Fiordiligi Sarah Brady Dorabella Beatriz Miranda Guglielmo Luvuyo Mbundu Ferrando Marco Lee Despina Ketevan Chuntishvili Don Alfonso Yannick Spanier
Chor der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Wieder im Programm ab
05. April 2024
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
ca. 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause
Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
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Liebe als soziales Experiment: Mozarts letzte Zusammenarbeit mit dem Textdichter Lorenzo da Ponte ist ein bitterböses Kammerspiel über die Macht der Verführung und das Missverständnis, das man gemeinhin Treue nennt.
Zwei Männer glauben, auf die Gefühle ihrer Frauen bauen zu können – und werden bitter enttäuscht. Was als heiterer Karnevalsspaß beginnt, endet tragisch, denn die zynische Pointe lautet: Wer die Probe aufs Exempel macht, kann nur enttäuscht werden, denn jeder Mensch ist verführbar. Mit dieser Erkenntnis können die Figuren nicht zurück zur Unschuld, mit der sie angetreten sind; sie werden in der Ernüchterung weiterleben müssen, dass Liebe ein Konstrukt ist und Treue ein dehnbarer Begriff.
Regisseur Martin G. Berger, dessen Karriere in Hannover begann und der inzwischen in Städten wie Basel oder Dresden gefeiert wird, hat das Seziermesser gewetzt und setzt es an die Liebesvorstellungen unserer Zeit an. In den Kampf von Aufrichtigkeit und Libido spielt hier auch noch der Wettstreit der Eitelkeiten in einer sich selbst bespiegelnden Gesellschaft hinein. Die entscheidende Würze bekommt da Pontes Gedankenspiel dabei durch Mozarts nur scheinbar unparteiische Musik: Die überirdische Schönheit seiner Ensembles scheint nichts von der Flunkerei wissen zu wollen. Die Oper stellt dabei auch die Frage nach der Echtheit unserer so tief empfundenen Gefühle: Wenn meine Lüge so süß klingt, ist sie dann nicht automatisch ein wenig echt?
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Andreas Berger
Großartig gestaltet Kiandra Howarth die Arien der Fiordiligi, ihr Sopran bietet satte Tiefen, füllige Höhen und eine feine Geschmeidigkeit. Nina von Essen bringt für die Dorabella einen auch höhensicheren warmen Mezzo mit. Schön geschmeidig legt Marco Lee mit seinem kultivierten Tenor als Ferrando seine „Aura amorosa" hin. Und Hubert Zapiòr läuft mit kräftigem Bariton bei aller Weichheit im Herz-Duett auch zu dramatischer Emphase auf. Spielerisch sind sie alle eine Wucht (…)