Schauspiel

saufen fechten heidelberg

Eine Theaterperformance zu studentischen Verbindungen und Burschenschaften in Heidelberg
Gastspiel vom Theater und Orchester Heidelberg

ca. 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Fr, 11.04.2025 | 19:30 – 20:50 Uhr
21,00 € | erm. ab 5,00 €
Ballhof Zwei |  
anschließend Publikumsgespräch |  
21,00 € | erm. ab 5,00 €
Sa, 12.04.2025 | 19:30 – 20:50 Uhr
21,00 € | erm. ab 5,00 €
Ballhof Zwei |  
anschließend Publikumsgespräch |  
21,00 € | erm. ab 5,00 €

Das Institut für Kontrolle und Exzess, zu dem auch Regisseurin Goldie Röll gehört, deren Erfolgsinszenierung Betonklotz 2000 derzeit im Ballhof Zwei zu sehen ist, hat sich in eine Recherche über das Heidelberger Verbindungswesen gestürzt. Es sprach unter anderem mit Verbindungsstudent:innen, Aktivist:innen und Aussteiger:innen – und soll sogar in Verbindungshäusern zu Gast gewesen sein.
Getrieben von dem Versuch, in das undurchsichtige Gewebe von Verbindungen vorzudringen, entsteht ein immersiver Theaterabend über enge Freundschaft und toxische Männlichkeit, über geschätzte Rituale und schlecht gealterte Konventionen, über Nachwuchsförderung und gefährliche Seilschaften, über liberale Verbindungsbrüder und revisionistische Tendenzen, über Ehre, Fechten und Saufen und über entwürdigende Gewalt.
Ein Abend, der verbindet.

Regie und Text: Institut für Kontrolle und Exzess (Ida Feldmann, Naomi Kean, Goldie Röll, Finn Tubbe, Leon Wieferich)
Theaterpädagogik: Franziska Kühnle
Statisterie: Goldie Röll
Spielleitung: Paul Berg

Mit Leon Wieferich

Die Inszenierung thematisiert Rassismus, Sexismus und Antisemitismus auf sprachlicher Ebene. Alkoholmissbrauch wird auf darstellerischer Ebene thematisiert.
In der Inszenierung kommen Stroboskoplicht und laute Musik zum Einsatz.

„Packend und provokativ“: Als „durch und durch immersive Theatererfahrung“ in „stimmungsvolle[r] Örtlichkeit“ beschreibt Daniel Schottmüller den Abend in der Rhein-Neckar-Zeitung (12. April 2022). „Geschickt deutet die Inszenierung so die Verbindung aus Hierarchie und Wir-Gefühl an, die das Lebensgefühl eines Burschen ausmacht“, heißt es. Leon Wieferichs „fulminante Performance“ mache es dem Publikum schwer, zum Mitsingen, Mitraten und Aufstehen, Nein zu sagen. „Noch eindrucksvoller“ seien nur „die stummen Momente“. „Als der Alleinunterhalter in rasantem Rapper-Tempo die Gruppierungen und Positionen im Verbindungswesen herunterbetet, raunen die anwesenden Studenten anerkennend.“ Im Publikumsgespräch – „eine angeregte Diskussion“ – gäben die Student*innen zu, „dass das Stück gut recherchiert sei“.

Leon Wieferich gelte „Anerkennung für die schauspielerische Leistung“ und „Respekt für die körperliche Hingabe an die Rolle“, so der Mannheimer Morgen (11. April 2022). Und resümiert: Ein „zwischen Humor, Absurdität und Verstörung „changierende[r] Abend“. Sarah Hinney nennt die Theaterperformance „einem eindrücklichen, packenden Monolog“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 21. Mai 2022) und betont „den Balanceakt, der dem Kollektiv mit dem Stück gelungen ist“: „Die [Verbindungs]Studenten und Alten Herren […] wirken regelrecht stolz. Die Blicke der anderen zeugen von Ekel.“ Ein Blick auf den Spielplan zeige, dass alle Veranstaltungen ausgebucht seien – in der nächsten Spielzeit werde „saufen fechten heidelberg“ aber wieder aufgenommen.

Ein Interview von Janis El-Bira mit Leon Wieferich für Deutschlandfunk Kultur, gesendet am 9. April 2022 in der Sendung Rang 1, hören Sie hier.