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Drei Frauen, die mit ihren Ansprüchen an Familie, Freundschaft und Glücksversprechen kämpfen:
Mareike Fallwickls Erfolgsroman fragt, wie ein Leben inmitten verschiedener Bedürfnisse und Anforderungen gelingen kann. Alles beginnt mit einer unfassbaren Tat: Wortlos steht Helene, Mutter von drei Kindern, vom Abendessen auf und stürzt sich vom Balkon. Sarah, ihre beste Freundin, unterstützt die trauernde Familie. Doch ihr eigenes Leben gerät dabei wie selbstverständlich in den Hintergrund und ein Gefühl bahnt sich den Weg an die Oberfläche: Wut. Lola, Helenes Tochter, fühlt diese Wut noch stärker, ihre Anklage richtet sich gegen das Patriarchat an sich, dem sie entschlossen den Kampf ansagt.
Es ist nicht das eine große und erschütternde Ereignis, das Mareike Fallwickls Protagonistin in Die Wut, die bleibt zu ihrer fast unglaublichen Tat treibt, sondern das ganz Alltägliche. Die Summe aus Überforderung, Einsamkeit, gesellschaftlicher Anforderung und Konditionierung, das fortwährende Überschreiten der eigenen Belastungsgrenze, das wohl viele Mütter gut nachvollziehen können. Radikal und erschütternd spannt Autorin Mareike Fallwickl einen großen Bogen über das moderne Frausein: von Mutterschaft zur Frage nach Kinderwunsch über den Gender-Care-Gap und den zerstörerischen Anspruch, allen Rollenmustern und Erwartungen gerecht werden zu müssen, hin zu einer jungen Generation, die bereit ist, all diese vermeintlichen Selbstverständlichkeiten über Bord zu werfen und zu befragen, was es heißt, heute eine Frau* zu sein und wie es gelingen könnte, mit althergebrachten Mustern zu brechen.
Jorinde Dröse arbeitete von 2002 bis 2016 als Regisseurin an verschiedenen deutschsprachigen Theatern, u.a. dem Schauspiel Frankfurt, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Bochum, dem Thalia Theater Hamburg und dem Maxim Gorki Theater, wo sie 2010–2013 Hausregisseurin war. Seit 2009 arbeitet Jorinde Dröse als Mutter und war 2017–2021 als Waldpädagogin und Homeschooling-Teacher tätig. Im Jahr 2022 nahm Jorinde Dröse ihre Arbeit als Regisseurin wieder auf und inszeniert nun erstmals am Schauspiel Hannover.
Um Sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Die Wut, die bleibt ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.
Darstellung von:
- Tod und Suizid
- Gewalt
- Sexualisierte Gewalt
- Selbstverletzendes Verhalten (u.a. durch Kunstblut)
Thematisierung von:
- Suizid und Tod
- Sexualisierte Gewalt gegen Frauen
- Geburt und Schwangerschaft
- Psychische Erkrankungen, Burnout und Depression
- Essstörungen / Fatshaming und Mobbing
Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Da ist er endlich, der Zorn, der sich Bahn bricht, und Die Wut, die bleibt steckt auch bei der Hannover-Premiere an. (…) Jorinde Dröses Inszenierung nach dem Roman von Mareike Fallwickl avancierte zu einer Sensation des Festival-Sommers. Und auch in Hannover, im Ballhof Eins, erzeugt das Stück eine Begeisterung, die nicht allein durch das Bühnengeschehen zu erklären ist. (…) Wie Anja Herden und Johanna Bantzer hier modernen Frauen und all ihren inneren und äußeren Widersprüchen Gestalt geben, ist eine Offenbarung.“
Neue Presse
„Das Schlachtfeld der Geschlechter ist eröffnet und mit ihm Dutzende Perspektiven, jede nachvollziehbar, alle unbequem. (…) Und auch der heftige Applaus – der Großteil des Publikums mit stehenden Ovationen – zeigt, dass ein Nerv getroffen wird. In seiner Direktheit, in seinem Aktionismus, in seiner rohen Kraft ist das Stück eine Zumutung, eine Provokation, eine Frechheit. Aber eben auch: ein Erlebnis.“
Süddeutsche Zeitung
„Johanna Bantzer als Helene, Anja Herden als Sarah und Nellie Fischer-Benson als Teenagerin Lola halten den Abend zusammen, begegnen einander mit Zuneigung, Anerkennung, auch mit Wut und Unverständnis. (…) Drei tolle Schauspielerinnen aus Hannover. Das Publikum hingegen bricht am Ende sofort in Applaus aus, Zuschauerinnen springen begeistert auf, ja, vor allem Zuschauerinnen.“
Salzburger Nachrichten
„Ein Theaterabend, der in Erinnerung bleibt.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Regisseurin Jorinde Dröse, die gemeinsam mit Dramaturgin Johanna Vater eine elegante Bühnenfassung erstellt hat, findet einen unaufgeregten Mittelweg zwischen Lehrstück und „A Clockwork Orange“: Es gibt klare Botschaften und ästhetisch abgefederte Gewaltexzesse. Und starke Darstellerinnen wie Johanna Bantzer als Helen und Anja Herden als Sophie.“
ORF
„Eine zornige, glückliche Uraufführung gelang dem Ensemble, die ihr Publikum aufgewühlt zurückließ. Fantastisch war vor allem Helene (Johanna Bantzer), die tote Mutter, die als Wiedergängerin auftaucht, sie hatte die eindringlichste Präsenz, und Lola (Nellie Fischer-Benson), ihre verletzte 15-jährige Tochter, die gegen den Verlust ihrer Mutter, immer mehr aber auch gegen das Patriarchat aufbegehrt.“
Nachtkritik
„Was in dieser temperamentvollen Bühnenfassung jedenfalls garantiert ist: Man hört nicht einmal das Papier von Romanseiten rascheln.“
taz die tageszeitung
„Jorinde Dröses Inszenierung setzt vor allem auf die spektakulären Wendungen im Romanstoff.“
Münchner Merkur
„Johanna Bantzer als Helene und Anja Herden, die Sarah verkörpert, beeindrucken, weil es ihnen gelingt, echte Menschen zu formen, die Interesse wecken. (…) Ihre Szenen sind die Höhepunkte des Abends.“
Tiroler Tageszeitung
„Ja, Die Wut, die bleibt kommt mit Wucht daher. Und nimmt ein.“
Online Merker
„Im Mittelpunkt stehen die famosen Schauspielerinnen und Schauspieler, allen voran die großartige Nellie Fischer-Benson, die die zu einer starken selbstermächtigenden Frau heranreifende Lola authentisch und einprägsam darstellt.“
Kurier
„Es gab großen, himmelhoch jauchzenden Jubel, stehend gespendeten Applaus und viele, viele Bravos für die Darsteller, Regie-Team und Autorin.“
Austria Presse Agentur
„Großer Erfolg für die letzte Schauspielproduktion der Salzburger Festspiele. Die Dramatisierung des grandiosen Romans „Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickl wurde am Ende der Premiere mit viel Jubel und Standing Ovations bedacht. (…) Dass die Figuren brandaktuell und für Teile der Zuschauer durchaus schmerzhaft sind, ist Autorin und Regisseurin gleichermaßen zu verdanken.“
Die Presse
„Ironisch-bissig, aber auch melancholisch bis pathetisch geriet diese Abrechnung mit den Tücken des Patriarchats. Die wurden gnadenlos offen vorgespielt. (…) Alles in allem ist Jorinde Dröse eine gewitzte Inszenierung gelungen.“
Kleine Zeitung
„Umjubelte Dramatisierung zum Festival-Finale: In Jorinde Dröses energiegeladener Inszenierung kriegen Männer wie Frauen ordentlich Fett ab.“
Drehpunkt Kultur
„Noch nie erlebt nach einer Schauspielpremiere bei den Salzburger Festspielen, dass ein paar hundert Frauen – und nicht wenige Männer – unmittelbar nach dem letzten gesprochenen Satz aufspringen und ihre Begeisterung mit solcher Vehemenz Luft machen.“
Entdecken
#probenbesuch
Die Wut, die bleibt
Interview mit Regisseurin Jörinde Dröse sowie den Schauspielerinnen Johanna Bantzer und Nellie Fischer-Benson.
#Blog
Die Auflehnung der Frauen
Das Dilemma von Sorgearbeit und einem selbstbestimmten Alltag hat sich für Mütter in der Pandemie noch verschärft. Ausgehend von Die Wut, die bleibt teilt Franziska Schutzbach (Geschlechterforscherin und Autorin) ihre Gedanken dazu.