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Eine wahre Geschichte: Zwei russische Teenager verstecken sich nach einem Streit mit ihren Eltern in einer Jagdhütte. Als ein Spezialkommando der Polizei sie aufspürt, eskaliert die Situation. Pausenlos sammelt das fünfzehnjährige Pärchen buchstäblich bis zum letzten Atemzug Viewer und Kommentare auf Social Media. Realität und digitale Wahrnehmung, Spiel und tödlicher Ernst überlagern sich auf dieser virtuellen Bühne. Am Ende sind Denis und Katya tot.
Wie asozial sind soziale Medien und virtuelle Gaffer? Wer trägt eine Mitschuld an der tödlichen Aktion? Die Polizei? Die Eltern? Wo verlaufen die Fronten der Gewalt und der Verantwortung? Durch das von Denis und Katya selbst preisgegebene Echtzeit-Material im Netz bleibt ihr Schicksal nicht privat, sondern wurde zur global wahrgenommenen Internet-Sensation. Wie blickt unsere Gesellschaft, aus der Distanz und in einer künstlerischen Übersetzung, analog und empathisch auf diese Tragödie zweier Teenager?
In Philip Venables Oper treffen gesprochene Textflächen und Live-Gesang auf klassischen Cello-Sound und Elektroakustik, analog und digital gehen vielschichtig ineinander über. Zwei Darsteller übernehmen alle Rollen, Gesang, Texte wie in einer TV-Schauspiel-Doku und Medienberichte wechseln sich ab. Denis und Katya aber bleiben als Figuren ausgespart. Die Berichte echter Beteiligter wie Denis‘ bestem Freund und von fiktiven – einer Nachbarin, einem Lehrer, einem Arzt, einer Journalistin – lassen das heutige Publikum anders auf diese moderne Tragödie blicken. Die Oper von Ted Huffman und Philip Venables über die letzten Stunden von Denis und Katya schlägt eine Brücke zurück in die analoge Welt – für reale Theater-Zuschauer:innen.
Der klassische Sound von vier Celli wird elektronisch abgenommen und mit Beeps und Klangcodes unseres digitalen Alltags konfrontiert. Mezzosopran, Bariton und Instrumentalist:innen, Musik, Text, Szene und Video sind gleichermaßen Darsteller, über Technik und live-Szene verbunden. Die Wirkungsmacht der Oper in der Sprache der Generation Social Media.
Cellesche Zeitung
Reinhald Hanke
Da in dieser Produktion alles konzeptionell ineinandergreift (…) kann hier eine neue Form eines Gesamtkunstwerks entstehen, die die Gattung Oper oder Musiktheater in die Gegenwart überträgt. Diese ganze Produktion ist als funkelndes Kleinod ein Highlight im Spielplan der Staatsoper Hannover.
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#Trailer
Denis & Katya
Die Oper zeichnet den wahren und tödlichen Verlauf einer Teenagerromanze nach und rückt die Rolle der sozialen Medien in den Fokus.
#BehindtheScenes
Eine Oper ohne Dirigent:in?
Die Technik macht's möglich: In Denis & Katya werden Gesang und Musik mit Click-Tracks über Kopfhörer live synchronisiert. Unser Musikalischer Leiter Maxim Böckelmann erklärt, wie das funktioniert.
#Teaser
Denis & Katya
Eine Tragödie im Livestream: Die Oper Denis & Katya geht dem tödlichen Ende einer Teenagerliebe auf die Spur – nach einer wahren Begebenheit.