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Postmigrantische Drag-Persona, polnisch-deutsche Erinnerungskultur und queeres Geflüster bei den Universen: Tubi Malcharzik & Team begeben sich mit PASKUDNIK auf die Suche nach einer Lücke im Familiengedächtnis; dem Wort, das oft die Lippen des Großvaters verließ, um das Enkelkind zu rufen.
Eine eindeutige Übersetzung des Wortes PASKUDNIK gibt es nicht. Zwischen dem Esstisch einer oberschlesischen Familienfeier und der Oberfläche einer Dating-App berührt die Performance Fragen zu Geschlechterrollen und Sexualität, Antislawismus und Queerness.
Einhundert Jahre nach der Volksabstimmung in der Grenzregion Oberschlesien, fünfzig Jahre nach dem Kniefall Willy Brandts und nachdem die Familie im Grenzdurchgangslager Friedland in der Bundesrepublik Deutschland ankam, nimmt Tubi Malcharzik das Wort PASKUDNIK zum Ausgangspunkt, um gemeinsam mit einem interdisziplinären Team deutsch-polnische Migrationsgeschichte rückwärts aufzurollen. Durch immersive Soundflächen, Erzählteppiche und Imagination öffnen sie einen queeren und postmigrantischen Erinnerungsraum. Sie laden das Publikum an den Esstisch einer oberschlesischen Familienfeier und auf die Oberfläche einer Dating-App ein, bis diese Orte sich für die Dauer eines Songs verbinden. Anhand von einem roten Samtkleid, Mythen zu hohen Wangenknochen, sowie Songs von t.A.T.u. und Peter Alexander berührt die Performance Fragen zu Geschlechterrollen und Sexualität, Queerness und Antislawismus, sowie polnisch-deutscher Erinnerungskultur.
Ein Projekt von Tubi Malcharzik & Team, produziert von Die Soziale Fiktion, in Koproduktion mit NFT – Netzwerk Freier Theater, LOFFT – DAS THEATER Leipzig, Schwankhalle Bremen und brut Wien. Das NFT wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms Verbindungen fördern des Bundesverbands Freie Darstellende Künste. Das Gastspiel in Hannover wird gefördert durch das Kulturbüro der Stadt Hannover. Das Projekt wurde durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Stadt Leipzig – Kulturamt gefördert. Die Adaption und Premiere in Österreich wird gefördert von der Stadt Wien Kultur.
Dramaturgie: Isabelle Edi
Musik & Sound: Luyu Zou, (mohammad) adika rahman
Kostüm: Anna Schall
Künstlerische Mitarbeit & Übertitel: Julia Kostka, Natalie Pielok (Grupa Mauczka)
Produktionsleitung & Künstlerische Mitarbeit: Marten Flegel aka Marty Damour
Lichtdesign: Josephine Mielke
Polnische Übersetzung: Agnieszka Kozłowska
Englische Übersetzung: Desz Debreceni
Bühnenbild-Mitarbeit: Amelie Sabbagh
Beratung: Marie-Christin Rissinger
Danke an Zuzanna Zając, Paweł Świerczek, LaQuèfa, Magdalene Gööck, Paweł Matusz
Tubi Malcharzik (keine Pronomen, they/them) lebt und arbeitet als Performer:in, Dramaturg:in und DJ in Hannover und Wien. Ausgehend von autobiografischen Erfahrungen beschäftigt sich Malcharzik in Performances, Videoarbeiten und Hörstücken mit queerer Erinnerung, Abstract Drag, deutsch-polnischer Migrationsgeschichte und scheinbar unmöglichen Duetten – sowohl Solo (COMEBACK, PASKUDNIK) als auch in Form von kollektiven Arbeiten (Funken bis Uranus, Sprachnachrichten über Schlonsken). Die Arbeiten wurden u.a. in der Schwankhalle (Bremen), im HAU (Berlin), PACT Zollverein (Essen), brut (Wien), Pawilon (Poznań) und Ost-Passage Theater (Leipzig) gezeigt. Neben der künstlerischen Arbeit ist Tubi auf der Tanzfläche zuhause, Gründungsmitglied des queer-feministischen DJ-Kollektivs 'soft spot' und legte als aua&angst u.a. auf dem Hyperreality Festival (Wien), Fuchsbau Festival (Hannover), transmediale (Berlin) und bei der dyke* night (Witten) auf.
Die Performance dauert ca. 60 min.
In der Performance werden deutsche und polnische Laut- und Schriftsprache verwendet. Überwiegend findet die Performance in deutscher Lautsprache mit polnischen Übertiteln statt.
Es werden Nebeleffekte und Moving Lights eingesetzt.
In der Performance wird Antislawismus thematisiert.