„Die Liebe wird mit mir sterben.“
Es herrscht Krieg, in den Palästen und in den Köpfen. Die Ursachen sind längst verwischt, dem Feind gebührt ewiger Hass. Giulietta gerät, in nüchternem Ehrgefühl gegenüber ihrer Familie und in grenzenloser Liebe zu Romeo, schmerzlich zwischen die Fronten. Gesangsbögen von endloser Schönheit machen die tiefen Gefühle der Figuren unmittelbar erfahrbar, Bellini verführt mit purer Leichtigkeit und Eleganz und fordert stimmliche Höchstleistungen. Somit wird die Lyrische Tragödie auch: ein musikalisches Fest.
Zwei Teenager, die einander heftig lieben, ein unlösbarer Gesellschaftskonflikt, der sie voneinander trennt, ein Schlaftrunk, der Rettung sein soll und am Ende den Tod bringt – Romeo und Julia ist die berühmteste Liebesgeschichte aller Zeiten, bekannt geworden durch William Shakespeare. Sein gleichnamiges Drama ist in den Künsten unzählige Male verarbeitet worden. Die Oper I Capuleti e i Montecchi erzählt den Stoff, ausgehend von italienischen Quellen, mit frischem Blick: Sie konzentriert sich auf die letzten 24 Stunden im Leben von Romeo und Julia, die hier Giulietta heißt, und auf den engen Rahmen von Giuliettas Zuhause. Hier entfalten sich große Gefühle: Mit schneidend-süßen Arien und Gesangsnummern geht die Story direkt unter die Haut.
Dominiert wird das Geschehen von dem erbitterten Krieg der Capuleti und der Montecchi, den Familien von Romeo und Giulietta. Die Situation hat sich jüngst dadurch verschärft, dass der Sohn des Anführers der Capuleti, Giuliettas Bruder, von Romeo ermordet wurde – die Capuleti schwören nun erbittert auf Rache. Giulietta leidet unter all dem am meisten: Sie ist die einzige Frau inmitten einer gewaltbereiten Männergesellschaft. Und sie liebt Romeo und ihren Vater zugleich. Ihre blühende Jugend und Hoffnungen sind zerbombt, Fluchtwege und Gedanken versperrt, die Liebenden erwartet das Unglück.
Für das Belcanto-Genie und den späteren Komponisten von Norma, Vincenzo Bellini, bedeutete die Oper I Capuleti e i Montecchi den internationalen Durchbruch. Er verführt mit purer Leichtigkeit und Eleganz, mit subtilen Melodien und spritzigen Marschrhythmen. Gesangsbögen von endloser Schönheit machen die tiefen Gefühle der Figuren unmittelbar erfahrbar und fordern stimmliche Höchstleistungen. Mit grandiosen Jungstars aus dem Ensemble der Staatsoper Hannover wird die Lyrische Tragödie auch: ein musikalisches Fest.
Szenische Einstudierung der Wiederaufnahme Amna Shadad
Romeo Simone McIntosh
Statisterie der Staatsoper Hannover,
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HAZ
Jörg Worat
Was Meredith Wohlgemuth als Giulietta und Nina van Essen als Romeo in ihren liedhaften Arien und Duetten bieten, ist atemberaubend intensiv (...) Regisseur Michael Talke gelingt es, die vielfältigen Spannungsverhältnisse, die in Bellinis Oper eingeschrieben sind, plastisch herauszuarbeiten. Und er erzählt – unaufdringlich, aber unübersehbar – auch von heute.
Deutschlandfunk
Elisabeth Richter
Beide [Meredith Wohlgemuth und Nina van Essen] sangen und spielten aber grandios. Das Schluss- und Abschlussduett gelang unglaublich bewegend. Aber auch etwa Marco Lee als Tebaldo (…) brillierte mit feingeführtem Tenor. (…) Eine sehr lohnende Produktion, die zeigt, dass Bellinis Romeo und Julia-Version viel öfter auf den Spielplänen stehen sollte.
Neue Musikzeitung
Ute Schalz-Laurenze
(…) der Abend unter der Leitung von Andrea Sanguineti wurde zu einer Sternstunde.