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Wie fühlt es sich an, in einem der größten zusammenhängenden Betonfundamente Europas – dem Hannoveraner Ihme-Zentrum – aufzuwachsen? „Eine Stadt in einer Stadt, so die Idee, viele Geschichten übereinandergestapelt.“ Betonklotz 2000 erzählt die Geschichten junger Menschen, für die dieses einst als utopisches Stadtprojekt geplante Bauwerk soziale Ungerechtigkeit und Realität bedeutet. Zwischen Armut und Gentrifizierung, der Suche nach Perspektiven und der Flucht nach vorne (wo auch immer das sein mag) betrachten die Jugendlichen den Klotz und sehen: Freundschaften, Eltern, die sich bemühen, vor allem aber ein Zuhause. Die Autorin Jona Rausch widmet sich in ihrem ersten Text für die Bühne einem Gebäude, das mehr ist als ein kultiges, mittlerweile in die Jahre gekommenes Vorzeige-Bauwerk Hannovers, und lässt es lebendig werden.
Das Stück entstand im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien.
„Eine Stadt in einer Stadt, so die Idee, viele Geschichten übereinandergestapelt”. Die Autorin Jona Rausch widmet sich in ihrem ersten Text für die Bühne einem Gebäude, das so viel mehr ist als ein kultiges, mittlerweile in die Jahre gekommenes Vorzeige-Bauwerk Hannovers. So unterschiedlich wie die Blicke, die das Ihme-Zentrum seit den 1970ern geformt und wieder haben zerfallen lassen, sind auch die Welten der Figuren, die Jona Rausch in es hineinschreibt. Mal sind sie zart, mal sind sie laut und mal überrumpeln sie eine mit ihrer schonungslosen Ehrlichkeit.
Regisseurin Goldie Röll lässt diese Stimmen in Erscheinung treten und feiert mit diesem Abend ihr Hannover-Debüt im Ballhof Zwei. Das Stück entstand im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien.
Um Sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Betonklotz 2000 ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.
Thematisierung von:
- Klassismus und Armut
- Essstörung (anorexisches Verhalten)
- Häusliche Gewalt
- Rassismus, rassistisch motivierter Mord
- Polizeigewalt
- Sexismus
Sensorische Reize:
- Laute, basslastige Musik an mehreren Stellen des Stücks
Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Es ist ein starker Stoff, eine sehr spezifisch hannöversche Geschichte über dieses Bauwerk, über das jeder hier eine Meinung hat, und eine sehr allgemeine über Armut in Deutschland. (…) Jede Stadt hat solche Bewohner und empört sich. Hier aber sprechen sie, kapern einen Bühnenraum, der eigentlich nicht ihrer ist, und machen ihn sich voller Furor zu eigen.“
Neue Presse
„Betonklotz 2000 heißt der Text, der im Ballhof Zwei seine Uraufführung hat, und er ist eine Entdeckung. (…) Es sprechen: vier Jugendliche voller Wut und doch auch voller Würde. (…) Das Bühnenbild von Naomi Kean kann viel (…) und Regisseurin Röll findet darin Bilder für die multiplen Perspektiven des Textes.“
junge Bühne
„In den starken Szenen, wenn die Schwestern sprechen oder die Medienberichterstattung über den „Klotz“ und seine Bewohner persifliert wird, (…) gelingt es, die gesellschaftlichen Muster, mit denen im reichen Deutschland über Klassismus und Armut gesprochen wird, aufzubrechen und zu hinterfragen. (...) Das Publikum lacht, ein Lachen, das jedoch beinah im Hals stecken bleibt. (…) Immer wieder thematisieren die Jugendlichen die Sehnsucht nach einem besseren Leben (…) Der Zusammenhalt unter ihnen berührt.“
taz die tageszeitung
„Fantastisch sind die Szenen, in denen die Öffentlichkeit als eine Art Kamerateam den Kindern des Ihme-Zentrums auf den Pelz rückt. (…) Das paradoxe Gefühl von schrecklicher Nähe und zugleich unüberwindbarer Distanz erlaubt schöne Bilder.“