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Die jungen Heldinnen unserer Zeit heißen Greta Thunberg und Luisa Neubauer, Malala Yousafzai und Nadja Murad. Vehement und eigensinnig kämpfen sie für eine bessere Welt und stürmen damit gegen eine zunehmend unsolidarische Gesellschaft an. Dabei treffen sie nicht nur auf Zustimmung. Sie werden als Fanatikerinnen beschimpft und bezichtigt, im Bund mit Sozialist:innen oder Kommunist:innen für den eigenen Ruhm zu handeln.
In Ronny Jakubaschks Inszenierung der 1888 edierten Novelle Theodor Storms kollidieren die soziale Inkompetenz eines von der Richtigkeit seines Tuns besessenen jungen Mannes und die überkommenen Glaubensgrundsätze einer nicht minder fanatischen Gesellschaft.
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Wie Storms Vorlage verweigert sich die Produktion einer Moral: Alle Figuren handeln auf ihre Art nachvollziehbar und machen dabei Fehler, alle sind grundunsympathisch, gerade Scherers Deichgraf, der zwischen Genie, Wahn und Arroganz in seinen Tod und sein Nachleben als geisterhafter Schimmelreiter manövriert. Die Inszenierung bezieht einen Text des klassischen bürgerlichen Kanons erstaunlich unverändert auf eine aktuelle Situation.“
Neue Presse
„Jakubaschks Inszenierung ist bei aller sprachlichen Werktreue radikal aktuell, die Bühne (auch für die Kostüme zuständig: Heike Mondschein) ist eine Projektionsfläche samt schiefer Bahn, auf der unterschiedliche Lesarten angeboten werden. (…) Vom staunenden Jüngling wandelt sich Tom Scherer zum von eigener Hybris zerfressenen Tyrann. Die Macht ist stark im jungen Deichgrafen.“