Termine und Karten
Übersicht
Berührend und poetisch verleiht Michel Friedman den Gedemütigten und Ausgegrenzten eine Stimme. Exemplarisch greift er ein Menschenschicksal heraus, durchläuft dessen Biografie und schafft einen Text über eine Welt, in der das Fremdsein Alltag ist und das Leben darin als gefährlich empfunden wird. Es geht um Angst genauso wie um Liebe, um Einsamkeit genauso wie um die Hoffnung, sie zu überwinden. Es ist ein Plädoyer für die Differenz und gegen die Unmenschlichkeit. Und das Kind? „Das Kind – es lebt.“
Stephan Kimmig wird sich Michel Friedmans außergewöhnlichem Text annehmen und ihn mit einem vierköpfigen Ensemble erstmals auf die Bühne bringen.
eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2024
Seit 1984 präsentiert der Heidelberger Stückemarkt an 10 Tagen im Frühling die Avantgarde des Theaters: Neue Stücke werden gelesen und herausragende Uraufführungen der Theaterlandschaft reflektiert. Die 41. Ausgabe des Heidelberger Stückemarkts findet vom 26.04. bis 05.05.2024 statt. Informationen zu den weiteren eingeladenen Inszenierungen finden Sie unter www.theaterheidelberg.de
Um sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Fremd ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.
Thematisierung von:
- Rassistischer und antisemitischer Sprache
- Gewalt und Tod
- Depressionen
- Mobbing
Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Umjubelte Uraufführung: (…) Fremd entpuppt sich als eindringliches Plädoyer für die Anerkennung der Besonderheit jedes einzelnen Menschen. (…) Der Text, in dessen Dienst sich alle Beteiligten voller Demut stellen, ist stark und trägt den Abend mühelos.“
Neue Presse
„Ganz uneitel und mit großer Intensität machen sich die vier den Text zu eigen. (…) Die Begeisterung im Theatersaal jedenfalls ist groß. Fast alle Zuschauenden erheben sich, bleiben so lange stehen und applaudieren so ausdauernd, wie man es im Schauspielhaus nur selten erlebt. Allein in diesem Moment wird der Raum zu einem Gemeinschaftsort, und man ist sich ein bisschen weniger fremd.“
Süddeutsche Zeitung
„Als einer der empathischsten Regisseure im deutschen Theater widmet sich Stephan Kimmig ganz den Gefühlen der Trauer und gibt den verschiedenen Stimmen, die Friedman in Fremd dazu aufruft, unterschiedliche Unsicherheiten als Referenz mit. (…) Nur in einigen kurzen Momenten musikalischer Gemeinsamkeit, wenn die vier Traurigen gemeinsam singen, wärmt etwas Hoffnung für alle den Abend, dass Fremdheit sich vertreiben lässt – und zwar nicht dadurch, dass man Fremde vertreibt.“
Nachtkritik
„Stephan Kimmig hat Fremd nun auf die Bühne gebracht, mit einem vierköpfigen divers besetzten Ensemble, das einerseits geeignet ist, das Allgemeine aus dem Besonderen herauszukitzeln, andererseits verschiedene Figuren des Textes personifiziert.“
Die deutsche Bühne
„Eine großartige, vor allem genaue Inszenierung. (…) Es gibt keine Reize an diesem Abend, die von der Sprache ablenken, jedes Wort, jede Phrase muss sitzen und in den Ablauf passen. Die Schauspieler sind großartig, vor allem miteinander, im Zuhören, im nicht zu laut sein. (…) Wie sie zusammen spielen ist fast ein Gegenbild zu der beschriebenen „Familie“, behutsam, achtsam, liebevoll, mit zwei wunderbar reinen A-Capella-Gesängen zu viert.“
taz die tageszeitung
„Regisseur Stephan Kimmig überträgt den brüchigen, kraftvoll verdichteten Monolog der Vorlage in eine spannungsgeladene Familienkonstellation. (…) Auch ermöglicht der Abend einfühlsam, sich auf die fast selbstzerstörerischen Folgen des Holocaust für die zweite Generation einzulassen.“
Jüdische Allgemeine
„Das Bühnenbild ist so karg wie genial. (…) Es wirkt, als seien Friedmans Satzteilketten schon immer für die Bühne gedacht gewesen. Mutter, Vater, Sohn und Tochter - exzellent gespielt. (…) Das Timing der Inszenierung von Stephan Kimmig ist brillant, hat den Text so fest im Griff, dass 100 Minuten ohne Pause plötzlich vorbei sind.“
Entdecken
#Interview
Interview mit Michel Friedman
Michel Friedman beantwortet Ihre Fragen zur Uraufführung von Fremd.
#probenbesuch
Fremd
Interview mit Autor Michel Friedman sowie den Schauspieler:innen Stella Hilb und Alban Mondschein.
#Podcast
Wir müssen reden
Die erste Folge Wir müssen reden vom 08.10.2023 mit Michel Friedman im Gespräch.