3. Sinfoniekonzert: Träume

Hannah Kendall (*1984)
Disillusioned Dreamer (2018)
Europäische Erstaufführung

William Kraft (1923 – 2022)
Konzert für Pauke und Orchester Nr. 1

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur Eroica op. 55

Einführung: 45 Minuten vor Beginn

ca. 1 Std. 50 Minuten, eine Pause

Für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren

Termine und Karten

Für diese Produktion sind leider derzeit keine weiteren Termine geplant.

„I have a dream.“
Was verbindet Hannah Kendall mit Ludwig van Beethoven? Welche Themen haben eine Schwarze Komponistin von heute, 1984 als Tochter guyanischer Einwanderer in London geboren, und der wohl meist gespielte Klassiker gemeinsam? Das 3. Sinfoniekonzert zeigt: Beide haben Träume. Träume von einer besseren Welt. Diese Träume und deren Risse, Brüche, Enttäuschungen finden ihr Echo in der Musik.

Mit ihrem Titel Disillusioned Dreamer zitiert Kendall den Roman Invisible Man von Ralph Ellison, Klassiker der afroamerikanischen Nachkriegsliteratur und Lieblingsbuch von Barack Obama. Für diesen „unsichtbaren“, namenlosen Schwarzen kreiert sie eine spannungsgeladene Musik von disparater Einsamkeit und energischer Verdichtung – in Hannover in europäischer Erstaufführung zu hören. Alles andere als unsichtbar war der französische General und Konsul Napoleon, der Ludwig van Beethoven zu seiner 3. Sinfonie inspirierte: Buonaparte war zunächst als Titel vorgesehen, Anklänge an französische Revolutionsmusik lassen Beethovens Begeisterung für die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit musikalisch anklingen. Doch der Traum des Komponisten platzte mit der Selbstkrönung Napoleons – und unter dem neuen Titel Sinfonia eroica erzählt die berühmte Sinfonie nun auch von Grenzen des Heldentums und enttäuschten Hoffnungen.

In seiner Reihe der Konzerte mit Solist:innen aus den eigenen Reihen spielt das Niedersächsische Staatsorchester das 1. Paukenkonzert von William Kraft, der nicht nur lange Paukist des Los Angeles Philharmonic Orchestra, sondern auch dessen erster Composer in Residence war. Arno Schlenk, seit 1999 Solo-Pauker des Niedersächsischen Staatsorchesters, präsentiert den Solo-Part als perkussive Performance mit faszinierender Körperlichkeit und überraschenden Klängen – so ist die Pauke einmal nicht in der letzten Reihe des Orchesters, sondern als vielseitiges Soloinstrument zu entdecken.

Dirigent Jonathan Stockhammer


Solist (Pauke) Arno Schlenk


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