Schauspiel

Szenen einer Ehe

Paartänze nach Ingmar Bergman
aus dem Schwedischen von Renate Bleibtreu
in einer Fassung von Mazlum Nergiz

ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

Termine und Karten

Für diese Produktion sind leider derzeit keine weiteren Termine geplant.

„Wo kommt so viel Feindschaft her?“
Ein Ehepaar. Alles scheint gut zu sein. Freunde und Bekannte bewundern es für diese scheinbar musterhafte Ehe. Doch als einer der beiden aus der selbstzufriedenen, harmoniesüchtigen Rolle austritt und den fast schon unheimlich still gewordenen Raum der Ehe aufbricht, kriechen die unterdrückten Emotionen wie Ungeziefer aus allen Ritzen. Plötzlich müssen beide lernen, wirklich zu sehen, wer sie sind, wonach sie begehren, wovor sie sich fürchten und vor allem, wie es darüber zu sprechen gilt. 30 Jahre nach ihrer Scheidung treffen sie sich wieder. Die Protagonisten aus Szenen einer Ehe (1973) blicken im letzten Stück der schwedischen Filmlegende Ingmar Bergman Sarabande (2003) erbarmungslos und doch nicht ohne Empathie auf ihr gemeinsames Leben.
Regisseur Stephan Kimmig, der u. a. in München, Berlin und Düsseldorf inszeniert, nimmt Bergmans Äußerung über seinen letzten Film Sarabande, den er als „Paartanz“ bezeichnet hat, wörtlich und lässt Liebespaare aufeinanderstoßen wie Atome. Die beiden Filme Szenen einer Ehe und Sarabande verknüpft er szenisch zu einer zeitdurchschreitenden Choreografie der Sehnsucht und Einsamkeit. Stetig lösen sich die Paare auf und verknüpfen sich zu immer neuen Konstellationen, immer wieder die Liebe aufs Neue ausprobierend. Jede neue Beziehung – ein neues Experiment, um herauszufinden, was Intimität sein soll und wie man sie aushält. Was kennzeichnet menschliche Beziehungen? Was können diese aushalten, was brauchen sie? Warum verwandelt sich Liebe in Hass? Wie viel Täuschung hält eine Beziehung aus, bedarf sie sogar? Was hält uns davon ab, das Leben zu leben, das wir uns wünschen?

Neue Presse

„Körper und Wörter im Raum und dazu ganz viel Bühnenzauber ist nun im Schauspielhaus zu erleben. (…) Und wo die Worte nicht reichen, übernehmen die Körper, tanzen die Figuren, in Umarmungen voller Sehnsucht und Verzweiflung. Der differenzierte Soundtrack von Michael Verhovec versetzt das Geschehen endgültig ins Überzeitliche. (…) Niederschmetterndes erzählt dieser Abend. Aber er tut es in einem innigen Reigen der Gesten, Blicke und Berührungen und damit von den einzigen Alternativen zur Entfremdung: von Hoffnung und Nähe.“

Hannoversche Allgemeine Zeitung

„Die schrillbunten, glitzerigen Kostüme von Anja Rabes sind ein Fest für die Augen. (…) Im Grunde sind diese Tänze wichtiger als der Text. Die Körper sind es, die von Anziehung und Abstoßung, von Sehnsucht und Einsamkeit, von all der Mühe (und vom Scheitern) beim Austarieren von Nähe und Distanz erzählen (…) mit ihnen funktioniert der Abend, und er funktioniert sogar sehr gut … Frenetischer Applaus.“

Nachtkritik

„Ein Abend voller Variationen. (…) Alle schwofen mit allen im Partner-wechsel-dich-Spiel. Sehr innig. Statt der Worte sollten vor allem die Körper die Macht- und Ohnmachtspiele tanzen. Ein Ballett der positiven wie auch zerstörerischen Aspekte der kapriziösen Kraft der Liebe (…) Überzeugend sympathisch.“

Programmheft zu „Szenen einer Ehe“
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