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Sivan Ben Yishai leiht sich die bekannten Comicfiguren für ihre argumentative Übung über Liebe, Paarbeziehungen und tradierte chauvinistische Muster, die sich auf leisen Sohlen in die vermeintlich aufgeklärten Beziehungen moderner Feminist:innen schleichen. Gnadenlos genau seziert sie die intimen Details des Versuches einer Liebe und beweist einmal mehr, dass das Private schon immer politisch war.
Die Regisseurin Julia Wissert wird sich mit uns fragen, wie emanzipiert unser Begehren und unser Fühlen wirklich sind. Warum steht Olivias Sehnsucht, geliebt zu werden, im Konflikt mit dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und der Suche nach einer befreiten weiblichen Lust? Wie sieht Hingabe ohne Aufopferung aus?
In dieser Inszenierung werden explizite sexuelle Handlungen beschrieben.
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Und die Schauspielerinnen! Tabitha Frehner, Christine Grant, Viktoria Miknevich und Mariann Yar spielen mit einer Intensität, mit Witz und Tempo und unter solchem Einsatz von Körper, Geist, Seele und Stimmbändern, dass das volle Haus nach dem letzten Satz schon bei der ersten Verbeugung in Fußgetrampel ausbrach.“
Neue Presse
„Die Darstellerinnen spielen sich nonstop gegenseitig die Bälle zu, setzen punktgenau monologische oder chorische Momente und behalten jeweils einen eigenen Charakter: Christine Grant ist zupackend, die Souveränität von Tabitha Frehner grenzt zuweilen hauchzart an Arroganz, Mariann Yar wirkt punktuell etwas verpeilt und Viktoria Miknevich durchweg verspielt – sie neigt dazu, Stichworte umgehend in körperliche Aktion umzusetzen. Das hat eine Menge Unterhaltungswert. Sind die Passagen nun sinnlich? Sinnvoll? Lustvoll? Lustig? Von allem etwas und von letzterem genug, um die Sache nicht ins Grobschlächtige abdriften zu lassen. Die im wahrsten Sinne des Wortes unverschämte Selbstverständlichkeit, mit der das Quartett diese Textkaskaden serviert, halten sie im Fluss, und die mimischen Einlagen von Viktoria Miknevich sind derart grandios behämmert, dass das Amüsement nicht zu kurz kommt.“
Nachtkritik
„Auf der von För Künkel als Hügellandschaft aus goldenen Brüsten eingerichteten Bühne spielen die Performerinnen einander passgenau die Stichworte zu. Sie streiten über dieses, verhandeln jenes, üben sich in Kritik und Solidarität und sowas wie solidarischer Selbstkritik. Was schwerer ist, als es vielleicht klingt. Ausgesprochen dynamisch setzen sich die vier Olivias miteinander ins Benehmen. Besonders Tabitha Frehner kitzelt noch beim Rausbrüllen der Wut subtilste Feinheiten aus dem Text.“
Entdecken
#Crashkurs
Liebe / Eine argumentative Übung
Die Inszenierung Liebe / Eine argumentative Übung erklärt in 5 Minuten.
#Trailer
Liebe / Eine argumentative Übung
Einblicke in die Inszenierung Liebe / Eine argumentative Übung von Julia Wissert.
#Audioeinführung
Liebe / Eine argumentative Übung
Kurzeinführung in das Stück von Dramaturg Michael Letmathe.
#Interview
Liebe / Eine argumentative Übung
Im Schauspielhaus geht es um einen radikalen, krassen und zugleich komischen Selbstversuch über Paarbeziehungen am Beispiel der beiden Comicfiguren Olivia Öl und Popeye, dem Seemann. Wir sprachen mit Regisseurin Julia Wissert, Ausstatterin För Künkel und der Schauspielerin Mariann Yar über Beziehungsmuster.