Schauspiel

Hier spricht die Polizei

Ein dokumentarisches Projekt über Sicherheit und Gewalt von werkgruppe2

Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und werkgruppe2

Uraufführung

ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Fr, 27.12.2024 | 19:30 – 21:10 Uhr
24,00 € – 31,00 € | erm. ab 7,00 €
Ballhof Eins |  
24,00 € – 31,00 € | erm. ab 7,00 €
Di, 07.01.2025 | 19:30 – 21:10 Uhr
23,00 € – 29,50 € | erm. ab 6,00 €
Ballhof Eins |  
Einführung 18:45 Uhr |  
23,00 € – 29,50 € | erm. ab 6,00 €
Di, 14.01.2025 | 19:30 – 21:10 Uhr
19,00 € – 26,50 € | erm. ab 5,00 €
Ballhof Eins |  
Einführung 18:45 Uhr |  
19,00 € – 26,50 € | erm. ab 5,00 €
Sa, 08.02.2025 | 19:30 – 21:10 Uhr
21,00 € – 28,00 € | erm. ab 6,00 €
Ballhof Eins |  
Einführung 18:45 Uhr | anschließend Publikumsgespräch mit Journalist Michael Trammer |  
21,00 € – 28,00 € | erm. ab 6,00 €
So, 23.02.2025 | 19:00 – 20:40 Uhr
18,00 € – 24,50 € | erm. ab 5,00 €
Ballhof Eins |  
Einführung 18:15 Uhr | nur noch wenige Vorstellungen |  
18,00 € – 24,50 € | erm. ab 5,00 €

Weitere Termine sind in Planung.

„Es ist kein Aufruf zum Zynismus, wenn man sagt, dass Gewalt manchmal notwendig sein kann – es ist eine Anerkennung der Geschichte, der Unvollkommenheit des Menschen und der Grenzen der Vernunft.“
Die Polizei verkörpert wie keine andere Institution das staatliche Gewaltmonopol und ist damit als einzige befugt, physischen Zwang auszuüben. Dafür kann sie weit in die durch die Verfassung geschützten Grundrechte der Bürger:innen eingreifen. So ist es auch kein Wunder, dass besonders Polizeigewalt ein immer wieder umstrittenes Feld ist, das auch von linken Stereotypen genährt und zuletzt bei Einsätzen wie der Räumung des besetzten Dorfes Lützerath massiv diskutiert wird. Trotzdem genießen Polizeibeamt:innen in weiten Teilen der Bevolkerung ein großes Vertrauen. Dieser ambivalenten Wahrnehmung soll in dem recherchebasierten Projekt von werkgruppe2 nachgegangen werden.
Das Kollektiv werkgruppe2 besteht aus Regisseurin Julia Roesler, Dramaturgin Silke Merzhäuser sowie Musikerin und Komponistin Insa Rudolph. In ihrer Arbeit widmen sie sich gewollt monoperspektivisch gesellschaftlich komplexen Themen, um die soziale Wirklichkeit von Menschen zu erzählen, die Minderheiten angehören, marginalisiert werden oder sich auf andere Weise mit Vorurteilen konfrontiert sehen. Nach einer gründlichen Phase der Recherchearbeit entsteht ein Text, der sich aus dokumentarischen und fiktionalen Bausteinen zusammensetzt und von werkgruppe2 mit professionellen Schauspieler:innen in Film und Theater erarbeitet wird.

Bühne und Kostüme Lea Dietrich, Viva Schudt
Komposition und Musikalische Leitung Insa Rudolph
Licht Christoph Schmidt
Recherche und Text Silke Merzhäuser, Julia Roesler




Inhaltshinweis
Um Sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Hier spricht die Polizei ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.

Darstellung von:
- Sexuellen Handlungen

Thematisierung von:
- Tod
- Verletzungen
- Gewalt gegen Frauen
- Psychische Erkrankungen, Burnout und Depression
- Rassismus (rassistische Sprache als Zitate)


Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.

Hannoversche Allgemeine Zeitung

„Die Intensität lässt mitunter den Atem stocken. Was für ein Ensemble! (…) ein Theaterabend ungeheuerlicher Relevanz.“

Neue Presse

„Drinnen donnert der Applaus mit stehenden Ovationen. (…) Einige der Befragten sind im Publikum, teils tief bewegt. (...) Vielstimmig, differenziert und ambivalent geht es um das staatliche Gewaltmonopol, um Gewalt gegen, aber eben auch durch Polizisten.“

nachtkritik

„Es ist die geballte Ladung an O-Tönen, es sind die Stimmen, die nachhallen. (…) Werkgruppe2 fordert zum Zuhören und Hinsehen heraus.“

Süddeutsche Zeitung

„Ein sehr persönliches, perspektivreiches und kompliziertes Bild der Existenz im deutschen Polizeidienst (…), das ist die große Stärke dieser auf Realitätsnähe abzielenden Arbeitsweise der Werkgruppe 2. (…) Mit bravouröser darstellerischer Furchtlosigkeit und Spielleidenschaft (…). Hier spricht die Polizei ist eine bemerkenswerte Produktion, die von großer Empathie getragen ist (…). Dass an diesem Abend diese ganze Spannbreite gezeigt wird, macht ihn in einer Weise relevant, von der viele andere politisch apostrophierte Theaterprojekte nur träumen können.“

taz die tageszeitung, Katrin Ullmann

„Es sind berührende und abstoßende Geschichten. (…) Das alles umfasst dieser Abend, der kompakt ist und ehrlich, der informativ ist und absichtlich monoperspektivisch, der genauso Klischees bedient wie er Sympathien herstellt. Es ist ein Abend, der eigenwillig ist und der nachdenklich macht.“

taz die tageszeitung, Jens Fischer

„Dramaturgisch sind die O-Töne geschickt verwoben (…) Das Ensemble entwirft die Figuren mit spielfreudig antiironischer Präzision, bringt sie in ihrer Täter-Opfer-Ambivalenz dem Publikum wirklich nahe und lässt gleichzeitig Kritik an der Polizei lebendig werden – aus der Innensicht. Die Inszenierung ist also keineswegs fahrlässig, sondern diskussionswürdig gut.“

Programmheft
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