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Übersicht
Alice Birch schafft ein Epos: Sie erzählt von Depressionen, von Mutterschaft, von bestechend klaren Analytikerinnen des Lebens, vom Kampf mit Sehnsüchten und der Suche nach dem Ich. Sie montiert die Biographien raffiniert nebeneinander. In ihrer Textpartitur finden die Geschichten gleichzeitig statt. Es entstehen drei Zeittunnel, die ineinandergreifen, sich aufeinander beziehen und sich voneinander abstoßen. Birchs Komposition ruft dabei nicht nur den Gedanken hervor, dass die drei Frauen durch ihr genetisches Erbe in der Todessehnsucht gefangen sind, sondern dass sich die gesellschaftlichen Strukturen erschreckend wenig verändern und sich Freiheit immer wieder nur im Tod finden lässt.
Lilja Rupprecht, die am Schauspiel Hannover bereits Werther und Woyzeck inszenierte, nähert sich Birchs gewaltiger Erzählung über Autonomie und Abhängigkeit an. In ihren Arbeiten sucht sie die Sprengung sowohl ästhetischer als auch inhaltlicher Sichtweisen, um die Wucht des Gefühls herauszudestillieren. Sie arbeitet unter anderem in Wien, Berlin und Frankfurt.
Inhaltshinweis:
Die Inszenierung zeigt Figuren mit Suizidgedanken, Depressionen und Suchterkrankungen. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen.
Menschen, die von Depressionen, Suizidgedanken oder Suchterkrankungen betroffen sind, sowie ihre Angehörigen finden hier Hilfe und Informationen:
www.suizidpraevention-hannover.weebly.com
www.buendnis-depression.de
www.deutsche-depressionshilfe.de
step-niedersachsen.de
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Das Schwere wird ganz leicht: (…) Regisseurin Lilja Rupprecht, die in Hannover schon den Woyzeck und den Werther inszeniert hat, leitet die Zuschauer durch die schwere Thematik auf leichte Weise, weil sie das Stück oszillieren lässt und wunderbare Bilder wie das findet, alle Akteure nahe aneinanderzustellen und sich synchron bewegen zu lassen: Wir sind ein Organismus. Manchmal wirkt die Szene mit den transparenten Wänden des Familiensitzes (Bühne: Anne Ehrlich, Kostüme: Annelies Vanlaere), als würden wir alle, Schauspielteam und Publikum, denselben Traum träumen.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Das Schwere wird ganz leicht: (…) Regisseurin Lilja Rupprecht, die in Hannover schon den Woyzeck und den Werther inszeniert hat, leitet die Zuschauer durch die schwere Thematik auf leichte Weise, weil sie das Stück oszillieren lässt und wunderbare Bilder wie das findet, alle Akteure nahe aneinanderzustellen und sich synchron bewegen zu lassen: Wir sind ein Organismus. Manchmal wirkt die Szene mit den transparenten Wänden des Familiensitzes (Bühne: Anne Ehrlich, Kostüme: Annelies Vanlaere), als würden wir alle, Schauspielteam und Publikum, denselben Traum träumen.“
Neue Presse
„Meisterhaft, wie eine Fuge, ist dieses Stück konstruiert. (…) Sabine Orléans, Amelle Schmerk und Caroline Junghanns spielen diese drei so unterschiedlichen Frauen zum Niederknien. Man muss diese Fuge zum Klingen bringen. Dieses große und großartige Ensemble tut es. Und dank der hinreißenden Şafak Şengül und Sebastian Jakob Doppelbauer als Annas und Bonnies Liebende wird es durchaus auch mal komisch. (…) Eine Inszenierung, die nie leichtfertig, aber doch überraschend leicht mit der mörderischen Krankheit Depression umgeht.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Viele deutsche Theater setzen sich momentan mit dem düsteren Thema der Selbsttötung auseinander und zeigen Stücke, die nach Antworten suchen auf die Frage, was Menschen in den Freitod treibt. Wohl am eindringlichsten ist unter anderem die Inszenierungen am Staatsschauspiel Hannover. (…) Rupprecht inszeniert Birchs Stück als dramatische Rückblende. (…) Bei allem Leid zeigt Rupprecht auch die glücklichen Momente im Leben der Familie, wenn Carol beispielsweise mit Anna im Kinderwagen durch den Garten fährt. Sie schaut hoffnungsvoll und sagt mit leiser Stimme: „Lebe dein Leben groß. Solang du kannst“, und spaziert mit einem Lächeln weiter.“