifft auf Judith, die, um ihr Volk zu retten, bereit ist, schuldig zu werden. Doch wird sie ganz anders schuldig, als sie es vermutete – hingerissen ist sie von Holofernes, berauscht, erregt, verfallen. Das Ideal und das Leben scheinen unvereinbar.
Hebbels Drama dreht sich nicht um die biblische Erretterin Israels, die reinen Herzens in großem Zorn den Feind bezwingt. In Judith rückt er das Menschsein in all seinen Widersprüchlichkeiten ins Zentrum.
INTERVIEW
„Das Patriarchat in unseren Köpfen“ – Wir sprechen mit Sabine Orléans und Sebastian Jakob Doppelbauer über die unterschiedlichen Deutungsmuster von Hebbels Judith: staatstheater-hannover.de/de_D...
Regie Lilja Rupprecht
Bühne Anne Ehrlich
Kostüme Annelies Vanlaere
Musik Romain Frequency
Video Moritz Grewenig
Chorleitung Christine Groß
Dramaturgie Johanna Vater
Angela Braun,