Schauspiel

Fremd

von Michel Friedman

Uraufführung

ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Mi, 13.12.2023 | 19:30 – 21:10 Uhr
17,50 € – 43,50 € | erm. ab 5,00 € Mix-Abo IV, Großes Mix-Abo
Schauspielhaus |  
Einführung 18:45 Uhr |  
17,50 € – 43,50 € | erm. ab 5,00 € Mix-Abo IV, Großes Mix-Abo
Di, 16.01.2024 | 19:30 – 21:10 Uhr
19,00 € – 45,50 € | erm. ab 5,00 € Abo Dienstag II
Schauspielhaus |  
anschließend Nachgespräch |  
19,00 € – 45,50 € | erm. ab 5,00 € Abo Dienstag II
Sa, 27.01.2024 | 19:30 – 21:10 Uhr
23,00 € – 49,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Samstag II, Winter Trio
Schauspielhaus |  
23,00 € – 49,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Samstag II, Winter Trio

„Irgendwo im Nirgendwo hänge ich. Irgendwo im Nirgendwo lebe ich.“
„Irgendwo im Nirgendwo lebe ich. / Ein Zuhause? / Eine Heimat? / Was verstehen Sie darunter? / Welchen Preis zahlen sie dafür?“ Es ist ein Kind, das hier spricht. Die Welt, in der es lebt, ist ihm fremd, manchmal ist es sich sogar selbst fremd. In Frankreich ist es geboren. In den sechziger Jahren ist es nach Deutschland immigriert. Die Familie überlebte die Shoah und nun soll das Kind leben – nur wie?
Berührend und poetisch verleiht Michel Friedman den Gedemütigten und Ausgegrenzten eine Stimme. Exemplarisch greift er ein Menschenschicksal heraus, durchläuft dessen Biografie und schafft einen Text über eine Welt, in der das Fremdsein Alltag ist und das Leben darin als gefährlich empfunden wird. Es geht um Angst genauso wie um Liebe, um Einsamkeit genauso wie um die Hoffnung, sie zu überwinden. Es ist ein Plädoyer für die Differenz und gegen die Unmenschlichkeit. Und das Kind? „Das Kind – es lebt.“
Stephan Kimmig wird sich Michel Friedmans außergewöhnlichem Text annehmen und ihn mit einem vierköpfigen Ensemble erstmals auf die Bühne bringen.

Inhaltshinweis
Um sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Fremd ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.

Thematisierung von:
- Rassistischer und antisemitischer Sprache
- Gewalt und Tod
- Depressionen
- Mobbing

Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.

Hannoversche Allgemeine Zeitung

„Umjubelte Uraufführung: (…) Fremd entpuppt sich als eindringliches Plädoyer für die Anerkennung der Besonderheit jedes einzelnen Menschen. (…) Der Text, in dessen Dienst sich alle Beteiligten voller Demut stellen, ist stark und trägt den Abend mühelos.“

Neue Presse

„Ganz uneitel und mit großer Intensität machen sich die vier den Text zu eigen. (…) Die Begeisterung im Theatersaal jedenfalls ist groß. Fast alle Zuschauenden erheben sich, bleiben so lange stehen und applaudieren so ausdauernd, wie man es im Schauspielhaus nur selten erlebt. Allein in diesem Moment wird der Raum zu einem Gemeinschaftsort, und man ist sich ein bisschen weniger fremd.“

Süddeutsche Zeitung

„Als einer der empathischsten Regisseure im deutschen Theater widmet sich Stephan Kimmig ganz den Gefühlen der Trauer und gibt den verschiedenen Stimmen, die Friedman in Fremd dazu aufruft, unterschiedliche Unsicherheiten als Referenz mit. (…) Nur in einigen kurzen Momenten musikalischer Gemeinsamkeit, wenn die vier Traurigen gemeinsam singen, wärmt etwas Hoffnung für alle den Abend, dass Fremdheit sich vertreiben lässt – und zwar nicht dadurch, dass man Fremde vertreibt.“

Nachtkritik

„Stephan Kimmig hat Fremd nun auf die Bühne gebracht, mit einem vierköpfigen divers besetzten Ensemble, das einerseits geeignet ist, das Allgemeine aus dem Besonderen herauszukitzeln, andererseits verschiedene Figuren des Textes personifiziert.“

Die deutsche Bühne

„Eine großartige, vor allem genaue Inszenierung. (…) Es gibt keine Reize an diesem Abend, die von der Sprache ablenken, jedes Wort, jede Phrase muss sitzen und in den Ablauf passen. Die Schauspieler sind großartig, vor allem miteinander, im Zuhören, im nicht zu laut sein. (…) Wie sie zusammen spielen ist fast ein Gegenbild zu der beschriebenen „Familie“, behutsam, achtsam, liebevoll, mit zwei wunderbar reinen A-Capella-Gesängen zu viert.“

Programmheft zu "Fremd"
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