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Amerikanische Truppen kämpfen gegen Nazideutschland, während zeitgleich im eigenen Land antisemitische Verschwörungstheorien alltäglich sind – dieses erschreckende Paradoxon inspirierte Arthur Miller 1945 zu seinem einzigen Roman Fokus, der heute wieder von beunruhigender Aktualität ist, wie die stetig wachsende Fallzahl antisemitischer Straftaten zeigt. Im Zentrum dieses packenden Porträts steht ein beinahe kafkaesker Held, den die Umstände zum Umdenken seiner eigenen Sichtweise zwingen.
Regisseurin Laura Linnenbaum inszeniert u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Staatstheater Dresden sowie dem Berliner Ensemble. Fokus ist nach Zeit aus den Fugen und Don Karlos ihre dritte Arbeit am Schauspiel Hannover.
Neue Presse
„Eine märchenhaft anmutende, aber letztlich doch griffige Parabel. (…) Das Ensemble mit David Simon, Merle Wasmuth, Sebastian Nakajew und Kaspar Locher agiert durchweg überzeugend, wobei Nakajew ein paar besondere Momente hat: Seine Artikulation kann eine faszinierende Balance zwischen Härte und Zartheit entwickeln.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Regisseurin Laura Linnenbaum, die die Uraufführung von Fokus am Schauspiel Hannover inszenierte, nutzt alle Mittel reichlich und klug. (…) Das Spiel auf der immer stärker zerklüfteten Bühne gleitet zuweilen ins Groteske, zuweilen ins Poetische, zuweilen ins Körperliche.“
Nachtkritik
„Alle vier Newmans – David Simon, Kaspar Locher, Sebastian Nakajew und Merle Wasmuth, die handwerklich überzeugend spielen – bewegen sich überglücklich auf der Bühne, fast wie Kinder, und staunen.“
Cellesche Zeitung
„Fokus hat ein paar Eigenheiten, denen Regisseurin Laura Linnenbaum und Dramaturgin Johanna Vater nun mutig auf den Leib gerückt sind. (…) Ein kluger Kunstgriff der Regie ist es, die Figur des Newman auf drei Schauspieler und eine Schauspielerin zu verteilen – so können etwa innere Konflikte deutlich gemacht werden. (…) Daniel Roskamps Bühnenbild kommt abstrakt daher: Eine Art Open-Art-Tunnel, der in die Tiefe führt und perspektivisch irritiert. Sehr passend, spielt doch die Wahrnehmung, vor allem die gestörte, eine entscheidende Rolle in dieser Story.“