Schauspiel

Das kunstseidene Mädchen

nach dem Roman von Irmgard Keun

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Sa, 21.09.2024 | 19:30 Uhr
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„Etwas Liebe muss schon dabei sein, wo blieben sonst die Ideale?“

Die 18-jährige Doris möchte ein Glanz werden und nicht mehr in der Provinz als Sekretärin eines aufdringlichen Rechtsanwalts arbeiten. Also zieht sie nach Berlin und erlebt dort den Rausch der ausgehenden Goldenen Zwanziger. Doris strebt nach Unabhängigkeit und Berühmtheit und stößt dabei immer wieder an die Grenzen der Konvention. Sie lässt sich auf Affären ein, versucht eine Bühnenkarriere zu starten, aber nichts gelingt. Die Schattenseiten der Metropole erwarten Doris ebenso wie das Versprechen von Ruhm und Glamour. Keun gelang mit der Erstveröffentlichung 1932 ein enormer Publikumserfolg. Heute zählt Das kunstseidene Mädchen mit seiner selbstbewussten Protagonistin zu den Klassikern der literarischen Moderne. Regisseurin Luise Voigt wird in Hannover die Widersprüchlichkeit und das Glitzern der Großstadt bildgewaltig auf die Bühne bringen.

Die 18-jährige Doris möchte ein Glanz werden und nicht mehr in der Provinz als Sekretärin eines aufdringlichen Rechtsanwalts arbeiten. Ihr Leben soll sein wie im Film! Also zieht sie nach Berlin und erlebt dort den Rausch der ausgehenden Goldenen Zwanziger. Doris strebt nach Unabhängigkeit und Berühmtheit und stößt dabei immer wieder an die Grenzen der Konvention. Sie lässt sich auf Affären ein, versucht sich an einer Karriere auf der Theaterbühne, aber nichts gelingt. Die Schattenseiten der Metropole erwarten Doris ebenso wie das Versprechen von Ruhm und Glamour. Sie lässt sich treiben durch diese verheißungsvolle Welt, wobei sie nicht viel mehr bei sich hat als einen Pelzmantel, der auf nicht ganz legale Weise in ihren Besitz gelangt ist. So wie Doris geht es vielen jungen Mädchen dieser Zeit, viele werden vom Glitzern der Großstadt angezogen und verlieren sich dann in der Einsamkeit und Weite Berlins; auf sich allein gestellt und ohne Geld. Doch eines will Doris unbedingt, das Leben in vollen Zügen auskosten und sich dabei selbst treu bleiben. Irmgard Keun fängt dieses Lebensgefühl ein, indem sie die Stadt durch eine ganz eigene Sprache einfängt: „Es gibt auch Omnibusse – sehr hoch – wie Aussichtstürme, die rennen.“
Irmgard Keun gelang mit der Erstveröffentlichung 1932 ein enormer Publikumserfolg. Nur wenige Monate später übernahm die NSDAP die Macht in Deutschland. 1936 ging Keun ins Exil. Von den Nationalsozialisten wurde Das kunstseidene Mädchen aufgrund seiner angeblich unmoralischen Haltung auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt. Heute zählt der Roman mit seiner selbstbewussten Protagonistin, die die weibliche Emanzipation späterer Jahrzehnte vorwegnimmt, zu den Klassikern der literarischen Moderne. Regisseurin Luise Voigt wird in Hannover die Widersprüchlichkeit und das Glitzern der Großstadt bildgewaltig auf die Bühne bringen.

Regie Luise Voigt
Bühne und Kostüme Maria Strauch
Musik Friederike Bernhardt
Video Stefan Bischoff
Choreografie Minako Seki
Dramaturgie Vanessa Hartmann