Schauspiel

Vor Sonnenaufgang

von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann

ca. 1 Stunden 45 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

So, 29.12.2024 | 17:00 – 18:45 Uhr
17,50 € – 44,50 € | erm. ab 5,00 €
Schauspielhaus |  
17,50 € – 44,50 € | erm. ab 5,00 €
Di, 07.01.2025 | 19:30 – 21:15 Uhr
20,50 € – 48,50 € | erm. ab 5,00 € Abo Dienstag II, Winter Trio
Schauspielhaus |  
Einführung 18:45 Uhr |  
20,50 € – 48,50 € | erm. ab 5,00 € Abo Dienstag II, Winter Trio
Sa, 18.01.2025 | 19:30 – 21:15 Uhr
24,00 € – 52,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Samstag I
Schauspielhaus |  
24,00 € – 52,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Samstag I
Fr, 31.01.2025 | 19:30 – 21:15 Uhr
23,00 € – 50,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Freitag I
Schauspielhaus |  
Einführung 18:45 Uhr |  
23,00 € – 50,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Freitag I
Sa, 01.02.2025 | 19:30 – 21:15 Uhr
23,00 € – 50,50 € | erm. ab 6,00 €
Schauspielhaus |  
23,00 € – 50,50 € | erm. ab 6,00 €
Sa, 08.02.2025 | 19:30 – 21:15 Uhr
23,00 € – 50,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Samstag II
Schauspielhaus |  
Einführung 18:45 Uhr | anschließend Publikumsgespräch | nur noch wenige Vorstellungen |  
23,00 € – 50,50 € | erm. ab 6,00 € Abo Samstag II

Weitere Termine sind in Planung.

„Der Mensch ist, was er sein kann, und nicht bloß, was er ist. “
Unverhoffter Besuch im Hause Hoffmann. Sein alter Studienfreund und Zimmergenosse Alfred Loth steht vor der Tür. Zur Unzeit: Denn Hoffmanns Frau Martha ist hochschwanger, das Haus wird umgebaut, Marthas gescheiterte Single-Schwester Helene ist bei ihnen untergekrochen, und der Schwiegervater, von dem Hoffmann den Maschinenbaubetrieb übernommen hat, hat ein Alkoholproblem. Doch nicht nur die Umstände trennen die alten Kommilitonen. Alfred schreibt inzwischen für ein linkes Wochenblatt, während Hoffmann seinen Wohlstand und Status mit rechtspopulistischen Thesen verteidigt. Die gesellschaftliche Spaltung entzweit nicht nur die alten Freunde, sie verhindert auch die Geschichte einer möglichen Liebe und Zukunft.
Als einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker hat Ewald Palmetshofer den sozialkritischen Klassiker von Gerhart Hauptmann überraschend nah ans Heute gerückt. Dabei verschiebt er den Fokus von der Sozialstudie des erblichen Alkoholismus bei Hauptmann hin zum politischen Psychogramm, zu einer Untersuchung der Charaktere und Konstellationen, unter denen Rechtspopulismus im Gewand ökonomischer Smartheit und Unterdrückung in familiärer Verkleidung wiederkehren, aber auch das Versagen des Linksintellektualismus einen Spiegel vorgehalten bekommt. So nah wie in der Überschreibung von Ewald Palmetshofer war der sozialkritische Klassiker von Gerhart Hauptmann unserer Gegenwart nie.

Bühne Nina Peller
Kostüme Annabelle Witt
Videodesign Hannes Francke, Ute Schall
Licht Hendrik Möschler
Dramaturgie John von Düffel


Egon Krause Lukas Holzhausen
Annemarie Krause Johanna Bantzer
Thomas Hoffmann Max Koch
Alfred Loth Hajo Tuschy
Dr. Peter Schimmelpfennig Nikolai Gemel


Inhaltshinweis
Um Sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Vor Sonnenaufgang ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.

Darstellung von:
- Totgeburt
- Depressionen
- Alkoholismus
- gewaltvolle Sprache

Thematisierung von:
- Suizid
- Depressionen
- Alkoholismus
- rechte Ideologie

Sensorische Reize:
- einmaliger Einsatz von Stroboskoplicht für mehrere Minuten im letzten Drittel des Stücks
- längere Soundflächen und kurzzeitig laute Musik
- schnelle Videoprojektionen
- Einsatz von Bühnennebel


Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.

Hannoversche Allgemeine Zeitung

„In Hannover sezieren Regisseur Stefan Pucher und sein Team auf geradezu lustvolle Weise die Dysfunktionalität dieser Patchworkfamilie (…) Das ist immer unterhaltsam, oft glanzvoll und manchmal anregend beunruhigend.“

Neue Presse

„Der gut anderthalbstündige, ästhetisch eindrucksvoll überformte Abend bietet noch mehr großes Schauspielertheater (…) Die Inszenierung wirkt so über weite Strecken wie ein vielstimmiges, virtuoses Beziehungsdrama“

nachtkritik

„Die Nuancen zwischen Wahn und Wirklichkeit werden von Tabitha Frehner als Martha virtuos in Szene gesetzt (…) Alfred Loth erhält durch den fistelstimmigen Hajo Tuschy eine großartige, fast schon karikierende Präsenz. (…) Mobile Videowände werden zu voyeurhaften Projektionsflächen, die den Blick hinter die Kulissen der Familie freigeben. Hier sind die Figuren privater, verletzlicher, persönlicher. Alle Ebenen der ständig sichtbaren Reflexion von Familienleben – auf dem glatten Boden über die Video blow ups bis hin zu den Dialogen – werden bei Stefan Pucher zu einer ausweglos dichten Realität verwoben“

NDR Kultur

„Es ist die Innenbeschau einer dysfunktionalen Familie, die das Publikum in ihren Bann zieht. (…) Das fehlende Mitgefühl für die Lage des Nächsten spiegelt Bühnenbildnerin Nina Peller geschickt mit dem kühlen 80er-Jahre-Interieur eines zweistöckigen, neonbeleuchteten Wohnkäfigs. (…) Es ist der Zerfall einer bürgerlichen Familie, der als Spiegel für das toxische Miteinander in der Gesellschaft dient. Die Verwandten stehen vereinsamt im Leben, die politischen Standpunkte sind unvereinbar. Das erzählen Regisseur Stefan Pucher und Dramaturg John von Düffel am Schauspiel Hannover geradlinig und machen ihre Inszenierung kurzweilig.“

Programmheft
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